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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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aber nicht geplündert aus. Die Elektrogeräte sind alle an ihrem Platz und die Glühbirnen in den Lampen.«
    Kim schob vorsichtig die Tür zu den Personalräumen mit ihrem Gewehr auf. Der Tischcomputer war unbeschädigt, die Papierkörbe geleert und auf dem Schreibtisch stapelte sich eine Handvoll Datenpads. Als sie die Tankanzeige auf Zehenspitzen erreicht hatte, rief sie euphorisch nach Johnny. Das unterirdische Treibstofflager war noch zur Hälfte gefüllt!
     
    ***
     
Cassidy schlich sich inzwischen an der Wand des Supermarktes entlang und spähte in den Eingang hinein. Nur eine der Fensterscheiben lag in Scherben am Boden, die anderen trugen noch immer vergilbte Werbebotschaften und schürten ihren Appetit auf leckere Fertiggerichte.
    »Komm rein!«, flüsterte Angel ihr zu und riss sie damit aus ihren kulinarischen Phantasien. Cassidy ließ Scott bei der defekten Automatiktür zurück und zwängte sich an den leeren Kassen vorbei. Eine klebrige, stark nach Alkohol riechende Schicht überzog die hellgrauen Bodenfliesen. Glassplitter bohrten sich knirschend in ihre Sohlen, während sie über die umgestürzten Regale stieg.
    »Im Paketzentrum sah alles normal aus«, murmelte Cassidy. »Warum ist gerade dieser Laden so verwüstet?«
    Angel zuckte mit den Schultern und untersuchte zwei Paletten an der Wand.
    »Die hier sind noch intakt. Vierzigprozentiger Scotch!«, rief sie und warf Cassidy eine Flasche zu, die das Mädchen im erst letzten Moment aufgefangen bekam. »Gute dreißig Jahre alt. Das wird Butch freuen!«
    Die verzog mürrisch das Gesicht. Alkohol gehörte für manche in ihrem Heimatdorf zum ganz alltäglichen Ernährungsplan, sofern welcher vorhanden war. Ihre Eltern hatten ihr den Genuss jedoch genau aus diesem Grund stets verboten. Plötzlich fielen ihre Augen auf etwas Glitzerndes unter einem Regal, wie Metall, das in der Sonne glänzte. Sie steckte ihre Pistole weg und schob das Holzgestell zur Seite.
    »Ughh!«, stöhnte sie, ließ die Flasche fallen, stürzte beinahe zu Boden und rief nach ihrer Freundin. Vor ihr lagen die Überreste eines Menschen. Der zerfetzten Kleidung nach zu urteilen eines Rangers. Der Körper wies hunderte Bisswunden auf, die teilweise seine blanken Knochen freigelegt hatten. Er lag in einer mit Alkohol vermischten, getrockneten Blutlache, die den Verwesungsgeruch überdeckt hatte. Eine Militärplakette hing um seinen Hals, dessen Reflexion des einfallenden Sonnenlichts Cassidys Aufmerksamkeit erregt hatte.
    »Was ist das denn?«, würgte das Mädchen hervor.
    Angel beugte sich über den Körper und riss die Plakette von der Kette.
    »Matthew Donovan, Fahrer von Team Fünf«, seufzte sie niedergeschlagen. »Auf der Marke steht der Name seines Großvaters, Kyle Donovan Senior, United States Marine Corps. Er hat sie als Glücksbringer getragen.«
    Als Cassidy die Erkennungsmarke genauer betrachtete, erinnerte sie sich an den glitzernden Anhänger, der sie auf der Schulbank in Silver Valley geblendet hatte, während sie über ihre Zukunft entscheiden musste. Doch nicht der stolze, breitschultrige Mann, dem das funkelnde Erbstück gehörte, war der Auslöser für ihren Entschluss gewesen. Die zerbrechlich wirkende Frau mit ihrer zierlichen Brille, die Monroes Befehle entgegen nahm, überzeugte sie vom Eintritt in die Ranger. Hatte sie ein ebenso grausames Schicksal gefunden?
    »Sie heißt Sharon«, flüsterte Angel ihr zu. Irgendwie überraschte es Cassidy nicht, dass ihre Freundin darüber Bescheid wusste. »Sie stammt aus einem Ort jenseits des nördlichen Gebirges. Vor ein paar Jahren fand ich sie als einzige Überlebende aus einer Gruppe von Flüchtlingen. Sharon hat uns nie erzählt, wovor sie geflohen sind oder warum ihre Leute in den Süden aufbrachen, aber es gibt niemanden, weder in den Enklaven noch bei den Vultures, der ihr intellektuell das Wasser reichen kann. Sie ist ein kleines Genie und weiß mehr über die Welt als wir alle zusammen, glaub ich.«
    Auf einmal begann Scott wie verrückt zu bellen. Normalerweise machte er sich still und leise bemerkbar, wenn er etwas witterte, doch diesmal rief er lautstark nach Verstärkung. Kim und Johnny verließen gerade freudestrahlend die Tankstelle, als sie seine Rufe vernahmen.
    »Cassidy, was ist denn da los?«, flüsterte Kim in ihr Mikrofon, als plötzlich die Geräusche von zersplitternden Glasscheiben durch das Dorfzentrum schallten.
    »SCHUSSWECHSEL! SCHUSSWECHSEL BEIM SUPERMARKT!«, schrie Johnny in sein

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