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Die englische Ketzerin: Roman (German Edition)

Die englische Ketzerin: Roman (German Edition)

Titel: Die englische Ketzerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Vantrease
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wenigstens.«
    »Schickt doch einfach jemanden zur Abtei«, sagte John, der jetzt wirklich beunruhigt war.
    »Sehe ich aus wie ein Botenjunge?«, brummte der Constable. »Das könnt Ihr dem Bürgermeister selbst sagen.«
    »Ja, dasch könnt Ihr dem Bügermeischter schagen«, spottete der Schläger, er hatte am meisten getrunken.
    John hoffte, dass der Bürgermeister zugänglicher sein würde als der Constable. Dies verheißt nichts Gutes, dachte er, als er mit knurrendem Magen und ohne einen Farthing in der Tasche hinter dem Constable den Hügel hinaufstapfte.
    »Nein, ich glaube, es sollte karminrot sein. Ja, karminrot, wenn ich schon zu einer gefallenen Frau werde«, sagte Anne Boleyn zu ihrer vertrauten Dienerin, die sie nach Windsor begleitet hatte. Die Alte war schon seit ihrer Kindheit bei ihr. Anne hatte Lady Margaret und die stets affektiert lächelnde Jane Seymour in Hampton Court gelassen. Diese Nacht wollte sie die beiden nicht in ihrer Nähe haben.
    Sie gab der Dienerin die grünen Ärmel und den Unterrock aus grünem Satin zurück. »Ärmel aus karminrotem Samt, die zum samtenen Kleid passen. Und einen Unterrock aus scharlachroter Seide, gegürtet mit einer Schnur aus gedrehtem Gold und Scharlach, würde ich sagen.«
    Ich werde ihm ganz in Rot gegenübertreten , dachte sie, um sein Blut noch mehr in Wallung zu bringen. »Und die schwarze, herzförmige Kappe, die mit Rubinen besetzt ist. Und einen einzelnen Rubin an meinem Hals.«
    »Eine sehr kluge Wahl. Der König wird Euch bestimmt nicht widerstehen können, Mylady. Das Karminrot wird Eure Augen betonen. Soll ich Euch noch frisieren?«
    Die alte Frau lächelte verschwörerisch, und dieses Lächeln erwärmte Annes Herz an diesem Abend, der der wichtigste ihres Lebens werden sollte. Denn heute Abend würde sie zum Peer gemacht werden, zum Marquis von Pembroke mit eigenen Ländereien und Rechten. Sie würde ihre Herkunft als Tochter einer Kaufmannsfamilie hinter sich lassen und weder von ihrem Vater noch von den Howards, ihren Verwandten, abhängig sein. Indem Heinrich die männliche Form des Titels verwendete, verlieh er ihr eine Ehre, die noch nie zuvor einer Frau aus eigenem Recht zuteilgeworden war. Der König hatte endlich eine Entscheidung getroffen.
    Und Anne ebenfalls. Jetzt, da das Parlament dem König alle Macht verliehen hatte, jetzt, da Cranmer Erzbischof war und Cromwell auf ihrer Seite stand, war alles so, wie es sein sollte.
    Jedenfalls fast.
    Das Einzige, was Heinrich noch mehr wollte als sie, war ein Erbe. Sie musste also bis Weihnachten schwanger werden.
    »Nein. Ich werde ein letztes Mal mein Haar offen tragen, um ihn daran zu erinnern, dass ich noch immer Jungfrau bin.« Rein formal gesehen, jedenfalls , dachte sie. Ihr Jungfernhäutchen war noch immer intakt, auch wenn sie es gewiss an Perry verloren hätte, wenn Wolsey sie nicht im Kabinett der Königin gestört hätte.
    »Bereite mir ein Bad mit den parfümierten Ölen aus Frankreich. In meiner Toilette steht eine blaue Phiole. Das ist der Lieblingsduft des Königs.«
    Zwei Stunden später, nachdem sie gebadet hatte und angekleidet war, stand Anne vor ihrem Pfeilerspiegel. Sie lächelte sich zufrieden an. Es war eine überaus kühne Entscheidung. Das karminrote Kleid betonte in der Tat ihre Augen. Ihre Haare schimmerten dunkel und seidig vor dem Hintergrund des üppigen Samtes ihrer Ärmel. Sie mochte zwar keine blonde Schönheit sein, wie sie zur Zeit am Hofe bevorzugt wurde, aber als sie ihren geheimnisvollen Blick und ihr kokettes Lächeln im Spiegel übte, ihrem Spiegelbild sogar zuwinkte, so wie sie den König später mit einem Winken in ihr Bett einladen würde, spürte sie ein sehr befriedigendes Gefühl von Macht.
    »Ich bin bereit«, sagte sie. »Ruf den Lakaien. Er soll dem König diese Nachricht bringen«, sagte sie und nahm vorsichtig an ihrem Schreibtisch Platz, damit sie ihre Röcke nicht durcheinanderbrachte.
    Die Botschaft lautete: »Euer Majestät, ich erwarte Euch«, und war mit »Ergebenst, Anne« unterzeichnet.
    Als der König persönlich vor ihrer Zimmertür erschien, um sie zum Empfangssaal zu geleiten, sah sie bereits an seinem Gesichtsausdruck, dass ihre Wahl richtig gewesen war. Aber als er sich nach vorn beugte, um die Spitzen ihrer »kleinen Mägdelein« zu küssen, wie er ihre Brüste zärtlich nannte, protestierte sie.
    »Dafür ist später noch genug Zeit, Euer Majestät. Zuerst müssen wir heute Abend unsere Pflicht erfüllen.«
    Er hielt sie auf

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