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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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erwachten nacheinander aus ihrer Trance und lauschten Angels Ausführungen wie einem spannenden Märchen. Viele kannten die Geschichte bereits, aber von Angel höchstpersönlich hatten sie nur die wenigsten zu hören bekommen. Schließlich kam sie zu jenem schicksalhaften Tag, an dem der Angriff auf Butch und Victor beinahe ihr Tod gewesen wäre. Cassidy kannte den Rest ihrer Vergangenheit und Angel übersprang die Jahre in Silver Valley. Sie erzählte den Männern und Frauen von ihren Erlebnissen mit Cassidy, dem ersten Zusammentreffen mit den Sicarii, der verfluchten Militärbasis und der Schlacht in Eagle Village. Sie ließ ihr Funkgerät eingeschaltet, so dass auch die anderen mithören konnten.
    »Da standen wir nun. Ein Fahrzeug zerstört, kaum noch Munition und die Vorräte erschöpft. Unsere Optionen waren nach Silver Valley zurückzukehren, um Verstärkung zu holen und euch eine Woche lang im Stich zu lassen, oder ...«, seufzte Angel und sah zu Dog herüber, der sich auf diesen Teil besonders gefreut hatte. »... oder ein Risiko einzugehen und einen alten Freund um Hilfe zu bitten. Warum sagst du ihr nicht, wieso du mir geholfen hast?«
    Sie sah Dog an und verschränkte die Arme. Er zuckte mit den Schultern.
    »Die Bezahlung war gut«, antwortete er schulterzuckend und spürte, wie unangenehm ihm die plötzliche Aufmerksamkeit wurde.
    »Was hat sie dir denn angeboten?«, wollte Cassidy erstaunt wissen. Diese Frage beantwortete keiner von beiden, was zusammen mit einem verschmitzten Lächeln wiederum Antwort genug war. Sie zog die linke Augenbraue hoch und entschied sich, das Thema vor versammelter Mannschaft nicht weiter zu verfolgen.
    »Was habt ihr nun vor?«, fragte Cassidy pragmatisch, nachdem sie ein Blick in die Runde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte. »Wechselt ihr die Seiten?«
    Angel blickte Dog unschlüssig an und war froh, die Frage nicht selbst stellen zu müssen. Sie war sich sicher, dass er ihr Versprechen nicht ausnutzen würde, und wusste, dass er kaum zu den Vultures zurückkehren konnte. Aber sie selbst hatte sechs Monate gebraucht um sich zu ändern und durfte weder von ihrem Gefährten noch seinen Kameraden dasselbe innerhalb weniger Tage verlangen.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er zögerlich. »Ich kann mir nicht vorstellen, von heute auf morgen ein anständiges Leben zu führen.«
    Johnny ging es inzwischen etwas besser und er lehnte an der Wand des Aufliegers. Kim legte ihre Arme um ihn und hörte den Ausführungen Angels und Dogs aufmerksam zu, nachdem sie die Bluttransfusion gekappt hatte.
    »Ich denke nicht, dass unser Leben demnächst besonders anständig sein wird. Diese Typen sind keine einfachen Psychopaten. Sie kämpfen mit militärischer Präzision und planen jeden Schritt drei Mal im Voraus. Nach dem, was da heute auf uns zugerollt gekommen ist, bereiten die eine Invasion vor. Zuerst auf eure Festung – und dann auf uns«, philosophierte Angel, nicht ohne eine gewisse Euphorie über die zu erwartenden Schlachten zu verspüren. Im Grunde ihres Herzens hatte sie die wilden Gefechte im Dienste der Ranger vermisst und die waghalsige Rettungsaktion, der Monroe niemals zugestimmt hätte, mit jeder Faser genossen. »Willst du Eric warnen?«
    »Ach – scheiß drauf! Er würde sowieso nicht auf mich hören«, erwiderte Dog trotzig. Er mochte es sich selbst noch nicht eingestehen, aber insgeheim wusste auch er, dass eine Rückkehr zu den Vultures ausgeschlossen war.
    »Wie viel Zeit haben wir?«, fragte Kim bedrückt.
    »Kommt darauf an, wie lange Eric durchhält. Zwei Wochen?«, spekulierte Angel und sah ihren Freund fragend an.
    »Weniger. Er hat kaum noch Leute und keine Sklaven mehr, um die Mauern zu reparieren. Kümmert euch lieber um eure eigenen Siedlungen.«
    »Dann fahren wir auf direktem Weg nach Silver Valley. Ich hoffe nur, dass Frank noch einen Reserveplan hat. Mit unserer derzeitigen Ausrüstung werden wir nicht weit kommen.«
    Kim starrte Dog zweifelnd an. Er musste von dem Versteck wissen! Warum schwieg er? Vielleicht gefiel ihm der Gedanke, Silver Valley zerstört zu sehen? Sollte sie etwas sagen? Nein - noch nicht. Monroe war zwei Tagesreisen entfernt und momentan brauchten sie die Vultures, um heil nach Hause zu kommen.
    Inzwischen war die Märchenstunde vorbei und die Bewohner von Eagle Village widmeten sich wieder ihren eigenen Gesprächsthemen. Viele fragten besorgt nach ihren Angehörigen und wirkten äußerst niedergeschlagen, als Angel ihnen

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