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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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nicht kurieren.«
    »Was machst du eigentlich hier? Hast du heute keine Vorlesung?«
    »Doktor Sheridan ist irgendwas Wichtiges dazwischengekommen«, erwiderte Alison und formte beim Wort wichtig kleine Gänsefüßchen mit Zeige- und Mittelfinger.
    »Naja, mir reicht es, dass die Bacchae sie von uns fernhalten. Dieses widerliche Gesindel da draußen soll schön weit von unseren Städten entfernt bleiben!«
    »Das sind auch nur Menschen, Jen.«
    »Sagst du«, erwiderte Jenny.
    »Sagt Doktor Sheridan«, entgegnete Alison ihr gereizt.
    »Haben sich nicht vor langer Zeit Affen und Menschen voneinander abgespalten und getrennt weiterentwickelt?«, hielt Jenny abermals dagegen. »Vielleicht ist zwischen uns und den Neces ja dasselbe passiert?«
    »Das hat ein paar Millionen Jahre gedauert und ist nicht über Nacht geschehen!«, belehrte Alison sie.
    »Pfft! Ich bleib dabei. Studier deine Labortierchen, wenn‘s dir Spaß macht, aber lass dir nicht einfallen, sie mit nach Hause zu bringen!«
    »Kaum zu glauben, dass du Ärztin werden willst. Gibt es da nicht einen Eid, allen Lebewesen zu helfen?«
    »Ich bin Ärztin für Menschen, nicht dieses Unkraut! Eine Mücke schlag ich schließlich auch tot, wenn sie mich sticht!«
    Alison gab ein resigniertes Seufzen von sich und entschied, dass es Zeit für einen weiteren Themawechsel war.
    »Habt ihr schon gehört? Heute Abend gibt es wieder ein Konzert.«
    »Jetzt sag nicht, dass du da hin willst«, sagte Jenny stirnrunzelnd.
    »Ich wollte euch nur warnen!«
    »Hast du noch etwas auf deiner Liste, Cass?«, fragte Jenny. Sie nutzte seit kurzem dieselbe Abkürzung wie Caiden, was Cassidy aber nichts ausmachte. Ganz im Gegenteil, sie fühlte sich dadurch fast wie zu Hause.
    »Hier gibt es ein Gebäude, in das gehen die Menschen trocken rein und kommen mit nassen Haaren wieder heraus«, murmelte sie in Erinnerung an ihren ersten Rundumblick vom Balkon. »Was ist das?«
    Nun half auch die Disziplin der vielen Schuljahre nichts mehr. Alison und Jenny brachen in lautes Gelächter aus, wobei Jenny Cassidy in den Arm nahm, um ihr zu zeigen, dass sie sie nicht auslachten.
    »Meine Damen, ich darf doch wohl sehr bitten!«, schallte es von der großen Tafel. Professor Carmykel schien allmählich die Geduld zu verlieren. Diplomatenpass hin oder her. In seiner Vorlesung hatte Ruhe zu herrschen. Es kostete einiges an Überwindung und einen Biss auf Jennys Handballen, ehe sie sich wieder einkriegten und sich die Tränen aus den Augen wischten.
    »Alles klar«, fasste Alison zusammen. »Wir gehen ins Schwimmbad!«
     
    ***
     
Colonel Grant hatte die Lagebesprechung für beendet erklärt, obwohl Captain Deveroux noch hundert Fragen über die Zukunft der Legion auf der Zunge lagen. Stumm folgte sie ihm und Dog, als sie die Mauern der Festungsattrappe inspizierten.
    »Wir haben alles genau nach Plan nachgebaut«, berichtete Grant. »Selbst kleine Risse in den Wänden wurden von uns eingezeichnet. Die Schwachstellen bestehen aus Pappe, so dass wir das Eindringen trainieren können. Geflickte Löcher in den Zäunen haben wir durchtrennt und wieder zugenäht, aber alle unsere Informationen stammen von Fotos und meinen Erinnerungen.«
    »Fotos?«, wunderte sich Dog, während er mit einem Finger in den Papprissen herumstocherte. »Eric hat euch Fotos machen lassen?«
    »Nein.« Grant verzog schadenfroh das Gesicht und holte ein paar aufgerollte Blätter aus seiner Militärhose. »Hier. Eine kleine Aufmerksamkeit von Zhang Yuen.«
    Dog entfaltete das Papier und traute seinen Augen kaum. Das waren keine einfachen Fotos, das waren hochaufgelöste Luftaufnahmen von Überwachungsdrohnen, wie sie ihm Jiao an der Schlucht vor der Biosphäre gezeigt hatte!
    Grant interpretierte seine Mimik treffend. »Ah, du weißt also schon, woher die stammen.«
    »Die haben uns gesagt, dass keine ihrer Drohnen über das Hadesgebirge geschickt wurde!«
    »Zhang Yuen erzählt viel, wenn der Tag lang ist«, summte Captain Deveroux abwesend.
    »Ein geheimer Teil des Waffenstillstandsabkommens war, dass die Biosphäre uns mit ihren Drohnen unterstützt«, erklärte Grant. »Wie bei so einigen Dingen traut Yuen nicht mal seinen eigenen Leuten damit. Nur die Piloten an ihren Fernsteuerungen und ein paar seiner alten Kollegen wissen davon. Der Rest von denen redet sich ein, dass wir den Krieg mit ihnen beendet haben, weil wir nichts gegen sie ausrichten konnten. In Wirklichkeit hat Jade jedoch ein beiderseitig vorteilhaftes

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