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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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weil ich während der Abwesenheit meines Mannes sein Eigentum wäre.«
    Hugh schnaubte ergrimmt.
    »Dieser Hurensohn!«
    Ela warf ihm einen panikerfüllten Blick zu.
    »Du darfst nichts sagen oder unternehmen. Mein Mann und Ralph sind immer noch Gefangene. Ich will, dass beide sicher
nach Hause zurückkehren. Wenn dieser … Vorfall bekannt wird, bin ich entehrt und mein William auch. Er ist ein stolzer Mann, es würde ihn vernichten.«
    »Du bist nicht die Erste, die er auf diese Weise eingeschüchtert hat«, sagte Mahelt mit grimmiger Miene. »Er hat sich de Vescis Frau genähert und mir ein unsittliches Angebot gemacht, als er bei uns in Framlingham war. Er scheint zu glauben, alles, was er sieht, gehöre ihm!«
    Ela starrte Mahelt entsetzt an.
    »Herr im Himmel!«
    Mahelt lächelte voll böser Befriedigung.
    »Ich habe sein empfindlichstes Körperteil fest genug gequetscht, um ihm das Reiten zur Qual zu machen. Es war eine zu milde Strafe, aber weiter konnte ich nicht gehen, weil er unser Gast war und seine Söldner in unserem Hof lagerten. Niemand hätte ihn zur Rechenschaft gezogen.«
    Ela schluckte.
    »Ich will, dass mein Mann wieder nach Hause kommt.« Sie barg das Gesicht in den Händen und begann zu schluchzen. »Ich will William!«
    Mahelt schloss sie in die Arme.
    »Du kannst heute Nacht in unserem Zelt schlafen. Morgen bringen wir dich nach Salisbury zurück.«
    Ela nickte. Ein Schauer überlief sie, als sie sich aufrichtete und um Beherrschung rang.
    »Danke.«
    Hugh rief Elas Zofen herbei und trug ihnen auf, zusammenzupacken, was ihre Herrin benötigte, und es in das Bigod-Zelt zu bringen. Dann überquerten die Frauen zusammen den Hof, während Hugh sich beschützend neben ihnen hielt. Auf dem Weg begegneten sie Mahelts ältestem Bruder in der Gesellschaft einiger junger Ritter. Mahelt hatte nicht vor, ihm zu
erzählen, was Ela zugestoßen war, sondern fragte nach Wills junger Frau Alais und benahm sich, als würden sie und Ela nur unbefangen miteinander plaudern.
    »Es geht ihr gut.« Will wirkte fröhlicher und zufriedener, als Mahelt ihn seit langer Zeit gesehen hatte. »Das Baby muss bald kommen.« Er zwinkerte Hugh zu. »Ein Erbe für den Erben. Du weißt ja, wie man sich da fühlt.«
    »Allerdings.« Hugh lächelte. »Es ist ein wahres Gottesgeschenk, dass jemand deinen Namen für die Zukunft sichert. Ich freue mich für dich.«
    Will gab das Lächeln zurück.
    »Du musst zur Taufe kommen und den Kopf des Kleinen mit Wasser benetzen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, versprach Hugh mit einem breiten Grinsen.
    Als die jungen Männer lärmend ihren Weg fortsetzten, erstarb Hughs Lächeln. Ela hatte sich die ganze Zeit hinter Mahelt versteckt. Als sie das Bigod-Zelt erreichten, stellte er zwei Wachposten auf und wies sie an, das Lagerfeuer und die Fackeln die ganze Nacht lang brennen zu lassen.

36
    Framlingham, April 1215
     
    Hugh hatte die Hände hinter den Kopf geschoben und lag mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Bett in seiner Kammer. Er hatte Tunika, Gürtel und Schuhe abgelegt und genoss den Luxus, eine weiche Federmatratze unter sich zu spüren. Gerade erst war er nach einem langen Ritt zusammen mit seinem Vater von der Burg in Northampton zurückgekommen. Die Charta lag nach über achtzehn Monaten nach dem ersten Entwurf auf dem Tisch und wurde somit von allen Parteien diskutiert.
    »Der König hat die Verfassung abgelehnt«, berichtete er Mahelt. »Er sagt, er wird sich Klagen von Fall zu Fall anhören, aber er weigert sich, ein Dokument zu unterzeichnen, an das er für alle Zeit gebunden ist.«
    »Natürlich hat er abgelehnt!«, höhnte sie. »Zustimmung liegt nicht in seinem Interesse.«
    Hugh fuhr sich frustriert durch das Haar.
    »Wir sahen eine Möglichkeit für Verhandlungen, weil sie auf einer Verfassung basiert, mit der sich König Henry I. einverstanden erklärt hat. Jetzt müssen wir überlegen, ob wir John öffentlich die Treue aufkündigen. Es wird zu einer Konfrontation kommen, daran besteht kein Zweifel.« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Dein Vater steht zu John, genau wie Langton, der sagt, man müsse durch Verhandlungen und Sanktionen zu einer Einigung kommen. John hat den Papst um
seine Unterstützung gebeten. Fitz Walter und de Vesci wollen den König dadurch zu Verhandlungen zwingen, dass sie ihm bei jeder Gelegenheit die Stirn bieten und die Franzosen zu einer Einmischung ihrerseits herausfordern, aber beide eignen sich nicht gerade als Anführer

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