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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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eingeschaltet und Angel konnte das grimmige Gesicht von C.T. erkennen, die offenbar gar nicht glücklich mit ihrem unerlaubten Ausbruch war.
    »Was zum Henker macht sie hier!?«, fauchte Azure, als Angel kurz darauf in die Halle eskortiert wurde. »Wie ist sie überhaupt ...«
    »Scarlet hat sie durch unseren Tunnel geführt und vermutlich nicht damit gerechnet, dass Angel ihn trotz ihrer Augenbinde wiederfinden könnte«, kombinierte Sydney.
    Jade hielt sich zurück und überließ ihrer Meisterin die Erklärungen. Im gedimmten Licht fiel es schwer, ihre Mimik zu deuten, doch sie wirkte aufrichtig überrascht; wenn auch etwas weniger als Azure.
    »Und du hast sie einfach da oben rumlungern lassen?«, giftete diese weiter. Nach der Vorstellung mit Scarlet gab es keinen Grund mehr, eine Maske aufzusetzen und Angel etwas vorzuspielen. »Wie lange hat sie uns schon belauscht?«
    »Lange genug«, konterte Sydney mit erhobener Hand, um Azure zum Schweigen zu bringen. »Sie ist in Scarlets Begleitung nach Alexandria gereist und sollte ihr wahres Gesicht sehen. Wer weiß, was unsere verbitterte Schwester ihr auf der Zugfahrt eingeredet hat.« Nachdem C.T. sie zusammen mit den anderen Arbitern verlassen hatten, wandte sie sich zum ersten Mal direkt an Angel. »Du hast in einer Nacht unsere besten und unsere furchtbarsten Momente miterlebt«, säuselte Sydney. »Keine Arbiter, keine Prätorianer. Niemanden, für den wir eine Maske aufsetzen müssen. Es gibt kaum jemanden außerhalb des Ordens, der dieses Ritual je miterleben durfte. Es gibt nur wenige, die je in solcher Reinheit Zeugen unseres wahren Selbst geworden sind.« Sie wippte den Kopf auf die linke Schulter und blickte zu Jade, die sich angespannt mit den Fingerkuppen an ihren Tisch krallte. »Meine Schülerin ist überzeugt, dass allein diese Wahrheit dazu fähig ist, dich mit uns zu verbünden.« Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, das neben ihrem eigenen Wohlgefallen auch einen gewissen Grad von Erschöpfung über die lange Nacht ausstrahlte, rollte sie ihren Kopf zurück und starrte Angel in ihre braunen Augen. »Die Wahl liegt bei dir.«
    »Warum legt ihr Scarlet nicht einfach um?«, waren Angels erste Worte seit ihrem Eintreffen, und obwohl sie es todernst meinte, löste sie damit die tiefsitzende Anspannung von Azure und Jade, die zurückhaltend zu lachen begannen.
    »Keine Bacchae hat je eine andere getötet«, erklärte Sydney. »Der Gedanke ist uns fremd.«
    »Außerdem zieht jeder Tod einer Bacchae eine schier endlose Untersuchung der Prätorianer nach sich«, fügte Azure hinzu. »Schon der Verdacht allein könnte das Imperium erschüttern. Wenn sich das Volk nicht mehr auf unsere höhere Moral verlassen kann, verlieren wir jeglichen Einfluss.«
    Sydney fuhr zustimmend fort: »Der Imperator wäre gezwungen, der Legion unsere Aufgaben zu übertragen und das Ergebnis wäre genau das, was wir zu verhindern versuchen: eine Militärdiktatur.«
    »Und was ist mit Scarlets angeblichem Tod?«, wunderte sich Angel. »Dort haben eure Prätorianer doch scheinbar versagt!«
    »Das solltest du besser wissen als wir«, erwiderte Jade. »Du warst selbst in der Biosphäre. Es gab keine Möglichkeit, ihre Todesmeldung zu bestätigen. Zhang Yuen hat uns eine Videoaufzeichnung von ihrem Selbstmord überreicht, die wir nicht widerlegen konnten.«
    Mit einem Kopfnicken ging Angel um Sydney herum ins Innere des Marmorkreises und wandte sich an Jade: »Warum ich? An der Schlucht hast du Sträflinge benutzt. In Arnac haben wir Söldner gesehen, die mindestens ebenso gut ausgerüstet waren wie ihr. Warum ausgerechnet wir?«
    Sydney stolzierte mit zusammengefalteten Händen an ihr vorbei und setzte sich auf ihren eigenen Tisch. Sie wirkte erleichtert, dass Angel den Köder geschluckt hatte und sich immerhin schon in ihre Mitte begab. »Was wir brauchen sind keine Sträflinge, die wir auf eine Siedlung hetzen können«, erklärte sie. »Auch keine Söldner, deren Loyalität jenen gehört, die ihnen am meisten bieten. Was wir brauchen, ist ein Bindeglied zwischen dem Volk und der Legion. Eine paramilitärische Einheit, die wie eine Armee kämpft, aber mit Zivilisten umgehen kann.«
    »Die Vultures zu besiegen, ist nur der erste Schritt«, schloss sich Jade an. »Damit sollt ihr euch einen Namen machen und dem Imperator zeigen, dass die Legion nicht alternativlos ist. Was wir brauchen, sind deine Ranger.«
    Angel überlegte einen Moment. Nach all den Geplänkeln mit den

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