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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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dem Rücken durch eine Stadt voller Irrer auf die Suche nach einem einzigen Weibsbild gehen zu müssen.
    »Was machst du bei diesen Typen?«, fragte Dog, als Gore den Raum als Letzter verlassen wollte. Der drehte sich um und streifte sich nachdenklich über sein behaartes Kinn.
    »Gegenfrage: Was machst du bei einem selbsternannten Imperium, das dir ein Würgehalsband anlegen will?« Er griff nach der Tür und zeigte auf Farradye und Millington. »Wenn du das hier überlebst, trägst du auch bald so ein niedliches Käppi.«
    Die Prätorianer hatten ihre schwarzen Baretts während der Schlacht sicher in ihren Uniformen verstaut und inzwischen wieder auf dem Kopf. Entsprechend mürrisch knirschte Dog mit den Zähnen, als die Tür ins Schloss fiel.
     
    ***
     
    »Wie geht‘s der Hüfte?«, fragte Angel, als Jade sich mit einem dezenten Ächzen neben sie legte.
    »Ich lebe noch. Danke der Nachfrage.« Sie nahm einen Schluck aus der Wasserflasche und starrte hinab auf Jacksonville. »Was Interessantes entdeckt?«
    »Die reden miteinander«, antwortete Angel beim Blick durch ihre Zieloptik und zeigte auf zwei männliche Gestalten. Sie waren gut einen Kilometer entfernt, so dass Jade nach ihrem Fernglas griff. »Die beiden da streiten sich um eine Ratte.«
    »Mh-hm«, murmelte Jade abwesend. »Wer hat sie gefangen?«
    Das Nagetier hing tot an seinem Schwanz aus der Hand von einem der Neces.
    »Das war eine Frau. Allerdings hat sie sich das Vieh einfach klauen lassen.«
    »Interessant.«
    Angel setzte ihr Gewehr ab und sah Jade misstrauisch an. »Hast du keine Angst, dass die irgendwem verraten könnten, was ihr mit ihnen gemacht habt?«
    »Pfft ... bitte!«, erwiderte sie beleidigt. »Die haben keinen blassen Schimmer über die Welt außerhalb von Jacksonville, geschweige denn von Sheridans Forschung.«
    Angel schwieg und wartete auf weitere Erklärungen.
    »Okay, ich weiß, dass das ein schlechter Vergleich für dich ist, aber stell dir vor, du hast dich ins Koma getrunken. Alles, an das du denken kannst, ist Hier stinkt‘s erbärmlich, ich muss weg! oder Ich bin sauwütend und muss alles kaputtschlagen!; je nachdem, welchen Wirkstoff wir gerade einsetzen.« Jade nickte hinunter ins Dorf. »So ähnlich geht‘s den Neces. Nur wird ihr Rausch niemals enden. Die leben in ihrer eigenen Welt und verstehen uns so wenig wie wir sie.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Angel zweifelnd. »Ich kann durchaus verstehen, warum sich die beiden um eine fette Ratte streiten. Die anderen haben bisher nur Kakerlaken und ähnliches Viehzeug verdrückt.«
    »Ratten sind halt nicht leicht zu fangen, wenn man sich schon für fünf Sekunden fehlerfreie Hand-Augen-Koordination anstrengen muss.«
    »Sieh mal. Daisy ist zurück«, hauchte Angel angespannt und tippte an Jades Schulter.
    »Wer ist Daisy?«
    »Die Rattenfängerin von Jacksonville.«
    »Geben wir denen jetzt schon Namen?«
    »Wie haltet ihr die denn auseinander?«
    »Wir unterscheiden nur zwischen lebendig und tot«, erklärte Jade und kniff die Augen zusammen. »Was hat die da in der Hand?«
    Mit ihrem Fernglas konnte sie den roten Gegenstand nicht erkennen. Für Angels Zieloptik war das hingegen kein Problem.
    »Einen Ziegelstein«, antwortete sie. »Und Daisy ist wirklich sauer ... aua!«
    Angel zischte durch die Zähne, als die weibliche Neces auf den Rattendieb einschlug. Daisy zeigte absolut keine Hemmungen, sondern zerschmetterte ihm den Schädel, bis nur noch eine breiige Masse davon auf der Straße übrigblieb.
    »Oskar, du haust jetzt besser ab«, flüsterte Jade.
    »Oskar?«
    »Der andere Typ, dem Daisy als Nächstes den Kopf abhaut, wenn er sich nicht gleich aus dem Staub macht.« Sie blickte Angel mit großen Augen an. »Du hast kein Monopol auf die Namensgebung!«
    »Mmh ... scheint, als hätte er dich gehört.«
    Oskar nahm tatsächlich die Beine in die Hand, als Daisy mit dem Rattendieb fertig war und wütend den blutigen Stein nach ihm warf. Triumphierend riss sie ihre Beute aus den leblosen Fingern des ersten Neces und lief in eine abbruchreife Doppelhaushälfte, um die Ratte zu verspeisen.
    »Eine echte Kämpferin«, sagte Angel stolz.
    »Das Problem mit den Namen ist, dass sie dadurch zu Personen werden«, sinnierte Jade. »Die sind aber nicht mehr als ein Rudel Raubtiere.«
    Angel zuckte mit den Schultern. »Ich hab auch die Hälfte der Vultures beim Namen gekannt. Hat mich nie daran gehindert, sie umzulegen.«
    »Ja, aber das waren Menschen, die dir ans Leder

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