Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
einjagen?«
    Jade schmunzelte hinterlistig. »Hat doch funktioniert.«
    »Herrin?«, rief ihnen C.T. von der Ausfahrt aus zu. »Die Sigma Lanze ist bereit zur Abfahrt. Herrin Sydney lässt ausrichten, dass sie euch den Rücken freihalten wird.«
    »Verstehe«, brummte Jade und zeigte anschließend mit dem Finger auf C.T. »Du fährst bei uns mit, Clarissa.« Anschließend schlug sie mit der flachen Hand auf das Wagendach. »Aufsitzen!«
    Cassidy zuckte von dem lauten Knall zusammen und machte sich sofort auf den Rückweg, da hielt Jenny sie zurück.
    »Oh, wir haben noch was vergessen!« Sie kramte aufgeregt in ihrer Tasche und holte eine alte Sofortbildkamera hervor. »Herrin Jade? Würdet ihr ...?«
    »Aber dann ist Feierabend!«, brummte sie und klappte das Objektiv auf. »Lächeln!«, befahl sie mit strengster Autorität, bei der sogar Angel die Mundwinkel hochgezogen hätte.
    Alison, Cassidy und Jenny nahmen sich in einer Reihe in die Arme und strahlten übers ganze Gesicht, als die Kamera zwei Papierstücke auswarf.
    »Danke, Herrin!«, sagte Jenny und schüttelte die beiden Fotos, bis die drei Freundinnen zum Vorschein kamen. »Super! Eins für dich und eins für uns!«
    Es war bei weitem nicht das erste Foto, dass Cassidy zu Gesicht bekam, aber das allererste, das ihr allein gehörte. Entsprechend sorgfältig behielt sie es in der Hand, um es nicht in der Hose zu beschädigen.
      Alison und Jenny umarmten sie noch einmal, bevor sie zum Wagen zurückkehrte und sich auf die Rückbank neben C.T. setzte. Dog nahm auf der anderen Seite platz, was bei den zwei vergleichsweise zierlichen Frauen kein Problem darstellte. Jade schwang sich wie auf der Herfahrt hinter das Steuer und überließ Angel standesgemäß den Beifahrersitz, die gerade eine Zeitung für Paul zusammenfaltete und im Handschuhfach verstaute.
    Jade ließ den Motor an und rollte an den beiden Studentinnen vorbei ins Freie. Die Prätorianer warteten bereits in ihrem Kleintransporter. Sie zogen zusätzlich einen einachsigen PKW-Anhänger mit Material für Johnnys zusammengewürfelten Haufen hinter sich her.
    Als der kleine Konvoi im Schritttempo das Stadttor passierte, winkten ihnen Alison und Jenny hinterher. Colonel Grant salutierte zusammen mit Captain Deveroux. Ein persönlicher Abschied wäre in der Öffentlichkeit möglicherweise falsch interpretiert worden.
    Cassidy klebte förmlich am Heckfenster, bis die funkelnde Stadt allmählich hinter dem Horizont verschwand. Erst Minuten später setzte sie sich wieder gerade hin und betrachtete verträumt ihr Erinnerungsfoto. Mit dem Haarspray hätte sie nichts anzufangen gewusst und die Medikamente würde sie mit ihrem Team teilen, aber dieses Foto war ihr ganz persönliches Erinnerungsstück und das mit Abstand schönste Geschenk, das sie sich vorstellen konnte. In ihr brannte der Wunsch, Caiden und Jesse von diesem Ort zu erzählen und gemeinsam mit ihnen zurückzukehren.
    Angel betrachtete ihr Protegé aus den Augenwinkeln und sah dabei immer wieder skeptisch zu Jade herüber. Die gab sich unbeeindruckt und konzentrierte sich auf den Straßenverlauf.
    Sie hatte Angels gestrigen Tagesablauf minutiös durchgeplant gehabt. Die verfrühte Kaffeepause bei Sydney, bei der sie von der tödlichen Krankheit ihrer Meisterin erzählte, die Vorstellung über die Neces von Dr. Sheridan, der sie schon erwartet hatte, und natürlich das Kindergefängnis von Pedro de Souza. Dog war von Colonel Grant erst mit Grillfleisch verführt und dann mit Wodka abgefüllt worden. Dabei hatte er sich selbst bemerkenswert zurückhaltend gezeigt. Außerdem war seine Beziehung zu Jade offensichtlich, wenn auch erfrischend polygam.
    Wie viel von Cassidys Tagesablauf trug also Jades Handschrift? Ihre erste Verbindung zu Alison und Jenny ließ sich auf die McCallum Farm zurückverfolgen. Jade wirkte den darauffolgenden Tag äußerst müde, so als hätte sie den ganzen Morgen damit verbracht, Cassidy einen Freundeskreis zu organisieren. Angel glaubte keine Sekunde daran, dass Alison und Jenny aufgrund von jugendlichem Leichtsinn um ein Uhr nachts in die von Prätorianern bewachte Botschaft geschlichen waren, nur um mit Cassidy einen Drink zu nehmen.
    »Was ist?«, fragte Jade, als ihr die bohrenden Blicke zu viel wurden.
    »Nichts. Gar nichts«, beschwichtigte sie Angel bewusst konspirativ und drehte sich nach vorn. Ihre Menschenkenntnis sagte ihr, dass die beiden Studentinnen keineswegs nur Befehlen folgten. Sie hatten die Zeit mit

Weitere Kostenlose Bücher