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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Angel nahm sich daher fest vor, während ihres ohnehin eingeplanten Urlaubs ein Gespräch über Traumabewältigungen mit ihrer Schülerin zu führen.
    Stumm verfolgten sie, wie die blutrote Sonne hinter dem Horizont verschwand. Binnen weniger Minuten fiel die Temperatur rapide und Angel schlug ihrer Cassidy vor, den Heimweg anzutreten.
    Zwei Lagerfeuer knisterten bereits einladend neben der arg mitgenommenen Stella, die nach der Schlacht von Brackwood dringend eine Generalüberholung benötigte. Kim und Butch hatten Erfolg bei der Jagd und zerlegten zwei Tiere, die wie Rehe aussahen. Scott lief bellend um sie herum und konnte es kaum abwarten. Tagelang hatte er sich mit Brot und Zwieback begnügen müssen, doch heute erwartete ihn ein Festmahl. Faith überraschte die Anwesenden mit einem atemberaubenden Panflötenspiel, das ihre enigmatisierende Ausstrahlung im flackernden Lagerfeuerlicht noch verstärkte und ihr Publikum in Trance versetzte. Dog und Victor bauten zwei Grillgestelle über den Flammen auf und rösteten unterdessen die Fleischstücke. Ein verführerischer Duft hing in der Luft, der die Menschen magisch anzog. Jesse bekam das erste Stück, gefolgt von den Verwundeten, die zu Kräften kommen mussten. Es gab genug für alle, lediglich das Wasser wurde knapp und bedurfte strenger Rationierung. Der im Sattelschlepper eingebaute Fünfhundert-Liter-Tank war fast leer.
    Zwei Stunden später stand der Vollmond hoch am Himmel. In den wolkenlosen Steppennächten reflektierte sich das helle Licht auf den endlosen Sanddünen und verwandelte die Erde in eine zauberhaft anmutende Landschaft. Der feine Wüstenstaub glänzte wie tausend Edelsteine und man konnte viel weiter sehen als bei Tage. Die Dorfbewohner, sowie die meisten Ranger und Vultures, schliefen bereits tief und fest. Caiden hatte den Befehl zur Nachtwache erhalten und widerwillig akzeptiert. Nachdem er den ganzen Tag lang fahren musste, war er völlig übermüdet und kämpfte auf dem Abhang vor seinem ehemaligen Dorf mit der überwältigenden Erschöpfung. Er zuckte instinktiv zusammen, als er seine Schwester hinter sich bemerkte.
    »Hier. Ich hab gehört das soll munter machen«, flüsterte sie und reichte ihm einen Becher heißen Kaffee. Ihr Bruder brummte bestätigend und hielt die Tasse mit beiden Händen fest. Er blickte hinab auf den verstaubten Scheiterhaufen, den zerstörten Brunnen und die verbrannten Hütten.
    »Hat außer dir jemand überlebt?«, fragte er, nachdem Cassidy sich zu ihm gesetzt hatte. Sie wechselten sich mit dem bitteren Gebräu ab, so wirklich schmeckte es keinem von beiden.
    »Stan. Er war auf der Jagd, als es passierte.«
    »Und? Hat er diesmal was erlegt?«, erwiderte Caiden mit einem schadenfrohen Unterton.
    »Wie man’s nimmt. Er führte sechs Scavenger in unser Dorf und hat im darauffolgenden Gefecht sein Gewehr liegengelassen«, antwortete Cassidy leise lachend. Der alte Mann war wirklich nicht der beste Jäger. Häufig durchstreifte er tagelang die Steppe ohne den geringsten Erfolg. Aber er gab nie auf und rettete sich damit selbst das Leben.
    »Die Scavenger aus dieser Gegend gibt’s nicht mehr«, murmelte Caiden beiläufig. »Eric war überzeugt, dass sie uns den Krieg erklärt hätten, woraufhin wir ihre Lager aufgeraucht haben.«
    Cassidy schlürfte das heiße Gebräu vorsichtig aus dem Becher, wobei sie permanent mit dem bitteren Geschmack kämpfte, doch der Sieg rückte mit jedem Schluck ein Stück weiter weg. Dabei fiel ihr auf, wie nebensächlich ihr Bruder über die Auslöschung ganzer Banden sprach, und wie wenig sie deren Schicksal selbst berührte.
    »Wer ist eigentlich deine neue Freundin?«
    »Faith? Das weiß niemand so genau. Angeblich soll sie mitten in der Nacht in Erics Quartier geschlichen sein, hat ihm eins ihrer vielen Messer an die Kehle gehalten und freundlich darum gebeten, aufgenommen zu werden. Sie ließ ihm wohl keinen großen Verhandlungsspielraum.«
    »Und wie seid ihr zusammen gekommen?«
    »Sie gehörte schon vor mir zu Dogs persönlichem Team. Wir gingen häufig gemeinsam auf Aufklärungsmissionen. Den Rest kannst du dir denken, stundenlang allein im hohen Gras, mitten in der Nacht ...«
    »Ja ja, schon gut!«, flüsterte Cassidy und grinste beschämt. »Scheint eine weit verbreitete Krankheit zu sein!«
    »Hast du wen gefunden?«, fragte Caiden und zwinkerte sie neugierig an.
    »Nein. Jesse meint, ich wäre zu alt für ihn.«
    »Jesse?«
    »Der kleine Junge.«
    »Der ... der ist doch

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