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Die englische Ketzerin: Roman (German Edition)

Die englische Ketzerin: Roman (German Edition)

Titel: Die englische Ketzerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Vantrease
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meiner Kabine«, sagte er. Er kletterte ins Skiff und signalisierte dem Ersten Maat, er solle das Boot zu Wasser lassen. »Zeigt ihnen das Manifest und die Ladung. Bietet ihnen an, sie zu mir zu bringen. Sie werden sich nicht persönlich von meiner Krankheit überzeugen wollen. Wir treffen uns in Burnam, dort wo der Severn ins Meer mündet. Dort hat kein Zollschiff eine Chance gegen die Siren’s Song.«
    »Aye, Käpt’n.« Der Erste Maat grinste. Er liebte Verfolgungsjagden. »Ich werde das alte Mädchen dorthin bringen.«
    »Ihr tut gut daran«, rief Tom, als das Skiff mit einem lauten Platschen auf der Wasseroberfläche aufsetzte und Gischt sein Hemd durchnässte. Er löste das Seil, damit man es hochziehen konnte. »Wenn Ihr es nämlich nicht tut, werde ich Jagd auf Euch machen und Euch persönlich an der Rahnock aufknüpfen.«
    Er lachte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen. Aber er wusste, dass der Erste Maat, genauso wie jeder in der Mannschaft, die Drohung, die darin lag, sehr wohl verstand.
    Tom fluchte leise, als er sich in den Bug des kleinen Bootes setzte und die Ruder aufnahm. Etwas zu schmuggeln, das war eine Sache. Man konnte sich der Ware leicht entledigen. Ein Geächteter war jedoch etwas völlig anderes. Er hatte keine Ahnung, welche Strafe darauf stand, einem Mann bei der Flucht aus England zu helfen, bezweifelte aber stark, dass man es bei einem einfachen Bußgeld belassen würde. Mit dem Risiko, das ich jetzt eingehe, tilge ich einen großen Teil meiner Schuld gegenüber Sir Humphrey Monmouth, dachte er, als er auf das Ufer zuruderte.
    Er zog das Skiff auf den Strand und versteckte es hinter einem Felsvorsprung, dann setzte er sich auf den Boden, um auf seinen Passagier zu warten. Es dauerte nicht lange.
    Im Schatten der Bäume, wo er sich versteckt hatte, entdeckte er die vier. Verflucht noch mal. Sie gingen gemächlich den Strand entlang, als machten sie einen Nachmittagsspaziergang. Die Sonne spiegelte sich auf dem kurzen Schwert, das Lord Walsh an der Seite trug. Genauso gut könnten sie ihr Kommen mit einem Trompetenstoß ankündigen. Hätte der Mann nicht ohne Begleitung kommen können, warum mussten sie Händchen halten und so Aufmerksamkeit erregen? Lord Walsh war ein anständiger Kerl, aber er war auch ein wenig zu sehr davon überzeugt, dass ihn sein Status als Adeliger schützen konnte. Das hier war kein Spiel. Dieses Mal schmuggelten sie keinen Wein für den Schwarzmarkt oder illegale Bücher aus Antwerpen, wofür er eine Strafe zahlen musste oder man seine Ladung konfiszierte, die dann ein korrupter Beamter wieder an ihn zurückverkaufte. Dieses Mal konnte er leicht sein Schiff verlieren. O nein. Er würde Humphrey Monmouth sagen, dass er von jetzt an nur noch Fracht beförderte.
    Während die kleine Gruppe näher kam, versuchte er herauszufinden, wer sein Passagier war. Es musste der mit dem welligen braunen Haar sein, da der Gruppe neben Lord Walsh auch zwei Damen angehörten, wie an ihren Röcken zu erkennen war. Er war noch sehr jung und sah mit seinem flachen Hut und dem schlichten Bauernkittel mehr wie ein Freisasse als wie ein Gelehrter aus. Es hieß, dass er sehr krank gewesen sei, was ihm aber nicht mehr anzusehen war. Er hielt mit Lord Walsh Schritt, während die beiden Frauen, offensichtlich in ein Gespräch vertieft, ein Stück zurückgefallen waren.
    Als sie näher kamen, trat Tom aus dem Schutz der Bäume, die den Kiesstrand säumten.
    »Meine Güte, Kapitän, habt Ihr uns erschreckt«, sagte Lord Walsh lachend. »Wo ist Euer Schiff?«
    »Ein gutes Stück weit weg, Mylord. Und wir sollten auch ganz schnell verschwinden.« Er versuchte sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen.
    »Natürlich. Aber ich bin sicher, dass kein Grund zur Gereiztheit besteht. Der Strand ist doch vollkommen verlassen.«
    »Das kann täuschen.« Er gab dem jungen Mann die Hand. »Ich bin Kapitän Lasser. Und Ihr seid mein Passagier, nehme ich an.«
    »John Frith.« Der junge Mann lächelte ihn kurz an. »Aber wir sind zu zweit.«
    »Zu zweit! Sir Humphrey hat kein Wort …«
    »Sir Humphrey hat nichts davon gewusst. Ich habe gestern geheiratet, müsst Ihr wissen, und ich denke, Ihr habt Verständnis dafür, dass ich meine Frau mitnehmen möchte.«
    Verärgert über die Vermessenheit des jungen Master Frith bedachte Tom die Frau, die mit Lady Walsh ein wenig abseits stand, nur mit einem flüchtigen Blick.
    »Ich fürchte, das ist absolut unmöglich. Eure Frau wird die Reise über Land

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