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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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schloss ihre Mutter niemals von Diskussionen aus. Bevor er die Kammer verließ, warf Hugh ihr über die Schulter hinweg einen entschuldigungsheischenden Blick zu.
    Mahelt seufzte tief und betrachtete das Stück Borte, das sie und Hugh gemeinsam gewebt hatten. Ihre Lippen krümmten sich zu einem leisen Lächeln. Ihr Schwiegervater hatte nicht überall mitzureden, auch wenn er sich das einbildete.
     
    Der Earl ließ sich in seiner Kammer auf einer Bank nieder, rieb sich das Bein und zuckte zusammen. Seit kurzer Zeit tobten Schmerzen in seinem Knie. Außerdem erholte er sich von einer schweren Erkältung, und sein Kopf fühlte sich an, als wäre er mit feuchter Schafwolle gefüllt. Es hatte ihn erschüttert, Hugh mit Mahelt am Webrahmen sitzen zu sehen. Eine solche Tätigkeit war in höchstem Grade unmännlich, es sei denn, man war ein professioneller Weber. Als Nächstes würde Hugh noch zu einer Sticknadel oder  – schlimmer noch  – zu einem Spinnrocken greifen. Trotzdem hatte der Anblick des zärtlichen Zusammenseins seines Sohnes und seiner jungen Frau in ihm ein Gefühl ausgelöst, das sich zu einem dumpfen Schmerz gesteigert hätte, wenn er es nicht entschlossen unterdrückt hätte.
Einst mussten Ida und er sich auch so nah gewesen sein, aber im Lauf der Jahre war eine Mauer zwischen ihnen entstanden. Manchmal war es ihnen gelungen, sie einzureißen, aber nie bis zum Fundament, und nun war diese Mauer zu dick geworden und die nötigen Werkzeuge verloren gegangen. Als sein Sohn und seine Frau sich so liebevoll geküsst hatten, war es ihm vorgekommen, als hätte man ihn etwas Unwiederbringlichen beraubt.
    Hugh war stehen geblieben, sein Blick war misstrauisch. Auch das betrübte Roger. Wohin auch immer er sich in diesen Tagen wandte, überall stieß er auf Barrikaden.
    »Der König hat für Anfang Juni eine Versammlung seiner Kronvasallen einberufen, und zwar in Pembroke«, begann er. »Er führt eine Armee nach Irland, um de Braose, seine de-Lacey-Verwandtschaft und wenn nötig auch die Marshals zu unterwerfen. Wir sind aufgefordert, unseren militärischen Verpflichtungen nachzukommen, und unsere Seeleute sollen unsere Schiffe bemannen.«
    Hugh musterte seinen Vater verdrossen, obwohl er mit dieser Nachricht schon seit einiger Zeit gerechnet hatte.
    »Es musste so kommen«, fuhr Roger fort. »Der König ist entschlossen, seine Position zu festigen, und mit dem Geld von William von Schottland kann er diesen Feldzug finanzieren. Wir sollen uns am vierzehnten Mai in Pembroke einfinden.«
    »Aber was ist mit Mahelts Vater?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Er hat de Braose Zuflucht gewährt und ihm geholfen. Was, wenn er sich dazu entschließt, sich gegen John aufzulehnen?«
    Rogers Lippen zuckten.
    »William Marshal kann auf sich selbst aufpassen, und das kann man in dieser Situation sowohl als Beruhigung als auch als Warnung auffassen. Er wird tun, was er tun muss, um zu
überleben. Ich glaube nicht, dass er sich offen gegen John stellen wird. Er ist ein Mann, der zu seinem Wort steht, auch wenn seine Auslegung dieses Wortes manchmal einige Fragen offen lässt. Was ihn betrifft, so können wir nichts ausrichten. Deine Aufgabe wird darin bestehen, unsere Truppen nach Pembroke zu führen.«
    Hugh starrte ihn an.
    »Du willst, dass ich die Truppen anführe?«
    Der Tonfall seines Vaters wurde beißend.
    »Es ist ein bisschen spät, um mir mitzuteilen, dass du dir das nicht zutraust, aber wenn du lieber zu Hause bleiben und hübsche Muster weben willst, dann sag es mir, und ich schicke einen meiner anderen Söhne.«
    Hugh erstarrte.
    »Ich traue es mir durchaus zu, die Männer anzuführen, und ich habe mich noch nie vor einer Pflicht gedrückt, aber ich dachte, du wolltest den Oberbefehl selbst übernehmen.«
    Roger schüttelte den Kopf.
    »Es ist an der Zeit, dass du in solchen Fällen das alleinige Kommando übernimmst. Es ist eine große Verantwortung, der du dich gewachsen zeigen musst. Ich leide wie die meisten Männer meines Alters unter gesundheitlichen Beschwerden. Zwar stehe ich noch nicht auf der Schwelle zum Greisenalter, dennoch verspüre ich wenig Lust, quer durch England zu reiten, die Irische See zu überqueren und den Sommer in einem Feldlager zu verbringen, wenn mir jüngere Männer dies abnehmen können. Die Schreiber verfassen bereits Befehlsschreiben für unsere Vasallen und kümmern sich um die Bereitstellung von Ausrüstungsgegenständen und Vorräten. In zwei Wochen wirst du

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