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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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erwiderte er stur. Ohne ihr weitere Aufmerksamkeit zu widmen, griff er nach Jades Schultern und untersuchte sie auf Verletzungen.
    »Alles ... alles in Ordnung«, hauchte sie ihm zu und befreite sich mit letzter Kraft aus seiner Umklammerung, obwohl sie in der Eiseskälte zu zittern begonnen hatte. »Du kannst nicht einfach ... Ich hab dir ausdrücklich ...!«
    »Hey, wenn ihr ein Problem mit meinem Vorgehen habt, wendet euch an meinen Vorgesetzten!«, schnitt ihr Grant das Wort ab. »Ich bin mir sicher, dass Torus großen Wert auf eure Meinung legen wird!«
    »Ich hab sie!«, rief Cassidy auf einmal. »Da draußen! Siebenundzwanzig Meter! Sie ... sie bewegt sich nicht!«
    Ohne einen Moment zu zögern, drückte Grant einem Legionär sein rotes Barett in die Hand. Noch auf dem Weg zum Wasser entledigte er sich seiner schusssicheren Weste und stürzte sich mit einem Hechtsprung in den Fluss.
    »Lass mich mal sehen«, bat Scarlet.
    Cassidy zögerte einen Augenblick. Die Thermalsicht funktionierte bei jedem Benutzer, aber sie fürchtete, dass Scarlet den Punkt entdecken würde, über den sie sie durch die ganze Stadt verfolgt hatte. Auf der anderen Seite konnte sie ihr die Verwendung vor versammelter Mannschaft nicht verbieten, ohne großes Aufsehen zu erregen und willigte notgedrungen ein.
    »Yolanda ist kaum noch zu erkennen«, sagte Scarlet unruhig. Zu Cassidys Überraschung justierte sie die Brillenknöpfe so präzise, als hätte sie Erfahrung damit. »Sie muss fast so kalt wie das Wasser sein.«
    »Okay Leute, wir brauchen Holz für ein Lagerfeuer!«, rief Sigma-eins den Legionären zu.
    »Nein! Stopp!«, hielt Jade sie zurück. »Die Neces werden bald wiederkommen. Wir haben eine funktionierende Heizung im Wagen. Holt alle Decken her, die ihr finden könnt. Anschließend bereitet ihr euch aufs Abrücken vor!«
    »Jawohl, Herrin!«
    »Komm schon«, murmelte Scarlet ungeduldig. »Hol sie da raus!«
    Dabei schien sie keine Notiz von dem Peilsender zu nehmen und Cassidy erinnerte sich daran, dass sie den verräterischen Punkt auch erst bemerkt hatte, nachdem Scarlet etwas weiter von ihr entfernt gewesen war. Kaum erhielt sie die Brille zurück, überprüfte sie ihre Theorie und tatsächlich; der Punkt erschien in der exakten Mitte des Rasters und überschnitt sich mit Cassidys eigener Positionsangabe.
    Colonel Grant erwies sich unterdessen als erfahrener Schwimmer. Er hatte Yolanda erreicht, die mit dem Gesicht nach oben auf der Wasseroberfläche trieb, und zog sie hinter sich her. Als er sich dem Ufer näherte, kam ihm Scarlet sofort zu Hilfe und zog Yolanda eigenhändig an Land. Sie war ohnmächtig und fühlte sich eiskalt an. Scarlet öffnete ihren Mund, horchte nach Atemgeräuschen und suchte am Hals nach ihrem Herzschlag.
    »Sie atmet noch!«, rief sie erleichtert. »Puls schwach aber vorhanden. Yolanda? Yolanda! Wach auf!«
    »Wir müssen sie aufwärmen!«, unterbrach Jade sie und blickte zu Grant. »Bring sie ins Auto! Na los!«
    Obwohl Dog sich eigentlich bis zur Heimkehr nicht mehr aus dem Wagen bewegen wollte, waren ihm die Ereignisse nicht verborgen geblieben. Als er den Colonel mit der bewusstlosen Bacchae in den Armen kommen sah, stieg er aus und breitete sogar die Decke auf die Rückbank aus. Anschließend half er Grant, Yolanda schonend auf die Sitze zu legen. Kaum zogen sie jedoch die Arme unter ihrem Rücken vor, fielen beiden ihre blutigen Finger im Licht der Innenraumbeleuchtung auf.
    »Verdammt«, stöhnte Grant. »Dreh sie um. Dreh sie auf den Bauch!«
    Yolandas Rücken erwies sich als blutüberströmt und ihr Hemd zerrissen.
    »Irgendwas muss sie getroffen haben.«
    »Lass mich ... lass mich durch!«, befahl Scarlet. »Verbandszeug! Schnell! Ich brauch Kompressen!«
    Zum Glück verfügte der Straßenkreuzer neben seiner Klimaanlage und dem Kühlschrank auch über einen gefüllten Verbandskasten. Zwar hatten die Prätorianer eigenes Verbandsmaterial dabei, aber Yolandas Wunden waren viel zu großflächig, um sie mit ein paar Mullbinden versorgen zu können. Ihr Rücken sah aus, als wäre er von unterschiedlich großen Schrotladungen durchsiebt worden. Holzsplitter, kleine Kieselsteine und Ziegelreste hatten sich bei der Explosion in Geschosse verwandelt, denen sie nicht mehr entkommen konnte. Erst jetzt wurde das ganze Ausmaß der Verletzungen sichtbar. Nicht nur ihr Rücken, sondern auch ihr Hintern und die Rückseiten ihrer Beine waren davon betroffen. Nur Yolandas Kopf schien unbeschädigt zu

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