Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)
mit einem Feuerzeug entzündete. Als sich die Dunkelheit verzog, erkannte man ein paar Regale an den Wänden sowie eine alte Holztruhe mit verrostetem Eisenschloss am Boden. Nach gut zehn Metern endeten die Schienen der antiken Grubenbahn bereits an einem Wall aus Geröll und großen Steinen, die vor Jahren von der Decke gestürzt waren. In den Holzschränken lagen vier Kalaschnikows, ein Fernglas und einige passende Ersatzmagazine. Das Schloss an der Truhe war offen und in ihr befanden sich Munition und Ladestreifen für unzählige verschiedene Waffen.
»Wahnsinn!«, brummte Monroe und sah Angel vorwurfsvoll an. »Jetzt können wir in den Krieg ziehen!«
Dog zwängte sich amüsiert an den beiden vorbei und ging auf die Geröllwand zu. Die Wachen zielten sofort auf ihn, doch Angel hielt sie zurück. Der Hüne begann die größeren Steine aus dem Weg zu rollen und bahnte sich mit den Füßen einen Weg durch die Gesteinslawine.
»Hilft mir hier vielleicht mal jemand?«, grollte er. Monroe nickte den Rangern zu und schon nach wenigen Minuten offenbarte sich eine Holzverkleidung, an die die Gesteinsbrocken gestapelt worden waren. Dog trat zwei Mal kräftig dagegen und die dünne Wand fiel zu Boden. Er sprang gemeinsam mit seinen Bewachern einen Schritt zurück, um einem eventuellen neuen Einsturz zu entgehen, rief dann aber Angel mit den Lampen heran. Als sich das Licht in dem Tunnel ausbreitete, erschien ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen. Drei Dutzend Gewehre unterschiedlichster Art standen fein säuberlich aufgereiht in einem Regal und waren, geschützt durch eine Kunststoffplane, in hervorragendem Zustand. Eine Kiste voller Claymore-Antipersonenminen, vier russische Raketenwerfer und ein schweres Maschinengewehr samt Munition. Die Höhle war gefüllt mit Schätzen, die das Herz jedes Soldaten höher schlagen ließen! Sogar ein paar Diesel- und Wassertanks lagerten in der Dunkelheit.
»Okay Leute, holt den Laster!«, befahl Monroe erleichtert. »Angel, wir werden deine Jungs brauchen, besonders Victor, damit er die Minen und Raketen verlädt.«
Sie nickte bestätigend und griff nach ihrem Funkgerät.
»Butch, Victor, ich hab hier ein paar Spielzeuge für euch!«, rief sie. »Kim, Cassidy, ihr übernehmt die Sicherung!«
»Verstanden!«, hörte sie die Stimme des Mädchens knistern. Zwei Stunden waren die Männer damit beschäftigt, ihre Wagen zu beladen. Dog erklärte sich sogar bereit, ihnen zu helfen. Anfangs schaute er nur zu, doch nach dreißig Minuten wurde ihm so langweilig, dass er einfach mit anpackte. Außerdem mussten ihm die Ranger dafür die Fesseln abnehmen, die nach dem heißen Vormittag ungeheuer schmerzten. Nur gut die Hälfte des Lagers passte auf die Transporter. Ein dutzend Gewehre und gut zweitausend Schuss Munition ließen sie zurück. Monroe plante, den Rest nach der Verteidigung von Silver Valley zu holen.
Spät am Nachmittag trat der Konvoi endlich die Heimfahrt an. Der Dank des Generals an Dog bestand darin, dass er nicht mehr gefesselt wurde und sich am Wasser frei bedienen durfte. Es herrschte heitere Stimmung. Cassidy und Dog unterhielten sich ausgelassen über ihren Bruder. Der Hüne bestätigte Caidens Geschichte und schwärmte von ihm in den höchsten Tönen. Angel blieb als Einzige die gesamte Fahrt lang still. Der Vertrauensbruch bei der Verhaftung von Dog und seinen Leuten war eine Sache, doch der Entzug ihres Kommandos wirkte wie ein Schlag ins Gesicht. Sie entschied jedoch, bis nach der bevorstehenden Schlacht zu warten, ehe sie Monroe damit konfrontierte.
Am frühen Abend erreichten die drei Wagen endlich Silver Valley. Die Meldung über das echte, geheime Lager hatte sich herumgesprochen und das halbe Dorf kam angelaufen, um zu sehen, ob das Gerücht der Wahrheit entsprach. Monroe wartete nicht lange, sondern ließ die Ladung im Waffendepot verstauen. Hoffnung keimte auf; Frank sah es in den Augen seiner Leute. Inzwischen hatte sich das Schicksal der anderen Enklaven wie ein Lauffeuer verteilt und viele befürchteten, dass selbst die starken Verteidigungsanlagen von Silver Valley den Ansturm der geheimnisvollen Sicarii nicht abwehren konnten.
Drei Stunden später wurden die Tische für das Abendessen gedeckt. Der General befahl, dass jeder, der für keine unverzichtbare Aufgabe eingeteilt worden war, daran teilnahm. Anthony schlachtete tagsüber mehrere Tiere und hatte die Anweisung bekommen, an nichts zu sparen. Auch die letzten Vorräte des Brausepulvers wurden
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