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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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mit seiner Gründlichkeit den Garaus, wie man es mit lästigem Ungeziefer tut.
    Dann hob er die Statue ohne besondere Mühe hoch und warf sie mit einem lautstarken Fluch zur Seite, denn einen Augenblick lang war der Stein in seinen Händen lebendig gewesen. Als er aufprallte, barst er in einen Regen von Trümmern und Splittern.
    Dann trampelte Zarathon über die Stelle, an der die Priester so emsig in ihre Beschwörung vertieft gewesen waren. Er lachte schallend dabei.
    »Na, wie sind wir, Zwerg?« brüllte er.
    Calutt krümmte sich unter der lauten Stimme, aber sie holte ihn zurück, ließ seine schlaffen Finger wieder fester greifen.
    »Gut«, stöhnte er.
    »Das war erst der Beginn. Sie sind mitten in einer Teufelei. Und sie werden nicht mehr wissen, ob sie Erfolg gehabt hätten! « Er brüllte erneut vor Lachen.
    Dann rannte er mit gewaltigen Schritten durch Gassen zwischen hohen Quadermauern, halbzerfallenen Kantsäulenalleen, und Calutt bewunderte seinen Orientierungssinn, denn gleich darauf erreichten sie einen fast ganz von Schutt befreiten Platz.
    In seiner Mitte hatten die Priester ebenfalls eine Statue errichtet. Die Beschwörung mußte fast beendet sein, denn die schwarze steinerne Monstrosität bewegte sich bereits.
    Zarathon riß einen großen Stein aus einer halbzerfallenen Mauer und verlor fast Calutt dabei, der mörderische Augenblicke lang wie ein Affe an den Strähnen seines langen weißen Kopfhaars hing.
    Der Riese schleuderte seinen Stein und erschlug die sich windende Statue mit einem häßlichen Laut. Ein halbes Dutzend Schwarzkutten, die nicht rasch genug geflohen waren, starben mit ihrer geliebten Finsternis. Die übrigen jagte Zarathon eine Weile durch die Gassen und erschlug sie und zertrat sie, wenn immer er ihrer habhaft wurde, und manch einer kam zu Tode unter der Glut seiner Fackel.
    Weiter ging es, und in Calutt wuchs ein Gefühl des Triumphs. Ihr Götter, könnten sie es nur alle sehen, die unter der schwarzen Herrschaft schmachteten und Grauenvolles erlitten! Könnten sie nur ein wenig des Triumphs kosten!
    Eine weitere Statue fiel und begrub Priester unter sich.
    Dann war plötzlich die Gasse voll von phantastisch gerüsteten Kriegern, ganz in Eisen und Gold und Silber.
    »Gianten!« rief Calutt, der ihresgleichen schon begegnet war. »Sie haben mehr Kraft als menschliche Krieger. Sie sind nur noch die Schatten von Menschen…!«
    Doch Zarathon war zwischen ihnen wie ein Wirbelwind. Sie versuchten sich an seine Beine zu klammern und mit ihren Äxten und Schwertern nach seinem ungeschützten Körper zu schlagen und zu stechen, doch er riß sie lachend von sich und schleuderte sie von sich, schmetterte sie zu Boden, daß auch der Funke finsternishörigen Lebens in ihnen erlosch.
    Schließlich aber wurden es so viele, daß Zarathon kapitulierte und den Rückzug antrat.
    Er lief eine Weile kreuz und quer durch die Ruinen und hatte bald einen großen Vorsprung, der ihm einen neuen Angriff erlaubte.
    Er fand eine weitere Statue. Als sie zerstört war und die Priester um ihr Leben liefen, tauchten die ersten Verfolger in der Gassenmündung auf.
    Zarathon warf ihnen einen gewaltigen Quader entgegen, der die Gasse blockierte. Er sah ihnen eine Weile zu, wie sie ihn zu erklettern versuchten und schüttelte den Kopf über die Beharrlichkeit, mit der sie darangingen und es schließlich auch schafften.
    »Wie fühlst du dich, Zwerg?« fragte er.
    »Mehr tot als lebendig«, erklärte Calutt schwach.
    Zarathon lachte.
    »Wir haben noch nicht alle«, sagte er. Er warf einen weiteren Quader auf den ersten, was die Gianten vor schier unüberwindliche Probleme stellte.
    Dann wandte er sich dem Westen der Stadt zu. Aber mitten im Lauf hielt er plötzlich inne. Er taumelte ein wenig und mußte sich stützen.
    »Ich glaube, dein Kraut verliert seine Wirkung, Schamane«, murmelte er. »Aber ich bin diesen Kreaturen auch ohne dein Kraut überlegen.«
    »Ich habe noch einen Rest bei mir… aber du mußt es dir selbst nehmen. Ich bin so schwach, daß ich mich kaum noch halten kann.« Er stöhnte und versuchte sich zu sammeln, um bei Verstand zu bleiben. »Laß uns umkehren…«
    »Umkehren? Nein! Gib mir den Beutel, für alle Fälle!« Er setzte den Schamanen ab und fand nach einigem Suchen den kleinen Beutel in seinem Wams, was mit seinen großen Händen nicht leicht war.
    Aber er nahm nichts von dem Pulver. Bisher war alles wie in einem verrückten Traum geschehen. Nun wollte er seinen Kampf mit klarem

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