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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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eine Wahl zu haben, führte er sie zur Tankstelle und befahl den Wachen, niemanden hineinzulassen, nicht einmal Kim, was Angel umso neugieriger machte.
    »Andy war immer bewusst, dass unser Treibstofflager die Gangs wie Kakerlaken anziehen würde«, philosophierte Monroe auf seiner Zigarre nuschelnd, während er die Wandhalterungen einer der Landkarten löste. Dahinter verbarg sich eine kleine Fernbedienung mit einem numerischen Tastenpad. »Wenn eine Evakuierung Erfolg haben soll, dann muss der Angreifer zuvor so stark geschwächt werden, dass eine Verfolgung unmöglich wird. Unter deinen Füßen sind acht Sprengladungen versteckt, die hiermit gleichzeitig gezündet werden können und anschließend das Treibstofflager, die Tankstelle und alles im Umkreis von einhundert Metern einebnen.«
    Ehrfürchtig ließ Angel ihre Fingerspitzen über die berührungsempfindliche Oberfläche gleiten. Sofort leuchtete das Touchpad in einem hellen Blauton auf und erwartete die Codeeingabe. Mit einem Schmunzeln verfolgte Monroe, wie die technisch nur wenig versierte Frau die Fernbedienung vor Schreck beinahe fallen ließ. Derart hochentwickelte Technik funktionierte gut zwanzig Jahre nach dem globalen Untergang nur noch in Ausnahmefällen.
    »Der Code ist 8-5-2-7«, murmelte Monroe leise, bevor er sie wieder an sich nahm und hinter der Karte versteckte. »Niemand weiß davon. Nicht einmal Kim. Sie würde mit dem Wissen keine Nacht mehr schlafen können und wahrscheinlich in den Viehstall umziehen.«
    Auch Angel fühlte sich ausgesprochen unwohl. Sie stand auf einer gigantischen Bombe, die ihrem Verständnis nach jederzeit hochgehen konnte. Plötzlich schoss ihr die Frage durch den Kopf, warum Monroe sie gerade jetzt darüber informierte. Er wischte sich über die Stirn und begab sich zum Kartentisch in der Mitte des Raumes.
    »Sollten wir scheitern, sind die Sprengladungen die einzige Chance für unsere Verbündeten und jeden, dem die Flucht aus Silver Valley gelingt. Sie war nie als taktische Option gedacht, sondern als absolute Notlösung. Die Zündung ist meine Aufgabe, aber falls ich es nicht schaffe ...«
    Er musste den Satz nicht vervollständigen, Angel verstand ihn vollkommen. Sehnsüchtig blickte sie zum Versteck hinter der Landkarte und versuchte sich auszumalen, wie viele Sicarii sie damit ausschalten könnte. Fast beneidete sie Monroe um das Privileg, diese Bastarde zur Hölle schicken zu dürfen.
    »Nun geh und ruf dein Team zusammen. Wir sollten eure Erfahrungen im Kampf gegen die Sicarii nutzen und ihnen das Kommando der wichtigsten Stellungen übertragen.«
    Dein Team – seine Worte klangen wie aus einer anderen Zeit. Angel hatte sich erstaunlich schnell mit dem Vertrauensbruch abgefunden und freute sich auf bevorstehende Freiheit, aber vielleicht nagten ja doch Schuldgefühle an Monroe, die er vor der Schlacht loswerden wollte. Nickend verließ sie die Tankstelle und schlenderte an der Palisade entlang, wo Butch und Victor die Hälfte der Claymores versteckten und mit unscheinbaren Zündschnüren verbanden. Sie vergruben sie einen halben Meter tief in der Erde, damit sie bei eventuellen Durchbrüchen oder aufgrund von feindlichem Beschuss nicht einfach durchtrennt werden konnten. Den Rest hatten sie in der Siedlung verteilt, um die Baracken als vorletzte Option sprengen zu können, in denen die Sicarii mit Sicherheit Deckung suchen würden.
    Cassidy hatte sich unterdessen freiwillig für den Lazarettumzug gemeldet. Sie stapelte gerade die letzten Medikamente auf den orangefarbenen Pick-up, den Butch ihr für den Transport überlassen hatte. Die Aussicht auf ein Wiedersehen mit ihren Entführern sorgte bei ihr für großes Unbehagen. Sie versuchte sich durch Arbeit abzulenken und hoffte, irgendwann einfach todmüde ins Bett zu fallen.
    Nach einer halben Stunde versammelte sich Angels Team vor dem Kartentisch der Tankstelle. Nur Kim verspätete sich etwas, da Johnnys alter Rollstuhl dringend eine Ölung nötig hatte und sie den schweren Mann auf seinen quietschenden Rädern kaum vorwärts bekam. Als Monroe sich von seinem Schreibtisch erhob, kehrte schlagartig Ruhe ein. Nachdenklich schritt er auf den Planungstisch zu und musterte dabei die Augen seiner Elite. Die Müdigkeit stand ihnen ins Gesicht geschrieben, ebenso wie das beklemmende Gefühl des Ausgeliefertseins. Sie konnten nur warten, bis der Feind endlich angreifen würde. Eine Offensive kam schon längst nicht mehr in Frage. Nachdem die zahlreichen Berichte

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