Die Eltern-Trickkiste
wieder in der Tür, versuchen Sie, es zu ignorieren. Ungeeignete TV-Sendungen bitte sofort wegzappen! Zieht es sich nach etwa drei bis fünf Minuten nicht von selbst in sein Zimmer zurück, reagieren Sie ungehalten über die Störung (so niedlich Ihr Kind im Nachtdress auch aussehen mag). Erklären Sie, dass Sie es bereits einmal zu Bett gebracht haben, dass damit Schluss ist, und schicken Sie es allein dorthin zurück. Vielleicht haben Sie Glück, und das Interesse am Aufstehen ist überwunden. Oder erst nach drei Durchhalte-Tagen (siehe >) . Egal welchen Weg Sie wählen: Hauptsache ist die klare Linie, an die Sie sich halten.
EINSCHLAF-HILFEN
Wenn Sandmännchen nicht kommen mag
ES GIBT TAGE, an denen der Sprössling nicht einschlafen mag oder kann. Sei es am Nachmittag oder Abend. Einschlaffördernd ist, wenn das Kleinkind Geräusche hört – so wie früher im Mutterleib. Dann fühlt es sich nicht abgeschoben. Also spülen Sie ruhig, unterhalten Sie sich oder hören Sie Musik. Geräusche wie Türklingel, Alarmsignale beim TV-Krimi, Telefonklingeln können natürlich das Gegenteil bewirken. Älteren Kindern, die abends mal nicht einschlafen können, signalisieren Sie am besten, dass das normal ist, dass es immer Tage gibt, an denen auch Sie nicht sofort einschlummern können. Das tröstet.
Ist dem Sprössling warm, ziehen Sie die Schlafanzughose aus oder lassen Sie kaltes Wasser über die Innenseiten seiner Handgelenke laufen. Auch eine entspannende Denkaufgabe kann helfen: »Überlege, was heute los war. Fange beim Aufstehen an und versuche, dich der Reihe nach möglichst genau zu erinnern, was du getan hast. Morgen früh erzählst du mir dann, bis wohin du gekommen bist.« In aller Regel ist das nicht allzu weit!
Kommen Einschlafprobleme häufiger vor, gilt es, den Tagesablauf kritisch zu betrachten: Hat Ihr Kind zu wenig Ruhephasen? Gibt es ein Problem in Kindergarten oder Schule? Spielt es abends zu lang elektronische Spiele? Schaut es zu spät noch Fernsehen? Muße vorm Zubettgehen ist wichtig. Manchmal sorgt schon ein kleiner Spaziergang nach dem Abendessen für die nötige »Bettschwere«.
HILFSMITTEL BETTFREUND
Sorgt für ein freundliches Willkommen
EIN KNIFF ZUM VERSÜSSEN des Schlafengehens: der Bettfreund. Zweierlei zeichnet ihn aus: Er ist weich, damit er sich knuddeln lässt, und er hat Augen, damit er als Gegenüber wahrgenommen wird.
Das Wichtigste ist jedoch: Der Bettfreund bleibt immer im Bett. Beim Schlafenlegen des Babys wird er fröhlich begrüßt, und beim Aufstehen wird ihm Tschüss gesagt. Da er während der Wachphase nicht verfügbar ist, haftet ihm etwas Besonderes an. Ihr Kind freut sich ihn – und damit das Bett – wiederzusehen, es fühlt sich willkommen geheißen und beim Schlafen nicht allein. Je früher Sie den Bettfreund einziehen lassen, umso fester wird diese Freundschaft. Und er wirkt besonders gut, wenn er alleiniger Schlafgenosse ist. Die Beschränkung auf ein Teil konzentriert die Aufmerksamkeit.
HILFE BEI WEHWEHCHEN
Allerlei, das abendliches »Aua« bessert
ES IST MANCHMAL FRAPPIEREND: Tagsüber ist Sohn oder Tochter munter herum gesprungen, aber im Bett heißt es dann auf einmal: »Mein Bein tut weh!« Es kann auch der Fuß oder Bauch sein. Verzögerungstheater oder Elternpiesacken? Wohl kaum. Denn erstens will kein Kind seine Eltern per se ärgern, und zweitens verzögert es den Tagesablauf lieber mit netten Spielchen statt vorgetäuschten Schmerzen. Es sei denn, es hat bereits durch unkluges Elternverhalten gelernt, dass es genug Zuwendung nur erhält, wenn »Aua« ins Spiel kommt. Normalerweise sind die Wehwehchen echt. Denn kennen wir das nicht auch, dass just dann, wenn wirsehr müde sind und zur Ruhe kommen, uns irgendwelche Schmerzen bewusst werden? Dem Kind geht es genauso. Still im Bett liegend, fällt ihm auf, dass alte Mückenstiche jucken. Manchmal sind es auch Bein-, Bauch- und Kopfschmerzen, die ein »Weh« verursachen. In jedem Fall gilt: Besserung ist nötig, und zwar in Anbetracht der Schlafenszeit unverzüglich.
Was hilft, ist das Ernstnehmen und Erklären des Unwohlseins (siehe >) , das beruhigt: »Ah, dein Bein wächst!« Oder: »Dein Kopf hat heute so viel erlebt, der will, dass du die Augen zumachst und ausruhst.« Außerdem nützen »Gegenmittel«. Klassiker ist die Wärmflasche, denn Wärme tut gut und tröstet. Und weil sich dieses Hilfsmittel nicht nur sehen, sondern sogar angenehm spüren lässt, wirkt es allein schon deshalb. Auch
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