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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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sein.
    Auch die Amazonen waren tatenhungrig und schlossen sich Urgat und seiner Viererschaft an, die an der Oberfläche der Stadt erkunden wollten.
    O’Braenn und Thonensen sollten an der Tafelrunde warten. Sobald sie Mon’Kavaer fanden, wollten sie ihn zurückbringen. Auch Nottr und seine Viererschaft blieben in der Halle zurück, um die beiden Ausgänge zu bewachen und O’Braenn zu schützen. Auch Daelin wich nicht von O’Braenns Seite.
    Mon’Kavaer in Gestalt des jungen Hochländers O’Boley kehrte bereits zurück, während O’Braenn noch dabei war, Nottr und Thonensen Einzelheiten von seiner ersten Ankunft im Gewölbe der Tafelrunde zu berichten – vor allem von der unsagbaren Vertrautheit, die über ihn gekommen war, als er den Ring Coerl O’Marns fand; wie er ihn an sich nahm, als lenkte ihn über den Tod hinaus O’Marns Hand; wie der Ring auf seinen Finger glitt, als hätte es noch nie einen anderen Ort für ihn gegeben.
    Da Nottr den jungen Lirry nicht kannte, war es ein seltsames Wiedersehen für ihn – Mon’Kavaer mit fremder Stimme sprechen zu hören, statt mit Urgats vertrauter.
    »Wir haben alle unsere Gianten verloren während der Nacht«, sagte Mon’Kavaer. »Die Magie der Priester war stärker als die Dilvoogs…«
    »Ihr hattet Gianten in eurer Gewalt?« entfuhr es Nottr.
    »Sagen wir, unter unserer Kontrolle.«
    »Und sie sind übergelaufen?«
    »Sie waren dabei, aber dann…« Mon’Kavaer schüttelte den Kopf, als verstünde er noch immer nicht, was er gefunden hatte. »Sie liegen draußen mit wenigstens hundert anderen… alle tot. Es muß ein rächender Gott gewesen sein, der über sie herfiel, denn sie sind furchtbar zugerichtet… als hätte sie eine Riesenfaust zerschmettert. Wir fanden auch zerstörte Dämonenstatuen, aber kein Zeichen von dem, der es getan hat.«
    »Der Elve«, sagte O’Braenn stirnrunzelnd. »Könnte es nicht der Elve gewesen sein?«
    »Wenn ja, dann muß er eine gute Magie gehabt haben, daß er nicht nur der Magie der Priester entging, sondern auch den Gianten und dem Feuer. Es ist kein grüner Halm mehr zu sehen in den Straßen, nur noch verkohlte Reste.«
    Unvermittelt wandte sich Mon’Kavaer der stumm an der Tafel sitzenden Duzella zu.
    »Wer ist sie?«
    »Eine Taurin.« Nottr erzählte von Burg Maghant und dem Taurengrab.
    Mon’Kavaer hörte aufmerksam zu.
    »So hat sie den Wächter der Elvenbrücke geweckt, als sie sie zu überwinden versuchte. Er ruht in einem Schrein im Goldenen See. Ihre Anwesenheit erschwert unsere Lage beträchtlich. Sie macht uns den Elven zum Feind. Es gab einst Krieg zwischen den Elven und den Tauren. Die Elvenbrücke ist ein Bollwerk aus diesem Krieg, der damit endete, daß das Geschlecht der Tauren vom Antlitz unserer Welt verschwand.«
    »Sie ist nur ein Kind«, wandte Merryone ein. »Wie kann sie ein Feind des mächtigen Elven sein?«
    »Die Wurzeln dieser Feindschaft liegen weit in der Vergangenheit. Es ist eine Feindschaft wie zwischen Licht und Finsternis. Wir Alptraumritter waren immer die Mitstreiter der Elven… unsere Magie, ihre ungeheure Stärke. Es steht im Buch des Ordens, obwohl der Orden der Hohenritter erst in späten Tagen gegründet wurde. Dort steht auch, daß die Tauren die Schergen der Finsternis waren.«
    »Nicht aus freiem Willen«, wandte Thonensen ein.
    »Sie bauten stong-nil-lumen. «
    »Nicht aus freiem Willen«, erklärte Thonensen erneut. »Sondern weil der Dämon Cherzoon ihnen damit den Rückweg in ihre Welt verhieß…«
    »So steht es nicht im Buch des Ordens«, widersprach Mon’Kavaer.
    »So berichtete es Cescatro in seiner Gruft.«
    »Ihr habt Cescatros Gruft gefunden?« rief Mon’Kavaer überrascht. »Er war der letzte der Tauren.«
    »Duzella ist sein Kind«, sagte Nottr.
    »Sein Kind? Cescatros Kind?« Die Züge des jungen Lirry verzerrten sich unter Mon’Kavaers Aufregung. »So ist es durch Magie gezeugt… durch Schwarze Magie! Durch Finsternis!«
    »Das mag sein«, erwiderte Thonensen ruhig. »Er hat sie nicht beschworen. Er hat sie nur benutzt. So wie du dich Dilvoogs Kraft bedienst. Die Kraft ist nichts Böses. Sie ist nur etwas, das man wie ein Werkzeug benutzt, nicht wahr?«
    »Dennoch ist die Saat der Finsternis in diesem Kind… sie ist in jedem Taurenkind. Deshalb wacht Zarathon über den Wall!«
    »Die Zeiten haben sich geändert in vielen Jahrhunderten, Ritter. Die alte Feindschaft hat nicht mehr dieselbe Bedeutung wie einst. Das Taurenkind verabscheut und bekämpft die

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