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Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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verknüpfen lässt, während der Sprössling behütet auf dem Schoß sitzt. Prima geeignet ist der Kinderreimklassiker »Das ist der Daumen…« Das Fingerspiel bekommt eine wunderbar unterstützende Funktion, wenn es Zeile für Zeile das Schneiden der Nägel begleitet. Für die zweite Hand könnte Ihr Kind das Aufsagen selbst versuchen. Bis es das Nagelschneiden beider Hände allein schafft, dauert es durchaus bis zum Ende der Grundschulzeit. Es sei denn, Sie besorgen einen Nagelknipser, denn den können manchmal schon Sechsjährige allein benutzen. Knipsgeräusch und wegspritzende Nagelstücke machen ihn außerdem beliebter als die Schere.
    HILFSMITTEL NAGELLACK
    Anreiz zum Nagelschneiden
    NUR BEI MÄDCHEN WIRKUNGSVOLL: Nagellack. Wer eine Tochter hat, die beim Nagelschneiden besonders widerborstig ist, kann sie mit diesem Extra womöglich locken. Denn jeder noch so kleinen Dame ist sonnenklar: Nagellack gehört nur auf gepflegte Nägel. Folglich müssen sie gereinigt und geschnitten sein. Ist das ohne Murren erledigt, kann zur Belohnung etwas Nagellack aufgetragen werden. Bei Kleinkindern reicht das Lackieren eines Nagels jeder Hand – in Rot, Rosa oder auch mal Blau. Die Farbe blättert dann mit der Zeit von alleine ab oder lässt sich mit Bio-Nagellackentferner lösen. Werden bei größeren Töchtern alle Nägel lackiert, empfiehlt sich farbloser Lack. Rot würde auf kleine Mädchen ein komisches Licht werfen, da es auf Fingernägeln als sexy gilt. Außerdem muss es immer noch eine Steigerung geben, die das Großwerden erstrebenswert macht!
    UNIVERSALREZEPT 16
    SPIEGELN
    Verhalten ändern durch Imitieren
    Wir zucken manchmal zusammen und denken: »So nicht!« Zum Beispiel wenn die Stimme der Tochter eine unangenehme Tonhöhe erreicht, der Sohn flegelhaft über dem Teller lehnt oder der Wicht sich im Tonfall vergreift. Natürlich ist es dann gut, dem Sprössling zu erklären, was einem nicht passt. Und warum es einem nicht passt. Aber eins ist klar: Der gleiche Fall wird über kurz oder lang wieder eintreten – und die elterliche Schallplatte wird aufs Neue abgespielt. Nach drei bis vier Wiederholungen genügt manchmal nonverbale Kommunikation: ein scharfer Blick – und das Kind nimmt die Füße vom Tisch; ein Stirnrunzeln – und es nimmt den Finger aus der Nase.
    Auf diesem Lernweg gibt es eine wirkungsvolle Taktik, die Worte mit Gesten mixt: Imitieren Sie Ihr Kind. Sprechen Sie mit seiner Nörgelstimme zum Beispiel den Satz »Wenn du mit dieser Quengelstimme sprichst, verstehen meine Ohren gar nicht, was du sagst«. Oder hängen Sie selbst mal demonstrativ mit dem Kinn fast im Teller, wenn Sie eine andere Esshaltung wünschen. Hat Ihr Junior keine Lust, eine Bitte zu erfüllen? Spiegeln Sie auch hier – und lehnen Sie seinen nächsten Wunsch ab: »Ich soll die Inliner vom Dachboden holen? Da geht es mir wie dir eben: Dazu habe ich keine Lust.« Dazu passt ein Gespräch über »Wie du mir, so ich dir«. Wichtig: Das Kind nicht lächerlich machen, sondern ernst spiegeln.
    FANTASIE BEIM KÄMMEN
    »Was da alles drinsteckt«
    BEI LANGHAARIGEN MÄDCHEN (und Jungen) ist das Konfliktpotenzial beim Kämmen und Bürsten hoch. Ihre Mähne verknotet sich, bildet verfilzte Knäuel, und diese zu lösen geht nicht ohne Ziepen ab. Das mag kein Kind. Da wird geschrien und schon vorher lamentiert.
    Die Sache an sich kann kaum verbessert werden. Aber es ist möglich, Ihr Kind vom Ziepen abzulenken. Beispielsweise durch Fantasiegeschichten. Stoßen Sie beim Kämmen auf einen Knoten, können Sie seufzen: »Oh nein! Guck mal, was dein Kuscheltier da alles reingeschmiert hat!« Sie können spekulieren: »Das kommt mir vor wie Kleber.« Oder: »Das scheint mir Froschspucke zu sein. Was meinst du?« Kommt bereits beim Griff zur Bürste Protest, lässt sich schon im Vorfeld argwöhnen: »Ich bin gespannt, ob dein Kuscheltier dir heute wieder was ins Haar gemogelt hat.« Je verrückter die Ideen, umso besser. Und mit solch lustiger Plauderei ist die Haar-Aktion im Nu vorbei.
    ALTERNATIVE LENKT AB
    Erst du oder erst ich?
    DIE FRAGE »ERST DU ODER ERST ICH?« lenkt die Aufmerksamkeit des Kindes weg vom Kämmen oder Zähneputzen hin zu einer Art Wettstreit mit Mama/Papa. Denn Kinder sind gern die Ersten. Und sie mögen es auch, den Eltern zuzusehen und anschließend zu zeigen, dass sie es genauso gut oder besser können. Wenn Sie also merken, dass der Sprössling bockig vorm Waschbecken herumhampelt, können Sie die Situation mit einem

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