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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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keineswegs unter derartigen Beschränkungen litt. Nach ihrer Rettung würde die wun- derschöne Aleaukauna bemüht sein, vielleicht sogar das verzweifelte Verlangen empfinden, ihre übergroße Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, und dann würde sie sich niemandem widmen können als ihm.
    Unter diesen Bedingungen wäre es mehr denn unhöflich, nicht jede Hilfe zu gewähren, die in seinen Kräften stand.
    »Ich nehm an, das is schon 'n bißchen edel, euer Unternehmen. Un- ter solchen Umständen würden wir euch gern 'n wenig zur 'and gehn... natürlich im 'intergrund«, fügte er hastig hinzu. »Wir wolln ja nich denen den Ruhm wegnehmen, denen er von Rechts wegen gebührt.«
    Jon-Tom hob die Augenbrauen. »Das wollte ich gerade sagen. Mudge, dir sieht das doch gar nicht ähnlich.«
    Der Otter setzte eine beleidigte Miene auf. »Was? Können denn nich meine eignen edlen Instinkte 'in un wieder mal in den Vorder- grund treten?«
    »Doch, natürlich. Nur kann ich mich gar nicht erinnern, ihnen im Laufe unserer gemeinsamen Jahre schon einmal begegnet zu sein.«
    »Du warst schon immer 'n bißchen kurzsichtig, Kumpel.« Mudge zeigte auf den träge hinter seinem Freund wabernden rosaroten Nebel.
    »Was is 'n mit diesen verdammten Schön'eiten?«
    »Seht ihr«, brummte Naike, »gerade wollte ich euch danach fra- gen.«
    »Ja, was ist das für ein Unfug?« wollte Heke wissen.
    Jon-Tom winkte den Noten mit den Fingern, und diese antworteten durch ein leises Läuten. »Ein verirrtes Musikfragment. Zumindest glauben wir das. Aus irgendeinem Grund möchte es, daß wir ihm fol- gen.«
    »Nicht unbedingt ein edles Unterfangen«, kommentierte Naike nachdenklich, »doch in jedem Falle ein selbstloses.« Er streckte die Hand nach der Wolke aus, die sich leise klingelnd von seinen Fingern zurückzog. Der Mungo schaute Jon-Tom mit neuer Achtung an.
    »Vielleicht bist du wirklich das, was du von dir behauptest. Ein Bannsänger oder irgendeine Art von Hexer wäre ein äußerst nützlicher Verbündeter. Wir sind dankbar für jede Hilfe, die ihr uns gewähren könnt.«
    Endlich! dachte Jon-Tom. Endlich eine Herausforderung für ihre so lange schon brachliegenden Fähigkeiten. Die Rettung einer entführten Prinzessin war eine sowohl schwierige als auch verdienstvolle Aufga- be. Es war mehr, als er sich zu Beginn ihrer Wanderschaft im Gefolge der flehenden Musik erhofft hatte.
    »Wir werden das in unseren Kräften Stehende tun.« Noch einmal streckte er die Hand aus, und der Offizier schüttelte sie mit seiner von kurzem beigen Flaum bedeckten Pfote.
    Hinter ihnen unterhielten sich die drei Soldaten über ihre neuen Verbündeten.
    »Glaubst du, der Mensch sagt die Wahrheit?« fragte Heke sich laut.
    »Damit, daß er ein Hexer ist, meine ich.«
    »Das werden wir noch herausfinden.« Pauko rührte im Topf. »Aber wenn's hart auf hart geht, möchte ich, ehrlich gesagt, den Otter nicht als Rückendeckung haben.«
    »Mir kommt es vor, als wären die beiden ein bißchen alt für so was«, bemerkte Heke.
    Karaukul zuckte die Schultern. »Erfahrung wiegt Schnelligkeit und Kraft oft auf, aber letzteres haben sie auch. Habt ihr gesehen, wie gut sie beim Kämpfen aufeinander eingespielt waren?«
    »Wahrscheinlich werden wir darüber bald mehr wissen«, fiepte Pauko leise. Er kostete vom Eintopf und seufzte: »Ich wünschte, wir hätten etwas Cumin und auch ein wenig Kardamom.«
    Karaukul reichte ihm ein zylindrisches kleines Holzgefäß. »Nimm Salz. Und denk daran, wenn das nicht genügt, kannst du immer noch mehr Salz nehmen.« Paukos Zähne blitzten auf, als er freundschaftlich nach dem Gefährten schnappte.
    Naike betrachtete den hochgewachsenen Menschen. »Für unsere Mission ist Heimlichkeit genauso wichtig wie Wagemut. In dieser Hinsicht könnte die Hilfe eines Bannsängers sich als wichtiger erwei- sen als jedes Schwert.«
    »Wie ich schon sagte, ich werde das in meinen Kräften Stehende tun.« Jon-Tom griff hinter sich nach der Duar. »Wenn ihr noch immer Gewißheit braucht, könnte ich eine kleine Demonstra...« Eine Hand kam ihm zuvor.
    »Schon okay, Kumpel.« Mudge war wie der Blitz von seinem Ru- heplatz hochgefahren. »Ich bin mir sicher, die Gelegen'eit bietet sich bald von allein, und dann kannst du deine Fä'igkeiten zeigen.«
    »Ja, du wirst wohl recht haben.« Zu des Otters großer Erleichterung gab sein Freund die Absicht auf, eine Kostprobe seines Könnens zu geben.
    »Wie erstaunlich sind doch die Folgen einer Zufallsbegegnung. Da

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