Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)
Arrangement ausgehandelt.« Er blieb stehen und drehte sich mit hinter dem Rücken zusammengefalteten Händen zu Dog um. »Darum hat er euch dem Imperium ausgeliefert, als eure Identitäten ans Licht gekommen sind. Aus demselben Grund hat er auch keine scharfen Waffen gegen Colonel Morgans Truppen eingesetzt, die seine Tochter verfolgt haben. Zhang Yuen arbeitet seit langem mit General Torus zusammen, obwohl er die ganze Zeit ein falsches Spiel mit uns gespielt hat.«
Dog starrte mit knirschenden Zähnen auf die kristallklaren Fotos seiner alten Heimat. Überall um ihn herum schien es nur noch Verrat zu geben und allmählich war er es leid, immer als Letzter davon zu erfahren. Als einziger Lichtblick blieb ihm, Angel am Abend damit überraschen zu können.
»Wenn das alles stimmt«, kombinierte er misstrauisch und hielt die Blätter hoch. »Warum zeigst du mir die dann? Euch ist doch wohl hoffentlich klar, dass Angel davon erfährt, sobald wir wieder in Alexandria sind!«
»Weil das Abkommen hinfällig ist, seit Scarlet aus der Biosphäre entkommen konnte.«
»Die Bacchae werden keine Ruhe geben, bis Yuen für sein Sakrileg bezahlt hat«, stimmte ihm Captain Deveroux zu. »Für sie ist das etwas Persönliches. Dabei ist es ihnen gleich, wer von ihrer Blutrache in Mitleidenschaft gezogen wird.«
»Ganz genau«, sagte Grant. »Torus wird das natürlich nicht akzeptieren und weiter für Yuen arbeiten, aber ich habe euch ja schon gesagt, dass er bald Geschichte ist. Wir müssen die Vultures ohne die Hilfe der Drohnen unterwerfen und dafür hat Jade uns dich geschickt.«
»Da Sie Herrin Jade gerade erwähnen, Sir, woher die plötzliche Vertrautheit zwischen ihnen und den Bacchae?«
»Gehen Sie nicht zu weit, Captain«, erwiderte Grant ernst. Die Seltenheit, mit der er Deveroux siezte, unterstrich die Grenze, die sie zu überschreiten drohte.
»Verzeihung, Sir«, entgegnete sie und schlug die Hacken zusammen.
»Na schön«, brummte Dog. »Ich gehöre nicht zu eurem Haufen und werde es auch nie, also frage ich: Was läuft zwischen dir und Jade?«
»Das geht dich ebenso wenig etwas an.«
»Oh, ich denke schon. Ihr habt mich hier nicht hergeholt, um mit euren Errungenschaften zu prahlen oder Geheimnisse auszuplaudern. Ihr wollt meine Hilfe und für die will ich wissen, was hier läuft!«
Colonel Grant nahm sein rotes Barett ab und wischte sich mit der Hand über seine Haarstoppeln.
»Jill, bereite die Truppen vor«, sagte er streng, und als sie aus Neugier zögerte, fügte er scharf hinzu: »Das war ein Befehl, Captain!«
»Verstanden, Sir!«, salutierte sie mit der Faust auf der Brust und trat etwas enttäuscht den Rückweg an.
Als sie weg war, setzte Grant sein Barett wieder auf und verschränkte defensiv die Arme.
»Während des Feldzugs in Cor Syrte war ich der Verbindungsoffizier zwischen den Bacchae und General Torus«, begann er zu erzählen. »Von Faith haben wir kaum etwas gehört. Die war mit ihrer Observation beschäftigt, aber Jade wollte mich immer dabeihaben. Ich war Zeuge ihres Verhörs von Shawn Summers und glaub mir, jeder von uns hat die Ranger zu der Zeit für verräterischen Abschaum gehalten.« Grant blinzelte Dog beim Reden an und versuchte einzuschätzen, ob er seinen Worten traute. »Ich gebe gern zu, dass ich ihre Gesellschaft genossen habe«, fuhr er fort. »Die Bacchae mögen leben wie Mönche, aber niemand verwehrt ihnen Wasser oder einen warmen Platz zum Schlafen. Außerdem hebt es deinen Status im Imperium, wenn man über längere Zeit mit ihnen zu tun hat. Anfangs habe ich es nur als karrierefördernd betrachtet, aber mit der Zeit wurde mehr daraus.«
Grant löste seine Arme, während er einen Blick auf Captain Deverouxs Truppenaufstellung warf. Für die heutige Übung war die vollständige Legion aus fünfhundert Soldaten angetreten, denen sie letzte Befehle erteilte. Die eine Hälfte trug ihre imperiale Uniform, die andere eine Auswahl an schwarz eingefärbten Lumpen, um die Vultures zu imitieren.
»Die Bacchae dürfen keine Ehen schließen oder feste Bindungen eingehen, darum leben die meisten ihre Triebe mehr oder weniger offen aus. Jade ist da keine Ausnahme. Im Gegenteil. Sie ist dafür bekannt, Männer wie Frauen als Lustobjekte zu betrachten.«
Nun drehte Dog sich von ihm weg und tat so, als würde er die nachgebauten Festungsmauern unter die Lupe nehmen.
»Ah, ich sehe, sie hat mit dir das gleiche Spiel gespielt«, übersetzte Grant seine Körpersprache.
»Die ist
Weitere Kostenlose Bücher