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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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gedankenlos auf ihren hilflos strampelnden Freund zu.
    »Cassidy, nicht!«, schrie Angel ihr nach, aber es war schon zu spät. Ihre übermütige Schülerin stürmte zum großen Natursteinbrunnen im Dorfzentrum, wo sich der Junge nach Leibeskräften wehrte. Cassidy schwang sich über den Brunnen hinweg und sprang auf die vermummten Invasoren zu. Im Flug spreizte sie ihre Beine und traf so zwei von ihnen gleichzeitig - ein Angriff, den Kim wochenlang vergeblich mit ihr trainiert hatte und der nun plötzlich ganz von allein klappte! Den dritten Angreifer setzte sie mit einem wütenden Rundumschlag außer Gefecht. Sie wies die beiden an, nach Osten zu flüchten, doch es tauchte bereits Verstärkung aus dem verrauchten Dorfeingang auf, und bevor sie sich wehren konnte, schlug ihr jemand einen Baseballschläger von hinten in die Kniekehlen, woraufhin die Teenagerin stöhnend zusammenbrach. Jesses Mutter zerrte an ihrem Sohn, der jedoch dachte nicht im Traum daran, seine Freundin zurückzulassen. Cassidy versuchte sich mit ihren Händen zu verteidigen, aber der blendende Schmerz lähmte ihre Muskeln. Schon wenige Sekunden später zog man ihr einen schwarzen Sack über den Kopf und schliff sie davon.
    Nun gab es für Angel kein Halten mehr. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, bis sie die Angreifer erreicht hatte und ihnen kreischend in den Rücken sprang. Ihr erstes Opfer ging sofort zu Boden, dem nächsten zertrümmerte sie mit einem geübten Handkantenschlag den Kehlkopf, einem dritten versetzte sie zwei gezielte Kopfschüsse aus ihrer Pistole, aber die anderen zogen Cassidy und den Jungen mit seiner Mutter bereits von Rauchschwaden verdeckt davon. Sie konnte nichts mehr tun. Hunderte von Kugeln rauschten an ihr vorbei und instinktiv versteckte sie sich hinter einer halb zerfallenen Garagenruine.
    »Angel, verdammt, zieh dich zurück!«, schrie Butch aus dem Funkgerät. »Der Mörser ist fertig!«
    »Nicht feuern! Nicht feuern!«, befahl sie und drückte ihren Körper mit geschlossenen Augen gegen die Hauswand, die allmählich auf ein gefährliches Niveau schrumpfte.
    »Was ist denn nun? Ich hab mir den Arsch aufgerissen, um das Ding aufzubauen!«, hörte sie Victor empört fluchen.
    »Die haben Cassidy!«
    »Was! Wie ...?«, konnte man Kims ungläubige Stimme hören.
    »Fasst den Mörser nicht an!«, bestätigte Angel ihren Befehl und blickte sich beunruhigt um. Links und rechts der Wand zischten Kugeln an ihr vorbei und jeden Moment würde man sie gefangen nehmen. Sie hasste solche Situationen! Da tauchte wie aus dem Nichts Cole mit zwei Milizionären aus der Staubwolke auf. Mit einem schwarzen Sturmgewehr in den Händen haltend schrie er sie an, sich zurückzuziehen. Seine beiden Kameraden trugen schwere Stahlschilde mit Sichtschlitz, die vor dem globalen Zusammenbruch von Elite-Polizeieinheiten bei Häuserkämpfen eingesetzt wurden. Die Geschosse der Angreifer prallten wirkungslos daran ab, während Cole grimmig das Feuer erwiderte. Gemeinsam erreichten sie unverletzt die Ausweichstellung der Verteidiger im Osten der Siedlung.
    »Fernglas!«, rief Angel wütend. »Verdammt! Die hauen ab! Der Laster mit den Gefangenen ist schon aus dem Tal raus! Victor, Feuer frei auf den Eingangsbereich!«
    Mit einem dumpfen Geräusch nahm der Mörser seine Arbeit auf und sprengte kurz darauf einen Krater in die Zufahrtsstraße.
    »Noch mal! Noch mal!«
    Eine weitere Explosion erschütterte die Stellungen der Angreifer und ließ auch die hartgesottensten von ihnen die Beine in die Hand nehmen.
    »Sie ziehen sich zurück«, seufzte Kim und wischte sich erschöpft mit dem linken Handrücken über ihr verschwitztes Gesicht.
    »Verdammt!«, schrie Angel und hätte den Invasoren am liebsten ihre Pistole hinterhergeworfen.
    »Was ist da vorne passiert?«, fragte Johnny fassungslos. Die unmittelbare Gefahr war vorbei und die Verteidiger erhoben sich ächzend aus ihren Stellungen. Paul humpelte aus der Scheune heraus und stützte sich dabei auf seinen alten Unterhebelrepetierer.
    »Habt ihr wen verloren?«
    »Cassidy, sie haben Cassidy«, erwiderte Angel resigniert und schlurfte zu ihrem Gewehr, dass sie bei der fehlgeschlagenen Rettungsaktion zurückgelassen hatte. Auf halbem Weg hob sie plötzlich den Kopf und schleuderte einen markerschütternden Wutschrei gen Himmel, der die Einwohner von Eagle Village noch einmal zu Tode erschreckte und wahrscheinlich bis zu den flüchtenden Angreifern zu hören war. Kim gesellte sich etwas zaghaft zu

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