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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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daran, wieder dorthin zurück zu kehren, wo ihr her- kommt.«
    »Es gibt kein Land, mit dem wir nicht vertraut wären, Chef«, erklär- te Mudge stolz. »Auf unseren Wanderungen is meinem trällernden Kollegen un mir schon viel begegnet. Nich, daß ich mich auf schwie- rige Begegnungen besonders freuen würd, aber wir wären schwer zu überraschen, wahr'aftig.«
    »Wenn ihr ebensoviel Glück habt wie Selbstvertrauen, könnt ihr vielleicht überleben«, räumte Phembloch ein. »Was wollt ihr tun, wenn ihr das Ende des Deltas erreicht?«
    Jon-Tom schlug die Augen auf. »Was meinst du mit dem Ende des Deltas?«
    Der Honigdachs ließ Erstaunen erkennen. »Nun, das Delta entwäs- sert alle Nebenflüsse des Karrakas-Flusses, der sich schließlich ins Farragleanmeer ergießt.«
    »Ein neuer Ozean.« Jon-Tom sah Mudge an. »Ich kenne nur das Glittergeistmeer.« Der Otter gab durch ein Nicken zu erkennen, daß es bei ihm nicht anders war.
    »Von diesem Glittergeistmeer habe ich gehört«, brummte Phembloch, »doch da ich niemals selbst dort war, kann ich nicht sa- gen, ob es größer oder kleiner ist als das Farragleanmeer. Ich weiß nur, daß man über das Farragleanmeer nicht hinübersehen kann, und man kann es auch nicht in einem Tag überqueren. Da ich selbst das Meer nicht besonders mag, hatte ich nie das Verlangen, seine Ausdeh- nung näher zu erkunden.«
    »Ihr könnt euch glücklich schätzen, wenn ihr die Stadt Mashupro erreicht, den wichtigsten Hafen am äußersten Ende des Deltas. Dafür werdet ihr genügend schreckliche Geschöpfe und gefährliche Pflanzen überwinden müssen.«
    »Ganz zu schweigen von den liebenswerten ortsansässigen Erpres- sern«, fügte Mudge höflich hinzu.
    »Das auch.« Phembloch war nicht im geringsten beleidigt. »Wißt ihr etwas über Mashupro?«
    »Nie davon gehört«, gestand Jon-Tom. »Nie von irgend etwas in diesem Teil der Welt gehört.«
    »Keine große Stadt, aber ungewöhnlich sie ist«, erklärte Tack.
    »Dort wir jetzt wären, wenn nicht...« Er schaute zum Honigdachs hoch und verstummte rasch.
    »Das Delta ist ein Ort der Merkwürdigkeiten«, fuhr Phembloch fort.
    »Eine Stätte von Geheimnissen und Wundern.«
    »Außerdem stinkt es.« Mudge zog die Nase kraus.
    »Wie kommen wir zu diesem Mashupro?« fragte Jon-Tom.
    Der Honigdachs lehnte sich zurück und dachte nach. »Es liegt am äußersten Zipfel des Festlandes. Wenn ihr nicht weiter nach Süden gehen könnt, sondern schwimmen müßt, dann seid ihr da.«
    »Wir müssen der Musik folgen.«
    »Dann könnt ihr nur hoffen, daß sie euch dorthin führt.« Tack schnüffelte. »Mashupro ist die einzige Stadt von einiger Größe im Gebiet des Deltas. Der einzige Ort, wo es ein bißchen Zivilisation gibt. Wenn ihr vom Farragleanmeer einen Teil überqueren wollt, ihr dort eine Uberfahrtmöglichkeit suchen müßt.«
    Phembloch nickte zustimmend. »Im restlichen Delta findet ihr nur winzige Dörfer, die von unwissenden, vorurteilsbeladenen, rückstän- digen Leuten bewohnt sind, die vom Sumpfland leben. Hilfreich wer- den sie euch nicht sein, und gelegentlich könnten sie sich als ge- fährlich erweisen.«
    Jon-Tom hatte plötzlich eine Idee. »Würdet ihr uns nach Mashupro führen? Natürlich gegen Bezahlung.«
    Der Honigdachs antwortete ohne Zögern. »Das ist leider nicht mög- lich. Wir haben hier ein Unternehmen aufgebaut, daß unserer Auf- merksamkeit bedarf, worauf ihr vorhin ja unverblümt hingewiesen habt. Außerdem liegen Führungen nicht auf unserer Linie. Davon ab- gesehen gibt es im Delta gewisse Orte, ohne daß Mashupro erwähnt sei, wo unsere Ankunft nicht eben mit unmäßiger Freude zur Kenntnis genommen würde. Wo wir, um die Sache beim Namen zu nennen, von den Bewohnern aufgebrachte und völlig ungerechtfertigte Feind- seligkeiten zu gewärtigen hätten. Nein, am besten macht ihr euch al- lein auf den Weg. Folge deiner Musik, Bannsänger, und ich hoffe, sie wird euch die richtige Richtung weisen.«
    Jon-Tom faßte die dahintreibende Wolke ins Auge. »Na, klingt das so, als könnte Mashupro auf unserem Weg liegen?«
    Die schwebenden Partikel bewegten sich und veränderten Ge- schwindigkeit und Lautstärke, so daß Jon-Tom sich nun fragte, wie er diese Reaktion interpretieren sollte. Wenn es überhaupt eine Reaktion war...
    »Die ganze Strecke vom Tailaroam bis hierher.« Phembloch war leise verwundert. »Nein, von jenseits des Tailaroam. Nur um zu sehen, wo ein bißchen wandernde Musik euch hinführen will.«
    »Zum

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