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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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ihr, und da sie viel Zeit mit Gartenarbeit, ihrer Lieblingsbeschäftigung, verbrachte, hatte ihr Gesicht eine gesunde Bräune.
    »Im Moment ist es etwas mühsam. Ich gehe einer Sache nach, die ich über John Holm erfahren habe, aber ich tappe noch im Dunkeln.«
    Er nahm ein Stück Kartoffelpuffer in den Mund. Das Essen schmeckte genauso gut, wie es aussah.
    »Kann dir denn niemand helfen?«
    Kjell wollte gerade abwinken, als ihm klarwurde, dass sie völlig recht hatte. Diese Angelegenheit war so wichtig, dass er bereit war, über seinen Schatten zu springen. Alles, was er über John Holm in Erfahrung gebracht hatte, sagte ihm, dass im Verborgenen ein großes Geheimnis lag. Im Grunde war es ihm vollkommen egal, ob er die Story bekam oder nicht. Zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Journalist befand er sich in einer Situation, die er bisher nur vom Hörensagen kannte. Er witterte eine Geschichte, die größer war als er selbst.
    Er stand hastig auf. »Entschuldige, ich muss etwas erledigen.«
    »Jetzt?« Carina warf einen Blick auf seinen halbvollen Teller.
    »Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, dass du dir mit dem Essen Mühe gegeben hast, und habe mich auch auf dich gefreut, aber ich …«
    Als er ihren traurigen Blick sah, hätte er sich beinahe wieder hingesetzt. Er hatte sie schon viel zu oft enttäuscht. Doch plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf. Sie lächelte ihn an.
    »Geh schon und tu, was du tun musst. Ich weiß ja, dass du bestimmt keine Kartoffelpuffer übrig lassen würdest, wenn nicht die Sicherheit des Landes auf dem Spiel stünde.«
    Kjell lachte. »Ja, es ist etwas in der Richtung.« Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund.
    Zurück in der Redaktion, überlegte er, was er sagen sollte. Vermutlich reichten dunkle Ahnungen und ein beim Telefonieren vollgekritzelter Zettel nicht, um das Interesse eines der führenden politischen Journalisten zu wecken. Er kratzte sich den Bart, und plötzlich kam ihm eine Idee. Das Blut, von dem Erica erzählt hatte. Noch hatte keine Zeitung über den Fund auf Valö berichtet. Der Artikel war fast fertig. Natürlich hatte Kjell gedacht, der Bohusläningen würde als Erster davon berichten, aber andererseits hatte sich die Neuigkeit wahrscheinlich ohnehin längst herumgesprochen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die anderen Redaktionen Wind davon bekamen, und insofern konnte er die Sensationsmeldung auch verschenken, redete er sich ein. Außerdem konnte der Bohusläningen dank Kenntnis der lokalen Verhältnisse viel besser über den Verlauf der Ermittlungen berichten als die überregionalen Zeitungsgiganten.
    Kjell saß eine Weile vor dem Telefon, sammelte seine Gedanken und warf ein paar Notizen aufs Papier. Wenn er Sven Niklasson, einen politischen Berichterstatter vom Expressen , anrief und um Unterstützung bei den Nachforschungen zu John Holm und zu Gimle bat, musste er gut vorbereitet sein.
    Vorsichtig stieg Paula aus dem Boot. Mellberg hatte auf dem gesamten Weg nach Valö mit ihr geschimpft, zuerst im Auto und dann auf dem Rettungsboot der Küstenwache. Er hatte sie jedoch ohne Überzeugung angepfiffen. Mittlerweile kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass er sie ohnehin nicht davon abbringen konnte, wenn sie sich etwas vorgenommen hatte.
    »Sei vorsichtig! Deine Mutter bringt mich um, wenn du ins Wasser fällst.« Er umklammerte ihre eine Hand, während Victor die andere festhielt.
    »Ruft mich an, dann hole ich euch wieder ab«, sagte Victor. Mellberg nickte.
    »Ich begreife einfach nicht, warum du unbedingt mitkommen wolltest«, sagte Mellberg auf dem Weg zum Haus. »Vielleicht ist der Täter noch hier. Es könnte gefährlich sein, und du setzt nicht nur dein eigenes Leben aufs Spiel.«
    »Seit Annikas Anruf ist fast eine Stunde vergangen. Der Schütze ist sicher über alle Berge. Außerdem tippe ich darauf, dass Annika auch versucht hat, Patrik und Gösta zu erreichen. Die machen sich bestimmt bald auf den Weg.«
    »Ja, aber …«, begann Mellberg, doch dann machte er den Mund wieder zu, als sie an der Haustür waren. Er rief: »Hallo? Hier ist die Polizei!«
    Ein blonder Mann mit gehetztem Blick kam auf sie zu. Mårten Stark, nahm Paula an. Während der Bootsfahrt hatte sie Mellberg trotz allem überreden können, sie ein wenig in den Fall einzuweihen.
    »Wir haben uns oben ins Schlafzimmer gesetzt, weil wir dachten, dort wäre es … am sichersten.« Er warf einen Blick über seine Schulter. Auf der Treppe erschienen zwei

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