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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Auftrag«, nuschelte sie Cassidy mit der Kippe im Mund zu und bestellte sich ihren nächsten Kaffee.
    Wieder in ihrer dunklen Ecke stocherte Cassidy mit ihrem Strohhalm in dem leeren Jade-Glas herum. Das Crasheis war längst geschmolzen und hatte sich in Wasser verwandelt. Nachdem sie alle ihr bekannten Bacchaedrinks durchprobiert hatte, war sie ausgerechnet bei Jades giftgrünem Kiwicocktail hängengeblieben. Sie fragte sich, ob die Bacchae ihre Getränke selbst kreierten, oder die Barkeeper damit beauftragten. Auf ihre Frage nach einem Faith war ihr der junge Mann ausgewichen. Angeblich fehlten ihm die nötigen Zutaten.
    Wie würde wohl ein Faith aussehen? , überlegte Cassidy. Wahrscheinlich wäre ihr der Inhalt völlig egal. Hauptsache das Glas hat scharfe Kanten und eignet sich als Wurfgeschoss!
    Während sie über ihren eigenen Scherz lachte, kehrten Alison und Jenny erschöpft von der Tanzfläche zurück.
    »Wollt ihr noch etwas trinken?«, fragte Alison.
    »Ich nehm noch einen Sisi«, antwortete Jenny.
    Cassidy hielt ihr dickbäuchiges Cocktailglas hoch, woraufhin Alison sich an den Tresen lehnte und die Bestellung aufgab.
    »Du bist auf einmal so still geworden?«, sorgte sich Jenny unterdessen. »Stimmt was nicht?«
    »Sag du es mir«, erwiderte Cassidy. Dabei rollte sie nervös das leere Glas zwischen ihren Handflächen entlang. »Ich seh doch, wie ihr mich seit der Nummer mit Kelly anstarrt.«
    »Naja, du hast sie ganz schön fertiggemacht«, sagte Jenny zurückhaltend. »Sowas hab ich hier noch nicht erlebt.«
    »Das war aber doch keine Absicht!«, versicherte ihr Cassidy.
    »Warum hast du ihr dann gleich die Nase gebrochen?«
    »Ich weiß es nicht«, seufzte sie und vergrub ihr Gesicht unter den Handflächen. »Gangs haben meine Familie herumgestoßen, seit ich denken kann. Für unser Wasser, unser Fleisch und ... und so weiter. Aber seit zwei Monaten will mich auf einmal die ganze Welt umbringen! Vultures, Scavenger, Snakes.« Sie zeigte Jenny die verheilte Schussnarbe, die sie einem totgeglaubten Snake in Temple Town verdankte. »Dann diese Bestien in der verdammten McKnight Dingsda-Basis, die mich fressen wollten. Anschließend kam euer Angriff, bei dem mir eure Soldaten einen schwarzen Sack über den Kopf gezogen und mich wie ein Stück Vieh geraubt haben!« Sie blickte Jenny mit zornigen Augen an. »Nie konnte ich mich wehren. Es war immer Angel, die mich gerettet hat.« Cassidy seufzte noch einmal besonders kräftig, um ihrem Selbstmitleid Ausdruck zu verleihen. »Als diese Kelly auf euch losgegangen ist, verstand ich endlich, was das für ein Gefühl ist. Also bin ich dazwischengegangen und hab einfach gehandelt, ohne nachzudenken. Bevor ich wusste, was wirklich geschehen war, lag sie schon blutend auf dem Boden.«
    Alison war inzwischen zurückgekehrt und stellte ihren Drink auf den Tisch. Jenny sah lächelnd zu ihr hoch und dann wieder zurück zu Cassidy.
    »Kelly hatte eine Abreibung verdient«, sagte sie. »Aber wenn du jeder Schlampe hier die Nase brechen willst, wird dir vorher die Hand abfallen.«
    »Vielleicht zeigst du uns ja irgendwann mal, wie das geht?«, fügte Alison hoffnungsvoll hinzu.
    »Genau. Dann kann ich Dekker zur Not in den Wind schießen, wenn er nicht bald wieder bei uns schläft!«, ergänzte Jenny.
    Cassidy vermutete, dass die beiden nur scherzten, um sie aufzumuntern. Trotzdem fand sie innerlich Gefallen an der Idee, selbst mal Ausbilderin zu sein, nachdem sie wochenlang immer nur gesagt bekommen hatte, was sie alles verkehrt machte. Vielleicht war es aber auch einfach nur der Alkohol, der ihre Gefühlswelt durcheinanderbrachte.
    »Ich glaub nicht, dass ich jemals zu euch gehören werde«, murmelte sie gedankenlos.
    »Zu uns!?«, plusterte Jenny sich auf. »Was soll das denn bitte heißen?« Dabei stupste sie Alison an.
    »Genau!«, stimmte diese etwas überrumpelt mit ein. »Hältst du uns etwa für ... für ...«
    »Verwöhnte Zicken, deren Gedanken sich den ganzen Tag lang nur um Männer und Make-up drehen?«
    »Genau!«
    »Wir hatten vielleicht das Glück, ohne Traumata wie deine aufzuwachsen, aber wir leben in derselben Welt, Süße!«, fuhr Jenny fort. »Allie sieht ihren Vater kaum, obwohl er praktisch unser Nachbar ist. Meine Eltern wohnen weit entfernt in Sicariia. Und muss ich dich wirklich dran erinnern, wer Brandon gestern mitten im Gefecht mit den Neces verarztet hat?«
    »Also ... ich ...«, stammelte Cassidy.
    »Vor einer Woche durfte ich fünf Mal am

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