Die Eltern-Trickkiste
es daher, sich auf fixe Termine zu einigen. Zum Beispiel: Sie hat dienstagn achmittags
familienfrei, er freitagnachmittags. Es kann auch jeder zweite Dienstag oder Freitag sein. Wichtig sind Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit. Sie
werden staunen, wie erholt und voll Freude Sie zur Familie zurückkehren!
FRÜHSTÜCK IM BETT
Gemütlicher Start in den Tag
WARUM DEM TAG NICHT SCHON am Morgen ein Glanzlicht aufsetzen? Ein gemütlicher Start in den Tag gelingt mit einem gemeinsamen Frühstück im Bett. Da so etwas an Wochentagen meist undurchführbar ist, signalisiert es gleich: Heute ist ein besonderer Tag – mit Zeit zum Faulenzen und Zusammensein. Was dabei gegessen wird, ist völlig egal. Das kann die ganze Palette von Marmelade bis Ei sein, sofern ein Familienmitglied Lust verspürt, das alles zusammenzustellen und ins Schlafzimmer zu schleppen. Sie können aber auch lediglich Kekse, Obst und Getränke anbieten, Letztere beim Kleinkind am besten in einer Trinkflasche. Hauptsache, Sie als Familie sind beisammen, kuscheln und sind fröhlich miteinander, sodass automatisch das Gefühl entsteht: »Uns geht’s gut, weil wir uns haben.«
ETWAS VERRÜCKTES TUN
Vom Zauber der Überraschung
NICHTS BELEBT ALLTAG und Beziehungen so wie Überraschungen. Sie sind meistens auch der Quell wunderbarer Glücksmomente. Die Überraschung kann sein, einmal etwas Verrücktes zu tun: »Wir bleiben einfach bis 22 Uhr auf, weil wir so einen Spaß an diesem Spiel haben.« Oder sie kann darin bestehen, als Eltern augenzwinkernd und mit Ansage gegen eine Regel zu verstoßen: »Jetzt machen wir bei der Oma mal Klingelmännchen!« Oder dem Kind wird etwas Ungewöhnliches erlaubt: »Heute hast du so toll im Garten mitgearbeitet, da bekommst du mal vier Kugeln Eis.« (Wenn es sonst ein oder zwei Bällchen gibt.) Wenn Sie dieses wunderbare Mittel im Miteinander mit Kindern anwenden, müssen Sie damit rechnen, dass Sie nachgeahmt werden oder eine Wiederholung gewünscht wird. Machen Sie daher von Anfang an klar, dass jetzt etwas Verrücktes ganz außer der Reihe geschieht. Je klarer die Ausnahmesituation, desto geringer der Nachahmfaktor. Danach ist wieder Alltag – und es ist sinnvoll, umso konsequenter auf die Einhaltung der häuslichen Familienregeln zu achten.
JA ZU KINDERIDEEN
Warum eigentlich nicht?!
MANCHMAL MACHEN KINDER Vorschläge, auf die Erwachsene im Traum nicht gekommen wären: »Papa, wir können den Schlauch in den Sandkasten legen, dann habe ich da eine Quelle!« Kinder gehen Dinge auch anders an: »Mama, du kannst beim Computer doch besser diese Taste drücken!« Leider schallt dem kleinen Ideenquell dann allzu oft ein »Das geht nicht« oder »Das kann so nicht klappen« entgegen. Manchmal zu Recht. Aber manchmal ist es ganz toll und bringt verblüffend gute Ergebnisse, wenn die Großen über ihren Schatten springen und sich auf die Ideen der Kleinen einlassen. Sei es, dass sie sie einfach loslegen lassen, anstatt ihnen ihre Idee auszureden, oder dass sie ihre Vorschläge ausprobieren, anstatt sie von vornherein abzulehnen. Als meine Grundschultochter verkündete, mit unserem Telefon ließen sich auch SMS verschicken, hielt ich das für unmöglich. Aber es stimmte! Kinderideen Raum zu geben bringt nicht nur dem Kind Aha-Erlebnisse, sondern auch skeptischen Elternhirnen!
Dass Kinderideen den Blickwinkel verändern können, lernte ich durch Katrin, als ich sie zum Bettwäsche-Kauf mitnahm und wie gewohnt zu einer unifarbenen Garnitur griff. Sie würde ja »die« kaufen, verkündete mir die Vierjährige. »Die« zeigte leuchtende Farben auf schwarzem Grund. Ich wäre nie drauf gekommen, doch Katrin meinte, das sähe so schön fröhlich aus. Da hatte sie recht. Warum also nicht? Ich folgte Katrins Idee – und freute mich viele Jahre an dieser Wahl.
AUS DER ROLLE FALLEN
Als Erwachsener wieder Kind sein
ES IST OFT SEHR LUSTIG und bringt völlig neue Impulse, wenn die Großen mal (wieder) in die Rolle des Kindes schlüpfen. Und sich entsprechend benehmen. Warum nicht ausgiebig Nachlaufen spielen oder beim Versteckspiel mitmachen? Es macht auch Spaß zu rodeln, Kirschkernweitspucken zu üben oder auf einem Bein über die Straße zu hüpfen. Ein besonderes Gefühl ist es, sich in eine Kinderbude zu zwängen, wenn der Erbauer dazu eingeladen hat, oder sich selbst aufs Einrad zu setzen.
Wer einfach mitmacht, ohne sich anzubiedern oder den »Ich-zeige-euch-mal-wie-es-richtig-geht-Typ« herauszukehren, kann eine
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