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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Jahren, überragte er sie um ein gutes Stück. Er war mindestens so groß wie ihr Vater und, wenn möglich, noch breitschultriger; Will wirkte neben ihm fast wie ein Jüngling, und selbst der hochgewachsene, muskulöse Hugh hätte sein Knappe sein können.
    »Vielleicht erkennst du jetzt, was du an uns hast, statt uns wie Plagegeister zu behandeln.« Richards Stimme klang wie ein tiefes Donnern.
    Mahelt hielt mit dem Betupfen ihrer Augen inne und schnitt eine Grimasse.
    »Ich wusste immer, was ich an euch habe«, gab sie zurück. »Was nichts daran ändert, dass ihr Plagegeister seid.«
    »Jetzt sind wir hier und bereit, dir erneut eine Weile auf die Nerven zu gehen.« Richard nahm Hugh am Arm, und sie tauschten den Friedenskuss.
    Dann zog sich die Gesellschaft in die Halle zurück, wo eine üppige Mahlzeit bereitstand und das Feuer eine prasselnde Hitze verbreitete. Stand man direkt neben den Flammen, kam man sich vor wie in einer Schmiedeesse, aber der Rest des Raums war angenehm warm.
    Will musterte seinen dreijährigen Neffen voller Staunen.
    »Ich kann mir dich zwar nicht als Mutter vorstellen…«, er bedachte Mahelt mit einem verwunderten Kopfschütteln, »… aber wessen Sprössling sollte er sonst sein? Er sieht genauso aus wie du.«
    »Er ist ganz der Sohn seiner Mutter«, bestätigte Hugh trocken, als er Mahelt einen Becher Wein reichte und seinem Sohn durch das dunkle Haar fuhr.
    »Wo ist denn der andere?«, erkundigte sich Richard.
    »In der Kinderstube«, erwiderte Mahelt. »Er schlägt eher Hugh nach.«
    »Wenn er ausreichend gefüttert und umsorgt wird, schreit er nicht«, meinte Hugh todernst, was ihm einen Rippenstoß seiner Frau eintrug. Er rieb sich mit einer Hand die schmerzende Stelle und hob mit der anderen seinen Becher, um Mahelts Brüdern zuzutrinken. »Da ihr jetzt nicht mehr am Hof des Königs festsitzt  – wie sehen denn eure Zukunftspläne aus? Wo werdet ihr hingehen?«
    Will betrachtete seine Schuhe, als fessele ihn die Stickerei darauf plötzlich mehr als alles andere auf der Welt.
    »Ich habe mich noch nicht entschieden. Wahrscheinlich nach Striguil oder Pembroke.« Er wich ihren Blicken aus. »Oder vielleicht bleibe ich eine Weile im Haus meines Vaters in Caversham.« Er hob den Kopf und sah Hugh herausfordernd an. »Keine Sorge, ich habe nicht vor, mich irgendwo nördlich des Trent blicken zu lassen.«
    Hugh hielt seinem Blick unverwandt stand.
    »Deswegen mache ich mir keine Sorgen, Bruder«, entgegnete er. »Ich weiß, dass du stets zum Wohle deiner Familie handelst und die Ehre deines Vaters achtest.«
    Will gab keine Antwort, doch Richard nutzte das kurze Schweigen, um einzuwerfen:
    »Ich gehe im Frühjahr nach Longueville. Unser Vater wünscht, dass ich dort die Herrschaft übernehme.«
    Hugh musterte ihn forschend. Der junge Mann war der Erbe des Familienbesitzes jenseits des Meeres, aber dieses Erbteil war ihm nur erhalten geblieben, weil sein Vater alles darangesetzt hatte, es für ihn zu sichern, als König John die Normandie verloren hatte. Dort würde er am richtigen Ort sitzen und könnte seine Familie über alle Vorgänge am französischen Hof informieren.
    »Auf dich wird dort viel Arbeit warten.«
    Richard hob die breiten Schultern.
    »Ich wurde auf diese Pflichten vorbereitet. Ich habe meine Kindheit in Longueville und Orbec verbracht. Diese Orte sind meine Heimat.« Ein unwiderstehliches Grinsen erhellte sein Gesicht. »Und im Sommer finden dort ausgezeichnete Turniere statt.«
    Hugh gewann den Eindruck, dass Richard absichtlich vorgab, alles auf die leichte Schulter zu nehmen. Sein Lächeln war aufrichtig, aber zugleich eine Maske, und hinter dem Humor in seinen Augen lauerten dunkle Schatten. Wie Hugh war auch er nicht seelisch unversehrt aus Nottingham zurückgekehrt. Zumindest befand er sich in der Normandie außerhalb von Johns Reichweite, und Philip von Frankreich war ein vernünftiger, gerechter Herrscher.
    »Aber erst bleibt ihr doch noch ein bisschen hier?«, erkundigte sich Mahelt ängstlich.
    »Natürlich, kleine Schwester, und ich werde dich oft besuchen. So leicht wirst du mich nicht mehr los.«
    Mahelt drohte ihm mit dem Finger.
    »Du tätest gut daran, dein Wort zu halten. So leicht entkommst du mir nicht.«
    »Ich würde es nie wagen, deinen Zorn auf mich zu ziehen«, erwiderte er trocken.
    »Ich nehme an, euch sind gleichfalls die Gerüchte zu Ohren gekommen, dass der König vor dem Himmelfahrtstag abgesetzt werden soll?«, warf Will ein.
    Ein

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