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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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sie. Es war typisch für sie, dass ihr die Hitze trotz des dicken Kostüms, das sie trug, nichts anhaben konnte. “Wir haben dich vermisst. Wie war’s?”
    Grant neigte den Kopf und gab ihr einen Kuss auf die geschminkte Wange. Dabei blieb etwas Make-up an seinen Lippen haften.
    “Oh, Entschuldigung, Schatz.” Sie förderte ein Taschentuch zutage und tupfte ihm den Mund ab.
    “Schon gut, Fee”, meinte er lässig. “Das geht von allein ab. Um deine Frage zu beantworten, es ist gut gelaufen. TCR und Cameron Airways werden bald einen Vertrag unterzeichnen. Die Anwälte müssen ihn nur noch ausarbeiten. Wo sind die anderen?”
    Fee deutete zum Haus. “Sie machen eine Pause. Es ist ziemlich warm, wie du dir sicher vorstellen kannst, und daher sind alle leicht reizbar. Ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen. Ansonsten läuft hier auch alles bestens. Francesca hat uns alle überrascht. Sie ist erstaunlich gut.”
    “Warum auch nicht? Schließlich ist sie deine Tochter.”
    Da die anderen sich im Wohnzimmer aufhielten, beschloss er, gleich in sein Zimmer zu gehen, um sich umzuziehen, und dann Francesca und Ngaire zu suchen. Trotzdem sah er ins Wohnzimmer, in der Hoffnung, einen Blick auf Francesca zu erhaschen. Er fragte sich, wie sie in einem historischen Kostüm aussehen mochte. Es war schade, dass er noch vor Beginn der Dreharbeiten hatte abreisen müssen, aber er hatte seine Besprechung mit Drew nicht verlegen können, weil sie zu wichtig gewesen war.
    Sie saßen nebeneinander auf dem alten Sofa. Richards verspürte offenbar das Bedürfnis, Francescas Hände zu halten. Er hatte sich zu ihr hinübergebeugt und redete eindringlich auf sie ein, und Francesca hörte ihm aufmerksam zu. In dem dunkelgrauen Kleid, das aus einem eng anliegenden, durchgeknöpften Oberteil und einem weiten Rock bestand, war sie die Lucinda schlechthin. Das wunderschöne rote Haar hatte man ihr streng aus dem Gesicht frisiert und hinten zu einer Rolle aufgesteckt. Ihre Aufmachung erinnerte Grant daran, wie man vergeblich versucht hatte, Olivia de Havilland für die Rolle der Melanie in
Vom Winde verweht
in eine unscheinbare junge Frau zu verwandeln. Sowohl Olivia de Havilland als auch Francesca hatten einen so bezaubernden Gesichtsausdruck.
    Und nur weil er der Drehbuchautor war, nahm Richards sich das Recht heraus, mit Francesca die Köpfe zusammenzustecken? Er, Grant, hatte geglaubt, überglücklich über das Wiedersehen mit Francesca zu sein und dass sie sich begrüßen würden, als hätten sie sich Jahre nicht gesehen. Stattdessen blickte sie Richards seelenvoll an, der ganz offenkundig verzaubert von ihr war.
    Was zum Teufel ist hier los, dachte Grant wütend. Was immer es war, ihm schien es, als würde ihm das Herz aus der Brust gerissen. Er wandte den Blick ab und ging in sein Schlafzimmer. Sein Hochgefühl war einer Empfindung gewichen, die nichts anderes sein konnte als Eifersucht. Nicht dass ich Zeit für so etwas hätte, überlegte er grimmig. Er hatte eine Menge zu tun. Bob Carlton war eine große Unterstützung für ihn, doch er konnte ihm nicht alles aufbürden. Außerdem würde Bob wissen wollen, was die Besprechung mit Forsythe ergeben hatte.
    Nachdem er seine Uniform, bestehend aus Khakihemd und Khakihose, angezogen hatte, verließ er sein Zimmer und ging nach unten. Aus dem Salon, den Rafe und er nie benutzten, wenn sie allein waren, drangen Stimmen. Offenbar arbeiteten die anderen wieder, und er wollte sie nicht stören. Nicht jetzt. Bevor er abgereist war, hatte er einen seiner Mitarbeiter damit betraut, Francesca, Fee, Ngaire und Richards sowie den Hauptdarsteller, sobald dieser eingetroffen war, jeden Tag nach Beendigung der Dreharbeiten zurück nach Kimbara zu fliegen. Die männliche Filmcrew zog es vor, bei der Ausrüstung auf Opal Plains zu bleiben, und war in den Quartieren der Farmarbeiter untergebracht, wo sie auch aß.
    Die vier Frauen bewohnten einen Bungalow, den einige Ehefrauen der Arbeiter so wohnlich wie möglich hergerichtet hatten. Diese Ehefrauen unterstützten während der Dreharbeiten auch den Koch, der den Chefs aus der Großstadt in nichts nachstand. Die Arbeit auf Opal Plains war sehr hart, und daher verdienten die Angestellten auch gutes Essen. Und genauso legte er, Grant, großen Wert darauf, dass es seinen Gästen an nichts fehlte.
    Als er das Haus verließ, war ihm klar, dass er vor Sonnenuntergang zurückkehren musste, wenn er Francesca noch sehen wollte. Eigentlich hatte er

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