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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Spanier ebenfalls bald an, und von der Zeit ab unternahm man eine ganze Reihe von Fahrten nach dem Pacifischen Ocean, um einen südlichen Continent aufzusuchen, dessen Vorhandensein eine geographische Nothwendigkeit erschien gegenüber der ungeheuren Ausdehnung der schon bekannten Landmassen. Groß-Java, später Neu-Holland und zuletzt Australien genannt, war vielleicht schon von Franzosen, wahrscheinlich aber von Saavedra zwischen 1530 und 1540 zum ersten Male gesehen worden und wurde nun von einer Menge von Seeleuten aufgesucht, unter denen wir die Portugiesen Serrao und Meneses und die Spanier Saavedra, Hernando de Grivalja, Alvarado und Inigo Ortéz de Retes erwähnen, welche den größten Theil der Nachbarinseln Neu-Guineas und auch diese große Insel eingehend erforschten. Ihnen folgten Mendana, Torres und Quiros, bei denen wir wegen der hohen Bedeutung ihrer Entdeckungen etwas länger verweilen.
    Alvaro Mendana de Neyra war der Neffe des Gouverneurs von Lima, Don Pedro de Castro, der das Project seines Neffen, im Pacifischen Ocean noch unbekannte Länder aufzusuchen, bei der Regierung des Mutterlandes mit allen Kräften unterstützte. Mendana zählte erst einundzwanzig Jahre, als er den Befehl über zwei Schiffe nebst hundertfünfundzwanzig Mann Soldaten und Matrosen übernahm. Am 19. November 1567 ging er von Callao, dem Hafen Limas, aus in See. Nachdem er die kleine Insel Jesus in Sicht bekommen, entdeckte er am 7. Februar, zwischen dem 7. und 8. Grad südlicher Breite, die Insel St. Isabella, wo die Spanier sich noch eine Brigantine erbauten und damit den Archipel, zu dem jene gehörte, näher in Augenschein nahmen. »Die Einwohner, heißt es im Berichte eines Begleiters Mendana’s, sind Menschenfresser und verzehren sich gegenseitig, wenn sie im Kampfe in Gefangenschaft gerathen, und selbst ohne offene Feindseligkeiten, wenn einer des andern durch Hinterlist habhaft werden kann.« Der Häuptling der Insel schickte Mendana als leckeres Gericht das Viertel eines Kindes; der spanische General ließ dasselbe jedoch gleich in Gegenwart der Eingebornen begraben. Letztere schienen sehr betroffen über ein Benehmen, daß sie sich nicht zu erklären wußten. Die Spanier durchstreiften die Inseln de los Palmos und de los Ramos (Insel der Palmenzweige), so genannt, weil diese am Palmensonntage entdeckt ward, ferner die Inseln de la Galere und Buona-Vista, deren Bewohner trotz ihres freundschaftlichen Entgegenkommens doch feindliche Absichten verfolgten, welche nur zu bald zu Tage treten sollten. Ganz ähnlich verhielt es sich auf San Dimas, Sesarga und Guadalcanar, wo man zum ersten Male Ingwer fand. Bei der Rückfahrt nach St. Isabella folgten die Spanier einem Wege, der sie zur Entdeckung der Insel St. Georges führte, auf der Fledermäuse so groß wie Hühnergeier umherflatterten. Kaum erreichte die Brigantine wieder den Hafen von St. Isabella, als man auch die Anker lichtete, denn der Ort erwies sich so ungesund, daß fünf von den Matrosen starben und sehr viele erkrankten. Mendana machte dann bei der Insel Guadalcana Halt, wo von zehn Mann, die an’s Land gegangen waren, um Wasser zu holen, nur ein Neger den Streichen der Eingebornen entkam, welche hierdurch ihrer Wuth über die Entführung eines der Ihrigen durch die Spanier Ausdruck gaben. Letztere nahmen dafür schreckliche Rache. Ueber zwanzig Menschen wurden getödtet und eine Menge Häuser eingeäschert. Dann besuchte Mendana den Salamons-Archipel, unter anderen die Drei-Marien- und die San-Juan-Insel. Auf der letzteren kam es, während man die Schiffe ausbesserte und frisch kalfaterte, zu mehreren Händeln mit den Eingebornen, von denen man einige zu Gefangenen machte. Nach diesem etwas bewegten Aufenthalte stach Mendana wieder in See und besuchte die Inseln San Christoval, St. Catalina und St. Anna. Da die Zahl der Kranken aber immerfort zunahm, Lebensmittel und Munition nahezu erschöpft und Tauwerk nebst übriger Takelage schon halb verfault waren, schlug man nun den Weg nach Peru wieder ein. Die unfreiwillige Trennung des Admiralschiffes, die Entdeckung zahlreicher Inseln, welche nur schwer zu identificiren, doch wahrscheinlich die Sandwichs-Inseln sind, heftige Stürme, die die Segel zerrissen und wegführten, Krankheiten in Folge des Mangels und der Fäulniß des Wassers und des Schiffszwiebacks kennzeichnen diese lange und mühevolle Rückreise, welche erst nach fünf Monaten in Colima, einem Hafen Californiens ihr Ende fand.
    Mendana’s

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