Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
zurück und stolperte beinahe über den Schreibtisch hinter ihr.
    »Fleisch«, murmelte Angel. »Das da drin ist nichts weiter als künstlich erzeugtes Fleisch.«
    Als sie bemerkte, wie fassungslos Cassidy sie daraufhin ansah, ging Angel noch etwas mehr ins Detail und las aus den Akten vor, dass die Wissenschaftler versuchten, eine bestimmte Pheromonart für ein anderes Projekt herzustellen. Sie ließ sich nicht auf herkömmliche Art gewinnen, daher klonten die Forscher Organe und züchteten sie in großen Reagenzgläsern heran. Wofür die Pheromone benutzt wurden, ergab sich aus den Unterlagen nicht. Dafür war die Sicherheitsstufe der hier arbeitenden Abteilung nicht hoch genug.
    Die beiden verließen das Labor und folgten dem Flur, an dessen Boden sich im Laufe der Jahre kleine Rinnsale gebildet hatten. Ein halbes Jahrhundert zuvor, als die Basis wahrscheinlich errichtet worden war, hatte man sie unter die massiven Gletscher des Gebirges gebaut. Der Beton hatte die Katakomben vor der aus der Erderwärmung resultierenden Eisschmelze nicht schützen können und nun suchte sich das Wasser seinen eigenen Weg durch den Fels. Es tropfte von der Decke herab und sammelte sich bei den Fahrstühlen, an dessen Türschlitzen es in die Tiefe stürzte. Das permanente, rote Blinklicht und die Taschenlampen spiegelten sich an den feuchten Wänden und hüllten den Gang in ein unheimliches, schummriges Licht, in dem das Unterbewusstsein jeden Schatten zu einem blutrünstigen Ungeheuer werden ließ. Während Angel mit geschultem Blick vorausging und nur Sekundenbruchteile benötigte, um gedanklich ganze Räume zu kartographieren, musterte Cassidy argwöhnisch die Labore und versteifte den Griff um ihr Gewehr. Scott dagegen trottete unbeeindruckt hinter seinem Frauchen her. Lediglich das Wasser in seinem Fell schien ihn zunehmend zu stören.
    »Wir sind angekommen«, zischte Kims verzerrte Stimme aus dem Funkgerät. »War gar nicht so leicht, die Fahrstuhltüren aufzukriegen!«
    »Wir untersuchen gerade die Forschungsanlagen, wie sieht’s bei euch aus?«, fragte Angel beiläufig, während sie neugierig in den Wandschränken kramte.
    »Alle drei Etagen gibt es einen Ausgang für den Lastenaufzug«, erwiderte Kim. »Wir haben mittlerweile das zweite Großraumlager entdeckt. Hier stapeln sich 'ne Menge Käfigkonstruktionen. Man könnte meinen, die hätten ihren eigenen Zoo hier unten! In einigen davon liegen verweste Hundekadaver.«
    Angel blieb abrupt stehen und drehte sich zu Cassidy um. Auch sie hatte verstanden und blickte ihre Freundin nervös an. Allmählich häuften sich die zufälligen Wolfsindizien .
    »Kannst du Details erkennen? Was für Hunde sind das?«
    »Etwa so groß wie Scott, würde ich sagen. Mehr ist nicht zu sehen. Die sind schon lange tot«, antwortete Kim. »Wir haben über uns eine Art Zentrale entdeckt. Ein paar der Monitore laufen noch. Das sollte auf Level siebzehn sein. Seht euch da mal um!«
    »Verstanden, wir machen uns auf den Weg«, erwiderte Angel. »Butch! Wo seid ihr?«
    »Ebene zwölf, Waffenforschung«, kratzte es aus dem Funkgerät. »Aber hier ist nicht mehr viel übrig. Matthews Team muss das schon auf den Pick-up geladen haben.«
    »Wir sehen uns die Zentrale an, ihr untersucht die Ebenen dazwischen!«
    Zusammen mit Cassidy und Scott trat sie den Rückweg zum Treppenhaus an, wo in jeder Etage ein rudimentärer Plan der gesamten Basis hing. Zunächst hatten ihr die numerischen Bezeichnungen der verschiedenen Abteilungen nichts gesagt, doch die Überwachungszentrale war durch ihre farbige Kennzeichnung nicht zu verfehlen, wenn man wusste, dass es überhaupt eine gab. Auf Level siebzehn wiesen ihnen unübersehbare Schilder an den Wänden den Weg, bis sie vor dem Eingang schockiert innehielten. Eine völlig verweste Leiche, an der Uniform als Soldat zu erkennen, lag direkt vor der Tür. Die Pistole in seiner Hand, das Loch im Schädel auf Höhe der Schläfen hinter seiner Gasmaske und der Blutfleck am Zugangsschott in Augenhöhe ließen keinen Zweifel an der Todesursache. Als das Stahltor nicht auf Angels Krafteinwirkung reagierte, untersuchte sie die Überreste genauer und fand einen elektronischen Türöffner. Bevor sich die Türen auf Knopfdruck zur Seite schoben, warnte sie eine freundlich klingende Frauenstimme, dass die Batterie des Senders fast erschöpft sei. Schmunzelnd betraten die beiden Frauen die Zentrale, wo ihnen jedoch sofort sämtliche Gesichtszüge entglitten. Beißender Gestank

Weitere Kostenlose Bücher