Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
klebte.
Adie schloss aus seiner Kleidung, dass er keinen Verweis aussprechen würde. Irgendwie glaubte sie, dass er sonst anders gekleidet wäre, formeller. Erleichtert und voller Bewunderung atmete sie aus.
Killian wandte den Kopf in ihre Richtung. »Such dir einen Platz, ich brauche nicht mehr lange.« Er warf sein Handtuch über einen Stuhlrücken.
Lass dir Zeit, dachte sie, als sie sich neben die zerknitterten Laken setzte. Mir wird die Schau gefallen. Killian öffnete eine Schublade und begann mit einer Suche. Schließlich zog er Shorts an, und als er den Bademantel zur Seite schob, sah Adie, dass die Haut seiner nackten Gesäßbacken zwei Nuancen heller war als die seines Torsos. Plötzlich wurde Adie von einem glühend heißen Verlangen erfasst, das ihre Hoffnung nährte, einen Tag weniger mit dem Schürfen in der Vorkammer zu verbringen und stattdessen eine Schicht in der Waagerechten einzulegen.
Killian zog seine Hose an, dann drehte er sich um.
Adie senkte den Blick und wurde knallrot, denn sie war sicher, dass er sie mit diesem frostigen Ausdruck bedachte, den sie schon einige Male bei ihm gesehen hatte, wenn etwas nicht nach seinen Wünschen verlief. Als sie keinen Kommentar von ihm hörte, hob sie langsam den Blick wieder und bekam gerade noch mit, wie der Mantel seine Arme hinunter glitt und zu Boden fiel. Sein Körper war Beweis für die vielen Stunden harter Arbeit und wunderbar gebräunt.
»Kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte er und zog ihre Aufmerksamkeit wieder zu seinem Gesicht. Er reichte ihr eine Tube Sonnencreme und wandte ihr den Rücken zu. Adie konnte die neue Situation nur mit Mühe begreifen. Sie drückte ein bisschen Creme auf ihre Fingerspitzen. Die Creme war kalt, als hätte er sie im Kühlschrank aufbewahrt, aber sein Körper war warm und fest, als sie den Sonnenschutz vorsichtig auftrug.
»Du kannst härter reiben, ich zerbreche nicht so leicht«, murmelte er.
»Ja, gut.« Ihre Stimme klang viel zu schrill. Adie leckte sich die Lippen und rieb jetzt mit der ganzen Handfläche. Sie war noch ein bisschen durcheinander und dachte für einen Moment, sie läge im eigenen Bett und hätte wieder verschlafen.
Sie konnte jeden seiner Atemzüge spüren, jeden Herzschlag. Ihr eigener Puls ging schneller. Die Bewegung ihrer Hände begann in langsame, sinnliche Kreise überzugehen, und sie lechzte danach, die Kreise anschließend mit den Lippen nachzuziehen.
Killian wechselte die Stellung seiner nackten Füße auf den Holzplanken. Obwohl er ganz entspannt zu sein schien, spürte Adie Verhärtungen in seinen Schultern, und ihre Berührungen ließen sie nur noch fester werden. Adie runzelte die Stirn, offenbar war sie es, die ihn verspannte. Das war kein gutes Zeichen.
»Erzähle mir, wie du zu deiner Entdeckung gekommen bist«, sagte er.
Adie starrte auf seinen Nacken. Ihr Herz schlug in ihrer Kehle. Ahnte er was?
»Sage mir genau, wie du die Stelle gefunden hast. Und beschreibe mir die Szene genau.«
Adie wich vor ihm zurück, und genau in dem Moment drehte er sich um. »Ich arbeitete ganz in der Nähe«, sagte sie zögernd und versuchte krampfhaft, eine plausible Erklärung zu finden, ohne gestehen zu müssen, dass sie ganz entspannt nach dem Sexspiel mit Matthew da gelegen hatte. »Ich sah auf das Gemälde, und mir fiel auf, dass es sich unterhalb des Gerölls fortsetzte. Also begann ich die Erde wegzuscharren. Ich habe aber nicht weiter gemacht, weil Matthew sagte, ich sollte zuerst Sie informieren.«
Killian strich sich über die Unterlippe. »Ich verstehe.« Er nahm ihr die Sonnencreme aus der Hand und trug ein wenig auf ihre Nase auf, die von der Sonne gerötet war, dann schraubte er den Deckel zu. »Und was bringt dich auf den Gedanken, das Bild führte in die Grabkammer?«
Adie dachte einen Moment nach, dann erkannte sie, dass er sie testen wollte. »Euphorie«, gab sie zu.
»Es freut mich, dass du das einsiehst. Das ist die Sorte der unbedachten Äußerungen, die jemand von der Presse aufschnappt, der daraus eine Riesenstory baut. Denk in Zukunft vorher nach, bevor du eine Meinung von dir gibst.«
»Okay.« Das würde ihr leichtfallen. Nur wegen des Schocks, dass er sie beinahe erwischt hatte, war sie auf diese Behauptung gekommen.
Killian trat ans Fenster und schaute durch die Jalousie. »Ich will, dass du dich heute um die Fragmente kümmerst. Je schneller wir sie eingesammelt haben, desto eher können wir untersuchen, wohin deine ›Stufen‹ führen.«
Bis
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