Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
Arme hoch. Der Hüne griff ins Lenkrad und steuerte den Sattelschlepper durch mehrere Sicariifahrzeuge hindurch, die von der stabilen Stahlschürze des Ungetüms wie Spielbälle zur Seite geschleudert wurden. Wie aus dem Nichts kam eine weitere Rakete frontal auf sie zu und verfehlte das Führerhaus nur um wenige Zentimeter.
    »Caiden! Komm hoch hier!«, schrie Dog in sein Funkgerät. Einen Augenblick später stürzte der junge Mann herein und zog Mitch vom Fahrersitz herunter.
    »Du fährst!«, befahl Dog, lehnte sich aus der Fahrerkabine und eröffnete grollend das Feuer aus seinem Maschinengewehr.
     
    ***
     
Inzwischen wurde Johnny von Kim und Cassidy notdürftig verarztet. Sein Blutdruck war gefährlich gesunken und seine Augen rollten ziellos in den Höhlen. Untersuchungen, die in Silver Valley vorsorglich bei allen Rangern durchgeführt wurden, besagten, dass Angel dieselbe Blutgruppe besaß, doch während einer Schlacht war ein solches Unterfangen äußerst riskant.
    »Angel! Er überlebt das nicht!«, klagte Kim verzweifelt. »Wir müssen das sofort machen!«
    Auch wenn sie Johnny hin und wieder ins Schienbein trat, ihn als Trainingspuppe missbrauchte und generell gerne Witze über seine Figur riss, so konnte sie sich doch ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
    »Faith«, rief Angel in Richtung der Geschützkanzeln. »Habt ihr Schläuche für eine Bluttransfusion?«
    Die schwarze Amazone nickte und stolperte zu einem Regal an der Wand. Der Sattelschlepper war permanent feindlichem Feuer ausgesetzt und schwankte wie ein Hochseedampfer.
     
    ***
     
Caiden starrte Dog erstaunt an. Noch nie durfte er den Truck fahren, nicht einmal zu Trainingszwecken.
    »Mach schon!«, schrie der Hüne erneut. Der Junge schwang sich auf den Fahrersitz und klammerte sich eingeschüchtert an das große Lenkrad.
    »Da vorne links, dann immer geradeaus bis zum Stadtausgang.«
    Die Lautstärke der Einschläge ließ langsam nach. Die Sicariiverstärkung blieb aufgrund der vielen ausgeschalteten Fahrzeuge hinter ihnen zurück. Caiden nahm die scharfe Kurve vor dem Ausgang dennoch zu schnell und das Schlachtschiff drohte nach steuerbord umzukippen. Im letzten Augenblick griff Dog ins Lenkrad und wendete die Katastrophe ab, sagte aber nichts sondern öffnete erneut die Beifahrertür und suchte nach Verfolgern. Niemand feuerte mehr auf sie. Das rauchende rechte Seitengeschütz schwieg ebenfalls.
    »Angel, wir sind gleich beim Ausgang. Holt euren Humvee und dann nichts wie weg hier!«
    Caiden stoppte den Sattelschlepper wenige Meter neben Victor, der bereits alles für die Abfahrt vorbereitet hatte. Die Sicarii waren viel zu beschäftigt gewesen, um ihn noch als Bedrohung wahrzunehmen. Butch sprang aus dem Auflieger und rief seinen Bruder zu sich. Er startete den Wagen, Victor warf den Mörser auf die Ladefläche und kletterte in den Geschützturm. Der Motor heulte auf und Butch hetzte aus der Stadt heraus. Der Truck folgte ihnen mit Höchstgeschwindigkeit in südlicher Richtung und deckte mit einer letzten Salve aus den Nebelwerfern den Abzug.

15 - Heimkehr
     
     
Eine halbe Stunde später stand die Sonne bereits hoch am Himmel und offenbarte die Spuren der Schlacht. Hunderte metallisch glänzende Einschusslöcher zierten den schwarz lackierten Sattelschlepper, Blut klebte am Boden der Fahrerkabine und vermischte sich mit den Glassplittern der Frontscheibe, deren restliche Fragmente dank der Kunststoffversiegelung noch im Rahmen hingen, anstatt vollständig zu zersplittern. Dog tastete stöhnend seinen Hals ab. Die Wunde war klein, aber hörte nicht auf zu bluten. Caiden hockte angespannt hinter dem Lenkrad und konzentrierte sich darauf, das schwere Schlachtschiff auf Kurs zu halten. Der Humvee fuhr zwei Wagenlängen vor ihnen. Der Junge vergrößerte den Abstand zum Geländewagen, da dieser permanent Staub durch die zerstörten Frontscheiben in das Führerhaus schleuderte und er wegen des gesplitterten Glases ohnehin kaum etwas sehen konnte.
    »Ich seh mal nach Mitch«, keuchte Dog. Unter großen Schmerzen stand er auf und stolperte zum gepanzerten Durchgang. Seine Stiefel knirschten auf dem mit Glassplittern übersäten Boden. Nachdem er die Schleuse passiert hatte, fielen seine Augen auf Angel, die auf der Werkbank saß und durch einen transparenten Kunststoffschlauch mit Johnny verbunden war. Er lag am Boden und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. Kim hockte neben ihm und kühlte mit einem feuchten Leinentuch seine

Weitere Kostenlose Bücher