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Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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sich mit einem »Kühler« prima behandeln. Ob Beule, eingeklemmter Finger, juckende Haut: Kühlpacks sollten stets im Haushalt griffbereit sein, um jederzeit – in ein Handtuch gewickelt – ihre heilende Wirkung entfalten zu können.
    Die sichtbare Anerkennung des Schmerzes tut dem Betroffenen im wahrsten Sinn des Wortes gut. Manchmal genügt sogar schon die Chance, sie bekommen zu können, weil sie dem Sprössling die Gewissheit gibt, verstanden und ernst genommen zu werden. Denn wer sein jammerndes Kind »Möchtest du ein Kühlpack haben?« fragt, hört öfters ein heroisches »Nein, geht schon«.
    TAPFERKEIT BELOHNEN
    Unangenehmes erträglich machen
    MANCHMAL MÜSSEN KINDER Schmerzen oder Unangenehmes aushalten – im Dienst einer »höheren« Sache. Das kann beim Arzt der Piks einer Spritze sein oder zu Hause das Herausholen eines Dorns oder das Entfernen von Schmutz aus einer Wunde am Knie. In diesen Fällen ist Tapferkeit das zentrale Wort. »Jetzt musst du etwas tapfer sein«, kann man ermuntern, wenn erste Tränen kullern. Und so wie Helden in Geschichten für ihre Tapferkeit eine Belohnung erhalten, so lässt sich auch einem tapferen Kind ein Lichtblick in Aussicht stellen: »Wenn du tapfer bist und ganz stillhältst, während der Piks kommt (oder XY passiert), darfst du dir hinterher eine Kleinigkeit wünschen.« Das kann eine längere Geschichte sein, die Sie vorlesen, oder ein Flummi, ein hübscher Stift, Bildchen zum Aufkleben… Viele Arztpraxen halten sogar von sich aus eine Kiste parat, aus der sich »tapfere Patienten« ein Spielzeug, Zahnpasta oder ein Schmuckstück aussuchen dürfen.
    Wichtig: Solch einen Tapferkeitslohn keinesfalls vorschnell ausloben! Denn vielleicht hätte der kleine Patient die Spritze oder das Auftragen des Desinfektionsmittels völlig entspannt hingenommen, wenn er nicht durch Mamas Belohnungsversprechen auf die Idee gebracht worden wäre, es könne unangenehm sein (siehe >) . Also erst wenn Ihr Kind sich weigert oder schluchzt, den Tapferkeitslohn als Ass aus dem Ärmel ziehen!
    SÜSSES PFLASTER
    Erst essen, wenn’s wieder gut ist
    WENN EIN SCHMERZ SO GROSS IST, dass das Kinderweinen nicht enden will, gibt es ein Hilfsmittel, das genauso effektiv wie schmackhaft ist: ein süßes Pflaster. Das lässt sich unter diesem Namen nirgendwo kaufen, sondern es wird in der Situation von Mama oder Papa »hergestellt«: Sie nehmen eine Minitüte Gummibärchen oder Ähnliches und legen sie auf die schmerzende Stelle. Zum Beispiel auf die an der Tischkante gestoßene Stirn. Wichtig beim süßen Pflaster ist die Gebrauchsanweisung: »Das hilft jetzt gegen den Schmerz, und erst wenn nichts mehr wehtut, dann darfst du es essen.« Das beschleunigt den Heilungsprozess ungemein! Die Betonung des »Erst-danach-Essens« sorgt dafür, dass Schmerz und Süßes als Trost im Kopf Ihres Sprösslings nicht automatisch miteinander verbunden werden und somit keine Gefahr droht, dass Ihr Kind zum Kummeresser wird.
    Damit bietet dieser Trick Eltern zwei positive Effekte: Zum einen lenken siedas Kind vom Schmerz ab und motivieren es, ihn »ad acta« zu legen. Und zweitens haben sie flugs kein Wehklagen und Gebrüll mehr in den Ohren.
     
    Silke stürzte beim Ausflug in Köln, brüllte und ließ sich erst mit einem süßen Pflaster aus Gummibärchen beruhigen, die sie sich aufs Knie drückte. So lange und fest, dass sie sogar kleben blieben, als die Kleine mit buntem Knie weiterhinkte. Erst als das »Pflaster« abzufallen drohte, aß sie es auf. Offenbar hatte es richtig wehgetan.
    UNIVERSALREZEPT 11
    WETTKAMPF
    Bringt Spannung in Alltägliches
    Er ist nicht nur Motor für Spiel und Spaß, sondern er kann auch als Motivationshilfe dienen: der Wettkampf. Kinder – ganz besonders Jungs – lieben Wettstreit. Daher lässt er sich bestens einsetzen, um scheinbar zähe oder eingefahrene Situationen zu beleben. Fällt der Tochter der Fußmarsch schwer, können Sie Wettgehen bis zu vereinbarten Zielpunkten einflechten. Mag der Sohn nicht aufräumen, können Sie ihn herausfordern: »Ich räume die Waschmaschine aus, und du räumst deine Bausteine weg. Mal gucken, wer zuerst fertig ist. Achtung, fertig, los!« Oder wer flugs die Treppe hinaufwill, erklärt herausfordernd und einen Schritt zulegend: »Ich bin ja sowieso schneller oben als du!« Wichtig ist, dem Kind keine Gelegenheit zur Diskussion zu geben. Es wird nicht gefragt, ob es den Wettkampf will oder nicht. Stattdessen: Einfach loslegen. Dem kann sich

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