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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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zu räumen, bis lediglich die beiden Kontrahentinnen übrig geblieben waren.
    »Willst du etwa mit leeren Händen sterben?«, rief die äußerst selbstbewusst gewordene Gegnerin Angel von der gegenüberliegenden Seite der Wasserstelle zu. Angel besaß kein Schwert und hätte auch nicht gewusst, wie sie damit umgehen sollte, aber die Frage entbehrte nicht einer gewissen Logik. Fieberhaft suchte sie in den Überresten der Schlacht nach einer geeigneten Nahkampfwaffe ab. Verkohlte Holzbalken oder ähnlich organisches Material würde das Katana wie Butter durchschlagen können. Dann erinnerte sich Victor an seinen Tauschhandel in Jaguar Bay und kramte auf der Ladefläche des zweiten Humvees nach seinen Stahlrohren, aus denen er ursprünglich handliche Rohrbomben herstellen wollte. Die anderthalb Finger dicken, knapp zwei Meter langen Stangen konnten es zwar auch nicht mit einem mehrfach gehärteten Schwert aufnehmen, wogen das jedoch durch Reichweite und Wucht wieder auf.
    Angel nickte ihrem Kameraden anerkennend zu, nachdem sie ihre neue Waffe aufgefangen hatte. Im Stabkampf kannte sie sich immerhin etwas aus. Bei den Vultures wurden Streitigkeiten mit den schmerzhaften, aber für gewöhnlich nicht tödlichen Kampfstäben in einer Arena ausgetragen. Dispute mit Angel waren meist schnell und einstimmig beendet worden.
    Ohne weitere Verzögerungen stürmte ihre Kontrahentin mit einem lauten Kampfschrei auf sie zu, nutzte dabei geschickt ihr Momentum, um über die flachen Steinbänke des Brunnens, die Begrenzungsmauer und die hochliegende Holzwinde hinwegzuspringen, wodurch sie einen Augenblick später wild kreischend mit dem erhobenen Katana auf Angel herab stürzte. Die Scharfschützin hatte seit vielen Jahren keinen derartigen Nahkampf mehr geführt und unterschätzte die Wucht des Aufschlags, so dass sie sich nur mit einer simplen Stababwehr und einer Rückwärtsrolle retten konnte. Die verschmutzte Angreiferin verharrte mit gesenktem Schwert regungslos in ihrer Position und betrachtete die eingeschüchterte Menge aus den Augenwinkeln mit wohliger Genugtuung. Niemand würde sie jetzt noch unterschätzen oder gar verspotten. Allerdings schloss das Angel mit ein, deren Kampfgeist durch den überzeugenden Angriff geweckt worden war. Sie drehte das hohle Stahlrohr vor ihrem Oberkörper im Kreis, was ein dumpfes Pfeifen ertönen ließ, bevor sie selbst in die Offensive ging und eine hohe Attacke vortäuschte. Ihre Gegnerin glaubte, ein Loch ihrer Verteidigung am Torso entdeckt zu haben und wirbelte mit gestrecktem Arm und eingeknickten Knien um dreihundertsechzig Grad herum, doch darauf hatte die stabkampferfahrene Kriegerin nur gewartet. Mit dem unteren Ende ihrer Langwaffe blockte sie das funkenschlagende Schwert ab und vollführte ihrerseits eine Pirouette, mit der sie die Beine ihrer gerade wieder aufgerichteten Kontrahentin aus sicherer Entfernung erwischte und sie damit schmerzhaft zu Boden schleuderte. Die Menge klatschte begeistert Beifall, so als hätte ihre Heldin bereits den Sieg errungen. Stattdessen trat Angel abermals einen großen Schritt zurück, stampfte ihre Waffe in das feinsandige Erdreich und ließ ihre Gegnerin unbehelligt aufstehen.
    Erneut überließ sie der inzwischen leise keuchenden Schwertkämpferin die Initiative, die nun überlegter vorging und mit einer Hand voll Scheinangriffen nach Schwachstellen suchte. Um an ihre Informationen zu gelangen, durfte Angel sie nicht töten und konzentrierte sich daher hauptsächlich auf ihre Verteidigung. Sie hoffte, ihre blutende und immer erschöpfter werdende Kontrahentin zur freiwilligen Aufgabe bewegen zu können. Als sie jedoch aus heiterem Himmel die Schwerthand wechselte, musste die Menge noch einmal um Angels Leben fürchten.
    Pirouetten stellten für den Kampfstab keine Bedrohung dar, weswegen die Invasorin mit wuchtigen Stichangriffen gegen Angel vorzugehen begann. Ein paar Mal wurde es verdammt knapp, als das blitzende Katana ihre Kehle nur um wenige Millimeter verfehlte, bevor Angel die Schwerthand ihrer Gegnerin zu fassen bekam. Angel ließ den Stab fallen und führte mit aller Kraft einen Handkantenschlag auf den ungeschützten Unterarm ihrer Kontrahentin aus. Aufgrund des sofortigen Taubheitsgefühls war es Angel ein Leichtes, ihr die Klinge aus der Hand zu schlagen und die Invasorin mit einem Rundumtritt zu Boden zu werfen.
    Mit dem Katana am Hals und dem rechten Knie auf dem Brustbein der nach Luft schnappenden Schwertkämpferin wiederholte

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