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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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verbringen zu dürfen. Kommentarlos nickte er und ließ sie ihr Bettzeug holen. Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass nacheinander zuerst Butch und Victor, dann Angel und sogar Cassidy in der Krankenstation auftauchten und ihre Liegen um Johnnys Krankenbett herum aufklappten. Gemeinsam stellten sie den schwer verletzten Mitch, der nach Stevens Aussage während der Schlacht von Brackwood ein Augenlicht verloren hatte und noch immer bewusstlos auf seiner gepolsterten Holzpritsche lag, in ihre Mitte. Der Arzt war zu Tränen gerührt und dachte nicht im Traum daran, den Rangern zu widersprechen. Monroe, der ursprünglich Johnny sein Beileid ausdrücken wollte, stand in der Tür und senkte niedergeschlagen den Kopf, konnte sich aber nicht dazu überwinden, das Lazarett zu betreten.
     
    ***
     
Der nächste Morgen begann für Angels Team sehr früh, denn Monroe wollte bereits vor Sonnenaufgang verschwunden sein. Pünktlich um fünf Uhr versammelte sich die Gruppe auf dem Parkplatz und schaute nicht schlecht, als der General in seiner selten genutzten Kampfmontur auftauchte. Er trug eine vernickelte, halbautomatische Pistole, eine Kevlarweste, ein kleines Fernglas und einen kompletten Utensiliengürtel. Es war seine private Ausrüstung, die er seit dem Ende der Zivilisation aufbewahrt hatte. Bevor er den Befehl zur Abfahrt erteilte, musterte er seine Leute einen Moment lang. Sie wirkten niedergeschlagen und erschöpft. Er überlegte, ob er eine motivierende Ansprache halten sollte, entschied aber, dass die Beute des heutigen Tages Anreiz genug wäre. Auch spürte er die tadelnden Blicke der Ranger für seine harten Entscheidungen des Vortages. Zwei Wachen führten Dog herbei, der an den Händen gefesselt auf die Rückbank des Pick-ups gesetzt wurde. Der General beanspruchte standesgemäß den Beifahrersitz. Angel und Kim nahmen Dog in die Mitte, während Cassidy sich mit Victor auf der Ladefläche festhielt. Zusammen mit einem Jeep und einem weiteren Kleintransporter verließen sie Silver Valley im frühen Morgengrauen.
    Die ereignislose Fahrt dauerte nur drei Stunden, zerrte aber stark an ihren Kräften. Besonders schnell kamen sie auch nicht voran, denn schon nach vierzig Kilometern ließ Dog den kleinen Konvoi die Autobahn verlassen und quer durch die Steppe fahren. Steine, Gestrüpp und ständige Unebenheiten gestalteten die Reise zur Tortur für Mensch und Maschine. Als die Sonne bereits hoch am Himmel stand, hielten sie endlich an und gönnten sich eine Pause.
    Vor ihnen lag ein altes Kohlebergwerk. Die verrotteten Gebäude und der eingestürzte Förderturm ließen keinen Zweifel daran, dass es schon vor Jahrzehnten aufgegeben worden war. In der Ferne knarrte eine verrostete Tür im sanften Steppenwind. Halb verweste Kadaver in Gangkleidung übersäten den Boden. Die Ranger hatten sie nicht begraben, sondern bewusst als Warnung zurückgelassen. Während der Fahrt spürten sie die sengende Hitze kaum, doch im Stand brannte die erbarmungslose Wüstensonne auf sie herab und ihnen lief der Schweiß über die Stirn.
    »Also, wo ist es?«, fragte Monroe und ließ sich eine Wasserflasche von der Ladefläche reichen. Die angebliche Attrappe des geheimen Vulturedepots hatte sich in einem der stillgelegten, unterirdischen Katakomben befunden. An für sich ein hervorragendes Versteck, weshalb auch niemand Zweifel am Wahrheitsgehalt der Meldung gehegt hatte. Dog musterte einen Moment stirnrunzelnd die Umgebung. Inzwischen waren einige Monate vergangen und die Steppe veränderte sich ständig. Sanddünen wanderten, Steine wurden durch die Temperaturschwankungen gesprengt und zerfielen, Tiere zerstörten die Vegetation auf der Suche nach Nahrung. Er verlangte nach einem Kompass und drehte sich in Richtung Norden.
    »Da müssen wir lang, etwa zehn Kilometer geradeaus und dann an der Hügelkette vorbei. Auf der anderen Seite befindet sich ein verschütteter Bergwergstollen. Darin haben wir die echte Ausrüstung eingelagert.«
    Der General nickte ihm blinzelnd zu und befahl die Weiterfahrt. Die Hügel, die Dog beschrieben hatte, erschwerten das Vorankommen ungemein. Erst nach einer Stunde erreichten sie den mit Holzbalken verstärkten und durch Gestrüpp getarnten Tunnel. Monroe wies Angels Team an die Umgebung zu sichern; sie selbst blieb bei ihm. Die übrigen Ranger öffneten die Höhle. Vor ihnen lag eine dunkle Röhre, die von halb verwitterten Baumstämmen abgestützt wurde, an denen zwei Petroleumlampen hingen, die Angel

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