Die Entfuehrten
bisher nicht aufgefallen war. Aber es bedeutetezweifellos, dass sie nicht in Chip verknallt war. Oder falls doch, dass sie dieses Geheimnis wichtiger fand.
Jonas beschloss, sich lieber Katherines Liste zu widmen als ihren Liebesinteressen.
» HK hat versucht, uns vor F zu schützen
«, sagte er und deutete auf die Spalte mit
Was wir wissen
. »
F
bedeutet
Feind
.«
Niemand widersprach ihm.
»Okay«, sagte Katherine nach kurzem Zögern und schrieb es hin.
»Wir brauchen noch eine Kategorie«, sagte Chip.
» Was wir nicht wissen: Warum hat HK uns beschützt? Was wollte F uns tun
?
«
Er zog ein neues Blatt heraus und gab es Katherine. Keiner von ihnen kommentierte die Tatsache, dass
Was wir nicht wissen
eine ganze Seite erhielt, während
Was wir wissen
und
Was wir glauben
jeweils nur eine halbe Seite zur Verfügung hatten.
HK hat versucht, Jonas zu warnen
wanderte in die Rubrik
Wissen
, während sie sich einig waren, dass
Telefone sind angezapft
nur für
Was wir glauben
geeignet war.
» Angela verschwand vor unseren Augen
«, sagte Jonas,
» Wissen .«
Er war froh, dass Chip dagegen keinen Einspruch erhob.
Ohne zu fragen, schrieb Katherine
in einer Zeitschleife?
und
mit unseren Listen
unter
Was wir glauben
.
»Unter
Was wir nicht wissen
kannst du noch ungefähr eine Million Fragen schreiben«, sagte Chip. »Wie? Warum? Woher wusste sie, dass die Zeitschleife da war? Wie kommt es, dass Angela ausgerechnet heute hineingeraten ist, obwohl sie sich schon seit dreizehn Jahren mit Zeitreisen beschäftigt und nie etwas erreicht hat?«
Katherine kaute nachdenklich am Kugelschreiber.
»Ich wette, HK hat ihr geholfen«, sagte sie.
»Aber wenn HK bei ihr gewesen wäre, hätte Jonas ihn doch gesehen«, wandte Chip ein.
»Vielleicht hat er ihr gesagt, wie die Zeitschleife funktioniert«, sagte Katherine. »Oder . . . er war vielleicht unsichtbar.«
Unsichtbar, dachte Jonas. Müssen wir uns jetzt auch noch über unsichtbare Leute Gedanken machen?
»Angela sah kein bisschen bestürzt oder ängstlich aus«, sagte Jonas. Im Gegenteil! Wenn er daran zurückdachte, wie sie ins Nichts getreten war, den Moment noch einmal durchlebte, wie er es bereits so viele Male getan hatte, war ihm, als habe sie regelrecht gespannt ausgesehen. Oder . . . entschlossen. »Aber . . . vielleicht sollten wir sie anrufen. Nur, um ganz sicherzugehen. Und um festzustellen, ob sie unsere Listen hat.«
»Sie anrufen?«, fragte Chip. »Vor einer Viertelstunde wolltest du nicht mal mit mir am Telefon reden!«
»Ich weiß, aber wenn wir uns vorsehen mit dem, was wir sagen, und nur andeuten, dass wir sie noch maltreffen wollen, um festzustellen, ob sie unsere Listen hat . . . gib mir das Handy, Katherine«, sagte Jonas.
Katherine grub in ihrer Tasche nach dem Handy und reichte es ihm.
»Wir haben ihre Telefonnummer nicht mehr, schon vergessen?«, sagte Chip.
»Dann rufe ich die Auskunft an«, sagte Jonas. Er tippte bereits die Nummer.
Katherine legte die Stirn in Falten, als denke sie angestrengt nach.
»Sie wohnt in Stonehenge«, sagte sie. »Stonehenge Court oder Straße oder so ähnlich. Ich weiß noch, dass ich gedacht habe, für jemand, die in ein solches Geheimnis verwickelt ist, hat sie genau die richtige Adresse.«
»Danke«, sagte Jonas. Die Auskunft meldete sich. »Ich brauche die Telefonnummer von Angela oder A. DuPre. Stonehenge Court oder Straße. DuPre. D-U-P-R-E.«
»Vielen Dank«, sagte die Frau von der Auskunft. Und kurz darauf: »Ich habe für die ganze Stadt keinen Eintrag für eine A. oder Angela DuPre.«
»Aber ich weiß, dass es sie gibt!«, widersprach Jonas.
»Vielleicht ist die Nummer nicht registriert«, sagte die Frau. »Oder sie telefoniert nur mit dem Handy. Das machen heutzutage viele Leute und sie stehen nicht im Telefonbuch.«
Es würde Angela ähnlich sehen, eine nicht registrierte Nummer zu haben, überlegte Jonas.
»Trotzdem danke«, sagte er und legte auf.
Chip und Katherine starrten ihn an, als machten sie sich allmählich Sorgen um ihn.
»Ist doch egal«, scherzte Chip. »Wahrscheinlich ist sie sowieso noch nicht aus der Zeitschleife zurück.«
»Vielleicht, vielleicht auch nicht«, sagte Katherine. »Man kann in einer Zeitschleife dreißig Jahre in einer anderen Zeit verbringen, und wenn man zurückkehrt, war man nur eine Sekunde lang fort.«
»Aber ich habe noch länger hingesehen, nachdem sie verschwunden ist«, erwiderte Jonas mürrisch. »Und sie ist nicht zurückgekommen.«
Dass er
Weitere Kostenlose Bücher