Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)
Quadratmeter bitter erkämpfen, was ihren ursprünglichen Blitzkriegsplan ad absurdum führte und den Kampfgeist der leicht bewaffneten Feinde durch unerwartet hohe Verluste deutlich senkte. Trotz der enormen Gegenwehr schafften es die Zugriffskommandos jedoch, mehr und mehr Dorfbewohner aus den Behausungen und hinter ihre eigene Linie zu zerren.
Plötzlich krachte der Humvee gegen den Schwanenbrunnen, nachdem eine glückliche Salve der Angreifer beide Reifen der rechten Seite platzen ließ, wodurch Butch die Kontrolle verlor. Der Mechaniker hatte sich kurz davor aus dem Fahrzeug rollen können, während Angel ein waghalsiger Sprung aus dem Geschützturm das Leben rettete, bevor der einst so furchteinflößende Geländewagen zusammen mit dem Brunnen im Kugelhagel zerstört wurde.
»Die haben Maschinengewehre!«
»Ach wirklich!?«, rief Butch zynisch zurück und untersuchte, ob noch alles an ihm dran war. Wie immer hatte er lediglich ein paar Schrammen durch die zersplitterten Marmorstatuen abbekommen, musste aber trotzdem mit Angel Hals über Kopf Deckung in Kims Stellung suchen.
»Wie sieht’s aus?«, wollte die vom Kampfgetümmel berauschte Kommandeurin wissen, die sofort ihre Pistole zog und den Angreifern weitere Kugeln entgegenschleuderte.
»Die sind verdammt gut ausgerüstet, haben mittlerweile zwei MGs aufgebaut und unsere eigenen Waffen umgedreht! Wird nicht mehr lange dauern, bis sie den Flammenwerfer gegen uns richten!«, berichtete Kim mit dem Rücken am Betonblock hockend. »Wir könnten noch ein paar von Victors Granaten gebrauchen!«
»Negativ, wir hatten nur die beiden!«, erwiderte der aufgebrachte Mechaniker. Ihm ging der Verlust des Humvees sehr nahe. Immerhin hatte er die Geländewagen einst im Krieg mit der inzwischen zerstörten Chimera-Gang erobert.
»Das gibt’s doch gar nicht!«, fluchte Angel. »Ich brauch mein Gewehr! Butch, hilf deinem Bruder. Kim, wenn die den Turm besetzen, haut ihr ab, egal wer hier sonst noch rum steht, verstanden?«
»Roger!«, antwortete sie knapp, woraufhin Angel ihren Mundschutz wieder hochzog und aufbrechen wollte. Im selben Moment tauchte unerwartet Sharon auf und zwängte sich zwischen Kim und Johnny.
»Was machst du denn hier? Wurde die Krankenstation getroffen?«, fragte Angel erstaunt. Die junge Frau sah nach wie vor sehr mitgenommen aus. Die Sanitäter von Eagle Village hatten in der kurzen Zeit kaum etwas für sie tun können, da ihre Probleme eher psychologischer Natur waren. Zumindest vermochte sie der Lärm des offenen Gefechts eine Weile von ihrem Trauma abzulenken.
»Im Nachthemd auf der Krankenliege nutze ich euch gar nichts!«, keuchte sie. »Los! Hol dein Gewehr und zeig uns mal wieder, was du drauf hast!«
Angel blickte Kim fragend an, doch die zuckte nur lächelnd mit den Schultern, als Sharon sich mit ihrer kompakten Maschinenpistole hinter zwei Steinbrocken klemmte und die Angreifer unter Beschuss nahm.
»Du passt auf sie auf!«, befahl Angel mit einem deutlichen Fingerzeig, verließ die Stellung und drückte auf ihren Ohrstöpsel, um die anderen bei den lauten Hintergrundgeräuschen verstehen zu können. »Cassidy! Lagebericht!«
»Das Haus hält noch. Paul hilft mir so gut er kann, aber gegen die Maschinengewehre haben wir keine Chance!«
»Frag ihn nach seinem Mörser!«
Es dauerte einen Moment, bis sie eine Antwort erhielt. Bis dahin traf Angel bei dem zweiten Humvee ein, füllte ihre eigens präparierte Sandsocke mit Wüstenstaub und schnappte sich ihr Gewehr von der Ladefläche.
»Er sagt, der liegt in dem Schuppen am östlichen Ende des Dorfes, in einer grünen Munitionskiste«, knisterte Cassidys Stimme.
»Verstanden! Butch, Victor, holt euch das Teil, egal wie! Sagt mir Bescheid, wenn er einsatzbereit ist!«, befahl Angel. Im selben Moment detonierten mehrere Sprengsätze im Inneren der Siedlung und zerstörten beinahe alle Verteidigungsstellungen der Dorfmiliz. Die Vorhut der Angreifer hatte zwei Tage lang Zeit gehabt, Sprengladungen an strategisch wichtigen Punkten im Ort zu verstecken. Ohne die unerwartete Unterstützung der Ranger wäre Eagle Village inzwischen nahezu verteidigungsunfähig gewesen.
Wütend starrte Cole auf seine um Hilfe schreienden Milizionäre und befahl lautstark den Einsatz der Sanitäter an vorderster Front, als Angel ihm über den Weg lief.
»Ich brauch eine hohe Position!«, rief ihm die Scharfschützin entgegen. Da er selbst ein geübter Präzisionsschütze war, musste Cole nicht lange
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