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Die Engelsmuehle

Die Engelsmuehle

Titel: Die Engelsmuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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Hogart. »Welche Sache?«, fragte er.
    Eichinger antwortete nicht. Er schnippte mit den Fingern, worauf zwei Beamte herbeiliefen. »Das ist Doktor Kurt Hogart.«
    Einer der Uniformierten legte Kurt die Hand auf die Schulter. »Kommen Sie bitte mit.« Sie führten Kurt zu einigen Autos, die außer Hörweite standen.
    Hogarts Herz schlug schneller. »Was soll das?«, protestierte er. »Ihr habt doch schon seine Aussage.«
    Eichinger trat einen Schritt näher und presste Hogart den Zeigefinger auf die Brust. Hogarts Blutdruck ging hoch. Er hasste es, wenn man ihn auf diese Art und Weise anfasste, doch an Eichingers Blick sah er, dass es im Moment besser war zu schweigen.
    »Ihr beide steckt ziemlich tief in der Scheiße«, flüsterte Eichinger. »Die Leute im Dezernat versuchen, dich seit gestern zu erreichen. Du hast dich bei der Telekom über Ostrovskys Telefonate aus der Mordnacht informiert.« Während Eichinger noch näher kam, wurde seine Stimme leiser. »Du hast Eddie Seidl, diesen verrückten Archivar, im Krankenhaus besucht und dich als Beamten ausgegeben - so richtig professionell mit Latexhandschuhen. Ist dir klar, dass du eine laufende Ermittlung behinderst? Allein dafür könntest du für ein Jahr in den Bau wandern.«
    »Komm schon, ich …«
    »Hier geht es um keinen lächerlichen Brand in der Krankenkasse, sondern um Mord«, unterbrach Eichinger ihn. »Das ist eine Kripoermittlung und du bist Zivilist.«
    Hogart sah zu seinem Bruder. Dessen hochroter Kopf wirkte, als hätte ihm der Beamte soeben seine Rechte vorgelesen. Im nächsten Moment wurde er unsanft auf den Rücksitz eines Polizeiwagens verfrachtet. Er merkte, wie Kurt ihn Hilfe suchend ansah, dann wurde die Tür zugeworfen. »Wohin bringt ihr ihn?«
    »Zum Picknick. Was glaubst du denn?« Eichinger wandte sich nicht um, als der Wagen gestartet wurde und losfuhr.
    »Kurt hat nichts mit dem Mord an Ostrovsky zu tun.«
    »Und Jack the Ripper nichts mit den Morden an den Nutten.« Eichinger ließ den Kopfkreisen, sodass das Genick knirschte. Das Knacken hörte sich nicht gesund an.
    »Wir haben ihn überprüft. Seine Telefonnummer war tatsächlich siebenmal auf Ostrovskys Handy und dreimal auf dem Display der Anrufanzeige seines Festnetzes gespeichert.«
    »Na und? Er kannte Ostrovsky.«
    »Scheißdreck! Vielleicht hat er Ostrovsky und Dornauer ermordet.«
    Hogarts Mund trocknete aus. »Dornauer wurde ermordet?«
    »Rede ich Spanisch? Weswegen glaubst du, sind wir hier?«
    »Kurt hat nichts mit der Sache zu tun. Das ist lächerlich!«
    »Blödsinn!«, fuhr Eichinger ihn an. »Seine Fingerabdrücke sind auf Ostrovskys Türklinke und auf den Fensterscheiben an der Rückseite der Villa. Seine Schuhabdrücke sind in Ostrovskys Blumenbeeten. Die Schuh- und Absatzlänge, die Sohlenbreite und das Profil passen zu den Schuhen, die er gestern getragen hat. Die Nachbarn haben sogar gesehen, wie er am Samstag ums Haus geschlichen ist.«
    »Der Mord passierte aber am Freitagabend.«
    »Und wo ist sein Alibi für die Mordnacht?«
    »Er …« Hogart überlegte. »Derselbe Täter, der Ostrovsky ermordete, hat auch hier zugeschlagen - andernfalls wärst nicht du, sondern das KK-Ost für diesen Tatort zuständig.«
    Eichinger gähnte in die Faust. »Schlau kombiniert, Sherlock.«
    »Aber Kurt kann Dornauer nicht ermordet haben. Ihr habt ihn gestern verhört, dann war er bei mir, anschließend in seiner Praxis und zu Hause.«
    »Und Freitagabend?«
    Hogart schwieg, als ihm klar wurde, dass Dornauer in derselben Nacht wie Ostrovsky ermordet worden war. »Aber er ist mein Bruder! Ich …«
    »Kain und Abel waren auch Brüder«, unterbrach Eichinger ihn. Er überlegte eine Weile, dann schob er sich einen Kaugummi in den Mund. »Hog, du weißt, ich mag dich nicht besonders, aber ich gebe dir trotzdem einen guten Rat. Dein Bruder steckt in dieser Sache drin, und falls du ihn deckst, zieht er dich mit rein. Überleg doch mal: Er klebt dir wie eine Klette an den Fersen. Hast du schon mal daran gedacht, dass er dich benutzt? Wenn du etwas weißt, spuck es aus!«
    Hogart atmete tief durch. »Ostrovsky hat Kurt kurz vor seinem Tod angerufen.«
    »Wissen wir.«
    »Etwas wisst ihr noch nicht …« Hogart erzählte von der Nachricht auf dem Anrufbeantworter, von dem Videoband, das Kurt unbedingt finden müsse, wo es versteckt war, wie er es gefunden hatte und was sich darauf befand.
    Eichingers Augen weiteten sich für einen Moment. »Bist du komplett verrückt? Du warst am Tatort

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