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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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der Brücke ausschalten und den Kurs zum Stützpunkt 4 programmieren.«
    »Aber das ist unmöglich, Sir!« erklärte Scott mit sichtlicher Entrüstung.
    »Und weshalb ist das unmöglich?«
    »Das hier sind sehr empfindliche Instrumente. Ich darf nicht zulassen, daß sie auch nur berührt werden.« Seine Stimme klang eigenartig schleppend. »Nein, am Navigationssystem dieses Schiffes darf nicht herumgespielt werden, Captain.«
    »Ich verlange nicht, daß Sie damit herumspielen, Mr. Scott! Ich befehle Ihnen, Kurs auf Stützpunkt 4 zu nehmen!«
    »Was Sie befehlen, ist Selbstmord! Wir würden für immer und ewig zwischen den Sternen herumirren!« Wütend griff Scott hinter sich in den Werkzeugschrank nach einer schweren Zange. Die beiden Techniker stellten sich schützend neben ihn.
    Spock entdeckte Steve aufmerksam beobachtend in einer Ecke des Raumes.
    »Ich erteilte Ihnen einen Befehl!« sagte Kirk hart.
    Scott stellte sich mit dem Rücken gegen seine Konsole und hob die Zange.
    »Gehen Sie jetzt! Verschwinden Sie, oder ich bringe Sie um!«
    Kirk konnte kaum glauben, daß diese Worte aus den Lippen seines Maschinenoffiziers kamen, der ihm nun immer mehr wie ein Höhlenmensch mit erhobener Keule erschien.
    »Scotty, hören Sie mir zu«, bat Kirk jetzt drängend. »Eine fremde Wesenheit hat sich an Bord eingeschlichen und die Enterprise so gut wie übernommen. Sie will unbedingt nach Marcos XII gelangen. Wenn wir es zulassen, werden Millionen sterben – auf ähnliche Weise wie die Wissenschaftler auf Triacus.«
    Scott fletschte die Zähne und sprang den Captain an, während die beiden Techniker sich auf Spock warfen. Weder Spock, noch Kirk wollten ihre Kameraden ernsthaft verletzen. Die drei vom Maschinenkontrollraum hatten jedoch diese Skrupel nicht. Doch glücklicherweise konnten Kirk und Spock sich ihnen durch größere Behendigkeit entziehen.
    Als sie den Lift erreicht hatten, musterte Spock besorgt den noch heftig keuchenden Kirk. Kirk beantwortete die unausgesprochene Frage.
    »Ich bin schon in Ordnung, Spock. Ich habe die Bestie in mir überwältigt. Sie wird keine Macht mehr über mich erlangen.«
    Spock nickte. »Gut, Captain. Aber solange wir die Kinder um uns haben, besteht Gefahr. Sie sind die Träger.«
    »Aber sie sind schließlich Kinder, Spock. Nicht irgendwelche fremdartigen Lebewesen! Nur verführte Kinder!«
    »Sie sind dem Bösen hörig! Ohne Anhänger kann das Böse sich nicht verbreiten.«
    »Trotzdem sind sie nur Kinder! « wiederholte Kirk hilflos.
    »Captain! Die vierhundertdreißig Männer und Frauen an Bord der Enterprise und das Schiff selbst sind gefährdet durch diese Kinder .« Spocks Stimme klang grimmig.
    »Aber sie wissen doch gar nicht, daß sie Böses tun.«
    »Das mag stimmen. Doch das Böse in ihnen verbreitet sich schnell, und wenn es uns nicht bald gelingt, ihm zu begegnen …«
    »Müssen wir die Kinder töten«, führte Kirk den Satz für ihn zu Ende. Ihm war natürlich klar, daß Spock recht hatte. Sie bogen um eine Ecke und mußten feststellen, daß ihnen der Weg versperrt war.
    Fähnrich Chekov, mit dem Phaser in der Hand, und drei Mannschaftsmitglieder hielten sie auf.
    »Captain Kirk«, sagte Chekov nervös.
    »Was gibt es, Fähnrich?«
    »Ich habe den Befehl, Sie und Mr. Spock festzunehmen.«
    »Befehl? Wessen Befehl?«
    »Vom Hauptquartier der Sternenflotte, Sir.« Mit seiner freien Hand streckte er dem Captain ein bedrucktes Blatt entgegen. Kirk warf einen Blick darauf, dann gab er es dem jungen Offizier zurück.
    »Wer hat Ihnen diesen Befehl übermittelt?«
    Chekovs Züge verrieten seinen inneren Kampf. Am Ende des Korridors stand Tommy.
    »Hören Sie mir zu«, sagte Kirk. »Dieser Befehl ist eine Fälschung. Kehren Sie auf Ihre Posten zurück.«
    »Ich bedaure, Captain, aber ich muß darauf bestehen, daß Sie und Mr. Spock mich zum Zellenblock begleiten.«
    »Hören Sie doch!« Kirk trat einen Schritt auf ihn zu. Der Phaser war nun auf sein Herz gerichtet.
    »Zwingen Sie mich nicht, Sie zu töten, Sir. Wenn es sein muß, tue ich es«, erklärte Chekov verzweifelt. Schweiß rann über seine Stirn. »Kommen Sie freiwillig mit?«
    »Mr. Chekov, verstehen Sie denn nicht? Der Befehl ist eine Fälschung!«
    »Ich habe mich nie einem Befehl widersetzt, Captain!« rief Chekov mit sich überschlagender Stimme. »Nie! Nie!«
    »Das weiß ich, Fähnrich, aber jetzt befindet sich eine uns feindlich gesinnte Wesenheit an Bord …«
    »Ich muß gehorchen, Sir! Ich muß!«

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