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Die Elvenbrücke

Die Elvenbrücke

Titel: Die Elvenbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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die regelmäßigen Zusammenkünfte unmöglich machte, da nur wenige Ritter überhaupt von ihren Aufträgen zurückkehrten.
    Aber sie sahen nicht nur die Tafelrunde, sondern auch andere Kapitel aus dem Buch des Ordens – solche, die sie erneut an Cescatros Visionen erinnerten.
    Denn sie sahen die Tauren auf der Insel Tainnia, sahen sie ihre gewaltigen steinernen Monumente errichten. Gianton erstand vor ihren Augen. Stong-nil-lumen wuchs in einem langen Zeitraum. Der Titanenpfad erstand, während sich durch ihre mächtigen Steinbrüche langsam die Landschaft der Insel veränderte. Sie verließen sie kaum, außer um bestimmte Steine für stong-nil-lumen zu beschaffen, oder wenn der Hunger sie dazu trieb, denn ein Volk von Riesen vermochte die Insel nicht auf Dauer zu ernähren. Es gab keine Pflanzen und keine Tiere, außer den Drachen, die groß genug gewesen wären, ausreichend Nahrung zu geben.
    Sie sahen Cherzoon in seinem schwarzen Stein im Mittelpunkt stong-nil-lumens und sahen die Tauren ihm willig dienen.
    Kein Wall erstreckte sich in diesen Tagen quer über die Insel. Der Titanenpfad wuchs immer weiter nordwärts, während Cherzoon sich anschickte, die Tore der Welt für die Dunkelmächte zu öffnen. Für die Tauren war der Pfad der Weg zu einem anderen Tor – einem Tor, das in ihre Heimat führte.
    Wo die Insel endete, versenkten sie riesige Quader ins Meer und schlugen solcherart einen Pfad über eine Kette von Inseln bis zu einer, die sie Gorgans Auge nannten.
    Aber nicht die Tauren waren die ersten, die diesen Weg beschritten, sondern eine Schar von Alptraumrittern, die auszogen, Hilfe für ihre unter der Tauren- und der Dämonenherrschaft sterbende Insel zu holen.
    Sie kehrten mit den Elven zurück. Diese Riesen, die nur etwa von der halben Größe der Tauren waren, und ebenso geschickte Baumeister mit Stein, trieben die unvorbereiteten Tauren in den Süden der Insel. Während des langen Krieges, der dann begann, errichteten sie die Elvenbrücke, eine gewaltige Mauer quer über die Insel, die vor allem den Titanenpfad abschnitt. In einem See wurden die großen Ungeheuer des Meeres der Spinnen angesiedelt und mit Hilfe der Weißen Magie der Alptraumritter zu Wächtern des Walles, wie auch andere Tiere, die sich im Schatten des Walles niederließen.
    In dem langen Krieg starben viele auf beiden Seiten. Die Elven zerstörten schließlich den Pfad jenseits der Insel. Sie versenkten die kleinen Inseln, und die Quader versanken mit ihnen. Nur Gorgans Auge blieb, weit draußen im Meer, und geriet in Vergessenheit, während Elven und Tauren starben und die Menschen die Insel eroberten, die fast zu einer Wüste geworden war.
    Das Gedankenbild schwand, als der Meisterritter das Buch des Ordens für ihre Augen schloß.
    Betäubt von den Geschehnissen standen die Menschen stumm.
    »Nun sind wir erneut in einem großen Krieg. Die Kräfte der Finsternis sind schier unüberwindlich geworden. Und ihre stärkste Kraft bereitet den Angriff auf uns vor. Xatan! Xatan wird kommen!«
    »Was ist Xatan? Ein Dämon?« fragte O’Braenn.
    »Keiner weiß es… bis jetzt«, erklärte Duston Covall.
    Seine Gestalt schwankte und zitterte. »Die Magie des Ringes erlischt. Lebt wohl, meine Freunde. Laßt nicht nach in eurem Kampf gegen die dunklen Mächte. Mag auch Gorgans Auge verloren und Allumeddon unabwendbar sein, wir werden nicht weichen… nicht, solang« noch Kraft in uns ist. Diesen Ort hier überlaßt der Finsternis. Sie hat ein leeres Nest erobert, wie so oft. Lebt wohl…«
    Seine Gestalt begann durchscheinend zu werden.
    Da waren noch tausend Fragen, die den Menschen auf der Zunge lagen, doch sie waren zu erstarrt, um diesen letzten Augenblick zu nutzen.
    Nur Mon’Kavaer rief fast flehend: »Duston Covall! Meisterritter…! Meine Zeichen, der Stab und der Ring! Wenn die Ewige Gruft in die Hände der Finsternis fällt…«
    »Dein Stab und dein Ring kamen zurück, so wähnten wir dich tot und gaben den Ring an Crim’Son, deinen Paladin. Er mag ihn dir wiedergeben, wenn eines Tages die Tafelrunde zusammentritt. Die Ewige Gruft ist nicht mehr in Elvening. Die Waffen und Schätze des Ordens sind in Sicherheit.«
    Seine Gestalt wurde durchscheinend, seine Stimme leise, als käme sie von weit her.
    »Wo ist die neue Tafelrunde?« rief Mon’Kavaer.
    Doch sie konnten die Antwort nicht mehr verstehen.
    »Was ist Allumeddon?« rief O’Braenn.
    »Wie kann man Gorgans Auge schließen?« rief Nottr.
    Doch sie sprachen bereits zu

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