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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Instrumente, um das Imperium zusammenzuhalten. Manche sind im ganzen Reich sichtbar, andere werden nie das Tageslicht erblicken.«
    Auf einmal wurde ihre Diskussion von lautem Gekreische unterbrochen.
    »Doktor! Doktor Sheridan!«, rief eine kreidebleiche Laborassistentin, nachdem sie durch eine Flügeltür gestürmt war. »Herrin Jade! Sie ... sie hat sich losgerissen!«
    Jade schien genau zu wissen, von wem sie redete, und rannte an ihr vorbei in einen weiteren Laborkomplex. Niemand hielt Angel auf, als sie ihr ungefragt folgte. Sie war sich sicher, dass sie hier unten nichts mehr überraschen konnte, doch sie hatte sich geirrt.
    An einer Fußkette an die Wand gefesselt schrie Heather Connely aus Leibeskräften und versuchte, sich davon loszureißen. Eine Handfessel hatte sich bereits aus den Fliesen gelöst, weshalb direkte Gefahr bestand.
    »Raus! Alle raus hier!«, befahl Jade. »Die Türen verriegeln und das Gas bereitmachen!«
    In diesem Moment passierte es. Die Fußkette riss sich mitsamt der weißen Laborfliese aus der Wand und Miss Connely sprang Jade an den Hals. Sie griff nach ihrem Katana, doch das hatte sie an diesem Tag nicht mitgenommen. Mit letzter Kraft drückte sie die wildgewordene Lehrerin von sich, die dabei pausenlos versuchte, ihr ins Handgelenk zu beißen. »Angel!«, rief sie um Hilfe.
    Aus Sorge um ihre eigenen Hände trat diese Heather von Jade herunter, anstatt sie wegzuzerren. Das machte sie nur noch wütender und ließ sie auf Angel losgehen. Erst nach einem gezielten Handkantenschlag auf den Hals und einem weiteren auf ihr Genick stürzte Miss Connely besinnungslos zu Boden.
    »Ich dachte, die wäre tot!«, beschwerte sich Angel in einer Mischung aus Adrenalinrausch und Zorn.
    Jade zog sich an einem Tisch zurück auf die Beine und rief das Laborpersonal herein, um Heather zu versorgen; diesmal mit stärkeren Ketten.
    »Für sie kam jede Hilfe zu spät«, murrte Jade und untersuchte sich selbst auf Bissspuren. Als sie keine finden konnte, führte sie Angel zu der bewusstlosen Frau. »Die Neces sind nach unserem Kenntnisstand nicht heilbar. Der einzige Schutz besteht in der Impfung.«
    »Warum hast du sie dann überhaupt in die Stadt gelassen?«
    »Damit Scarlet Ruhe gibt!«, grollte Jade. »Und weil ich gehofft habe, dass wir von ihr lernen können, warum unsere Wirkstoffe in den letzten zwölf Monaten immer mehr an Einfluss verlieren oder sie plötzlich Menschen entführen.«
    »Das hat Scarlet gemeint, oder?«
    Jade nickte gezwungen. »Im Umkreis der McCallum Farm sind sogenannte Repellents verteilt. Kleine Gaskanister, gefüllt mit einem chemischen Gemisch, dass die Neces zurückhält. Ähnlich wie Urin, den Raubtiere absondern, um ihr Territorium zu markieren.«
    »Dann haben wir das Zeug die ganze Zeit eingeatmet?«
    »Ohne den Parasit in deinem Kopf hat keine der anderen Chemikalien eine Wirkung. Nicht mal der Aggressor, der sie verrückt spielen lässt«, wiegelte Jade ab. »Allerdings verlieren sie allmählich ihren Effekt oder rufen gänzlich andere Reaktionen hervor. Sydneys Verdacht ist, dass das Repellent an der Änderung ihres Verhaltens schuld trägt.«
    »Der Wirkstoff, der sie von euch fernhalten soll, lässt sie also plötzlich angreifen und Leute kidnappen?«
    Jade führte Angel zum Treppenhaus, nachdem Heather mit doppelten Ketten gesichert worden war. »Es ist bisher nur eine Vermutung. Hat dir Cassidy von dem Springer in Arnac erzählt, den Felicia vor dem Selbstmord bewahrt hat?«
    »Dessen Familie von Neces verschleppt wurde?«
    »Richtig. Dort ist unserer Ansicht nach dasselbe passiert.« Jade rieb sich auf den Stufen die Augen, so als wolle sie das Elend wegwischen. »Doktor Sheridan arbeitet bereits an Tests, um die Vermutungen zu überprüfen. Nur deswegen habe ich Heather in die Stadt gelassen. Wenn wir nicht bald eine Lösung finden, stehen wir vor einem Drei-Fronten-Krieg gegen die Ragnars, Vultures und die Neces.«
    »Warum habt ihr das nicht vorher getestet?«, wunderte sich Angel. »Die kommen mir langsam vor wie ein Waffensystem mit Fehlzündung!«
    »Doktor Sheridan hat es vorhin doch erklärt«, erwiderte Jade mit einem defensiven Unterton. »Nach dem Ende der Befreiungskriege und der Einführung der ganzjährigen Schulpflicht stand das Volk kurz davor zu meutern. Gerade in den sicher geglaubten Städten wie Sicariia wollten die Eltern ihre Kinder nicht einfach ins Internat schicken und dazu kam der verlustreiche erste Ragnarkrieg. Isis hat damit

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