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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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nehmen wir mit nach Ragnarök!« Dann fiel seine Aufmerksamkeit auf Cassidy, die sich in die hinterste Ecke des Käfigs presste. »Sieht so aus, als hätte dich deine Freundin ausgeliefert!« Er grabschte ihr in den Ausschnitt und zerrte sie in die Mitte der Liege.
    Dog war wieder zu sich gekommen und starrte abwechselnd auf die Prätorianer, die sich die ganze Zeit kaum einen Millimeter gerührt hatten, und Cassidy, die sich aus Leibeskräften wehrte. Sie kreischte wie am Spieß, als Rune ihr das T-Shirt auseinanderriss und seine Gürtelschnalle öffnete.
    »Lass sie in Ruhe!«, brüllte Dog. »Nimm deine Pfoten von ihr oder ich bring dich um!«
    Seine Worte riefen alte Erinnerungen in ihm wach. Bei den Vultures hatte er sie hundertfach gehört; von Sklaven, die ihm auf seinen Feldzügen in die Hände gefallen waren. Er selbst hatte sich nie an Frauen vergriffen, war aber auch nie zwischen seine Männer und ihre Opfer gegangen. Er wusste demnach aus eigener Erfahrung, dass die umstehenden Ragnars nicht einschreiten würden. Wahrscheinlich warteten sie nur darauf, als Nächste an die Reihe zu kommen.
    Dog musste einen anderen Weg finden. Sein erster Gedanke war das Türschloss. Er trat dagegen, doch es gab nicht nach. Daraufhin sprang er hoch, klammerte sich an die Deckenstäbe und nahm Schwung auf in der Hoffnung, seinen Käfig auf Cassidys Zelle stürzen zu lassen. Die Vorstellung alleine könnte die Ragnars schon aus der Fassung bringen. Wenn sie ihre Wut auf ihn konzentrierten, würden sie Cassidy vorerst verschonen. Zum ersten Mal zeigten Farradye und sein Kamerad Einsatz und unterstützten Dog, aber die Stahlkonstruktion war viel zu schwer. Mehr als ein bemitleidenswertes Wanken war nicht zu erreichen.
    Dog schnaufte in seiner Zelle; dazu verdammt hilflos mit ansehen zu müssen, wie Rune über Cassidy herfiel. Clarissa unternahm einen weiteren Versuch, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten, aber ein kräftiger Faustschlag setzte sie endgültig außer Gefecht.
    Das Gekreische und der Kampfeslärm hatten unterdessen die halbe Ragnartruppe angelockt. Ein gutes Dutzend von ihnen stand um die beiden Käfige herum, andere zwängten sich für einen Blick durch den Türrahmen. Die meisten mit verschränkten Armen, einige leckten sich die Lippen; in froher Erwartung, sich endlich abreagieren zu können. In diesem Moment entdeckte Dog ein bekanntes Gesicht.
    »Gore? GORE!«, rief Dog dem Mann zu, der bisher eher unbeteiligt gewirkt hatte.
    Das weckte zum ersten Mal seine Neugierde. Er duckte den Kopf unter der Tür hindurch, obwohl er mit seinen Eins-siebzig keinesfalls Gefahr lief, am Rahmen hängenzubleiben, und kam mit zerfurchter Stirn auf die Käfige zu. Dabei würdigte er Cassidys verzweifelter Auseinandersetzung mit Rune keines Blickes.
    »Dog«, brummte er stattdessen teilnahmslos und rieb sich sein schwarz behaartes Kinn. »Und ich hatte schon die Hoffnung, deine Visage nie wiedersehen zu müssen.«
    Dog suchte nach einer passenden Antwort, doch die wäre früher ein Schlag ins Gesicht gewesen, weshalb ihm nun die Worte fehlten und er einfach in die benachbarte Zelle zeigte. »Halt ihn auf!«, befahl er, so als stünde Gore nach wie vor unter seinem Kommando. »Leg ihn um, verdammt nochmal!«
    »Hast dich noch immer nicht an deine neue Position gewöhnt, hm?« Gore machte nicht mal den Anschein, sich bei Cassidys drohender Vergewaltigung einzumischen. »Das hat dich doch früher auch nicht gejuckt.«
    Dog rüttelte an den Gitterstäben, aber die hätten vermutlich sogar einem tollwütigen Grizzlybären standgehalten. Irgendwie hatte er geahnt, dass ihm seine Teilnahmslosigkeit bei den häufigen Exzessen der Vultures eines Tages auf die Füße fallen würde.
    »Gore!«
    »Vergiss es. Nach eurer Aktion da oben haben sich die Typen etwas Entspannung verdient«, erwiderte der Vulture und zeigte an die Decke. »Mach so weiter und ich steig auch noch über sie drüber!«
    Cassidys Sport-BH erwies sich als widerstandsfähiger als ihr T-Shirt, weshalb Rune ihn ignorierte und an ihrer Jeanshose zerrte, die ihr Jiao in der Biosphäre geschenkt hatte. Sie strampelte nicht mehr wild herum, sondern erinnerte sich an ihr Training und versuchte, Runes Kopf zu fassen zu kriegen, um ihm ihre Daumen in die Augen quetschen zu können.
    Gore lachte den Ragnar währenddessen schamlos aus, der vor einer Teenagerin zu kapitulieren drohte. Als Rune das mitbekam, wurde er wütend und schlug mit der Faust auf Cassidy

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