Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
schonend beigebracht hat«, knurrte Dog. Er hob den rechten Zeigefinger. »Einem hat sie das Genick gebrochen. Die anderen beiden ließ sie am Leben. Colonel Monroe betrachtete sie als Kriegsgefangene und hat sie in aller Ruhe verhört, während Angel einen zweiwöchigen Rachefeldzug gegen unsere Lager führte. Erst danach, als sich der Rauch gelegt hatte, verschwanden die beiden spurlos aus ihrer Zelle.«
    »Und dann?«, fragte Farradye ungeduldig.
    »Einen Monat nach unserem Angriff fanden wir ihre Leichen mit den Händen an Laternenmasten genagelt, ohne Finger- oder Fußnägel, mit ausgeschlagenen Zähnen und abgezogener Haut. Angel hatte sie zusammengefaltet und in eine Plastiktüte darunter gelegt, zusammen mit ihren Augen, Zungen, Schwänzen und Eiern in einem Marmeladenglas«, sagte Dog. »Gore war an dem Tag dabei und hat ihr Handwerk mit eigenen Augen gesehen.«
    »Und woher wisst ihr, dass sie das wegen dieser Agnes getan hat?«, wunderte sich C.T.
    Dog drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Gitterstäbe. »Weil das in ihrem Brief stand; und nicht nur das. Es war ein Protokoll ihrer Folter. Jeder einzelne Handgriff, jeder ausgerissene Fingernagel, jeder ausgeschlagene Zahn mitsamt der Reaktion ihrer Opfer«, erklärte er grimmig. »Drei Tage hat sie sie am Leben erhalten, nur um diese Agnes zu rächen. Seit sich das herumgesprochen hat, gibt es bei den Vultures das unausgesprochene Gesetz, Angel niemals auf persönlicher Ebene in die Quere zu kommen.« Dog blickte zu Cassidy, die ihren Kopf zwischen ihren angezogenen Beinen versteckt hielt. »Darum würde Gore sich lieber von den Ragnars erschießen lassen, anstatt Angels Vergeltung entgegen zu sehen.« Er hockte sich wieder neben die Prätorianer. »Soweit ich weiß, hat nur Monroe davon erfahren, und er tat gut daran, ihr Geheimnis zu wahren.«
    »Ahh ... ja«, murmelte C.T. »Und warum erzählst du uns das auf einmal?«
    »Er hat gefragt«, brummte Dog und zeigte auf Farradye. »Außerdem sollt ihr wissen, mit wem ihr euch seit zwei Monaten anlegt. Ihr könnt verdammt froh sein, dass wir Cassidy unversehrt aus Brackwood rausgeholt haben, oder ihr wärt die Nächsten gewesen.«
    »Das Imperium misshandelt keine Kriegsgefangenen«, entgegnete ihm Clarissa energisch. »Vergewaltigungen kommen so gut wie nie vor. Die Bacchae reagieren darauf ähnlich wie Angel. Sie statuieren öffentliche Exempel an Legionären, die sich an Gefangenen vergehen.«
    »Na dann passt sie ja ganz hervorragend in eure Bande von selbsternannten Gottheiten.«
    C.T. zog ein ernstes Gesicht als Antwort auf die religiöse Anspielung, aber ehe sie den Zusammenhang dementieren konnte, öffnete sich die Tür und Gore trat gefolgt von Ivar ein.
    »Angel war an dem Hinterhalt beteiligt?«, blaffte der Vulture in Richtung Zellen.
    »Hast du etwa nicht gemerkt, wie alle drei Sekunden einer von euch Pfeifen aus den Latschen gekippt ist?«, entgegnete ihm Dog schnippisch.
    Gore drehte sich zurück zu Ivar. »Es gab Gerüchte, dass er wieder mit seiner Teufelsbraut durch die Gegend zieht. Aber ich war mir sicher, dass sie sich eher gegenseitig erschlagen würden, als zusammenzuarbeiten«, sagte er und setzte ein todernstes Gesicht auf. »Wir müssen Angel ausschalten, bevor es dunkel wird.«
    »Bist du verrückt? Ohne die Schallanlage bei Tageslicht durch die Neces rennen?«, rief dieser verärgert. »Was soll ein verdammtes Weib schon gegen uns ausrichten? Sie ist nicht mal Bacchae!«
    »Scheiß doch auf die Bacchae! Wenn wir Angel bis zum Einbruch der Nacht Zeit geben, wird sie uns die Hölle heißmachen. Dann kommen wir hier nie mehr lebend raus!«
    »Wie zum Henker will sie das anstellen!?«
    »Was weiß ich!«, grollte Gore und blickte zu Dog, der ihn ansah, als könne er sein baldiges Ableben vorausahnen. »Die dumme Kuh hat immer einen Plan.«
    »Schön! Meinetwegen«, gab Ivar grantig nach. »Aber du gehst mit ihnen!«
    »Was? Warum?«
    »Es ist dein Plan! Wenn euch die Neces also fressen, wirst du gefälligst als Erster draufgehen! Außer natürlich, du überlegst es dir noch mal.«
    Gore ballte die Fäuste.
    »Abmarsch in zwei Stunden!«, rief er den Ragnars in der Tür zu. »Nehmt so viel Munition mit, dass ihr kaum noch die Treppen hochkommt!«
    Ivar lachte und verließ den Zellentrakt. Dabei wehte er die Bedenken seiner Männer mit einem Handstreich fort. Die zeigten keine Angst, waren aber nur wenig begeistert davon, in der Mittagshitze mit zwanzig Kilo Gepäck auf

Weitere Kostenlose Bücher