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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wahl. Wir können nur hoffen, daß wir schneller laufen als unsere Verfolger.«
    Eine Zeitlang trabten sie schweigend dahin. Trotz der feuchten klebrigen Luft stellte Jon-Tom überrascht fest, wie gut er sich fühlte. Besser als seit vielen Jahren, wenn er ehrlich war. Mit Pivver neben sich schien Mudge wahrhaftig zu fliegen; im Gefolge seiner jugendli- chen Begeisterung war auch seine Energie wieder erwacht. Augen- blicklich zumindest schien ihn der Gedanke, von Manzais Lakaien in Stücke zerlegt zu werden, nicht im geringsten zu berühren.
    Die Betrachtung der beiden Otter, die plaudernd zu zweit voraneil- ten, lenkte Jon-Toms Aufmerksamkeit ungewollt zu Prinzessin Ansi- bette. Sie lief leichtfüßig voran, denn Umagi, Quiquell und den ande- ren gegenüber gereichten ihr die langen Beine zum Vorteil. Außerdem raubten sie Jon-Tom fast den Verstand.
    »Sie kommen.« Naike versuchte zu entscheiden, ob sie weiter lau- fen oder besser zum Gegenangriff übergehen sollten, um den Prinzes- sinnen dadurch womöglich Zeit zu geben, zwischen sich und ihren Verfolgern mehr Raum zu schaffen. Dann stellte er seinen Leuten die Frage.
    »Wie wäre es mit einem Hinterhalt?« schlug Heke vor.
    »Wenn wir den legen, kommen immer noch einige an uns vorbei.« Der Leutnant wandte sich um und fragte seine Schutzbefohlenen: »Wie viele Diener und Soldaten stehen diesem Manzai zur Verfü- gung?«
    »Wir wissen es nicht«, keuchte Pivver beim Laufen hervor. »Min- destens hundert kann ich aus der Erinnerung aufzählen.«
    »Und keine von unss isst bewaffnet.« Seshenshe war wütend auf sich selbst. »Wir hätten vor dem Aufbruch Waffen mitnehmen ssollen oder wenigsstenss Messser auss der Küche.«
    »Quält Euch nicht mit Selbstbeschuldigungen«, erwiderte Naike.
    »Wir werden alles in unserer Kraft Stehende tun.« Er verlangsamte seinen Schritt, und die anderen folgten seinem Beispiel. »Euer Hohei- ten, versteckt Euch so gut wie möglich in diesen Binsen.«
    Ansibette betrachtete das dichtstehende schlammbespritzte Ge- sträuch, das den Pfad säumte, mit offensichtlichem Ekel. »Da drinnen riecht es nach etwas Totem.«
    »Das ist die Idee!« Der Leutnant wandte sich zu dem inzwischen weit entfernten Gebäudekomplex zurück. »Wir anderen werden uns den Verfolgern kurz entgegen stellen und uns dann in den Sumpf zu- rückziehen, wobei wir soviel Lärm wie möglich machen. Dann folgen uns hoffentlich alle, und Euer Hoheiten erhalten Zeit zu einer relativ sicheren Flucht. Wenn das Glück uns hold ist, können wir sie in den Sümpfen abschütteln, während Ihr vielleicht einen hilfsbereiten Fuhr- mann oder Bootsfahrer findet.« Als Aleaukauna zu sprechen ansetzte, kam Naike ihr zuvor.
    »Nein, Euer Hoheit.« Mit ganz ungewöhnlicher Kühnheit streckte er die Hand aus und strich ihr sanft über die Wange. »Schon lange vor diesem Zeitpunkt waren wir darauf gefaßt, Euch zuliebe unser Leben zu lassen.«
    »Wahre Soldaten Harakuns seid ihr«, erwiderte sie gerührt, »edel und tapfer.«
    »Und dumm«, fügte Mudge hinzu. Diesmal bekam der Leutnant es mit. Heftig drehte er sich um und starrte den Otter herausfordernd an.
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Mudge war keineswegs eingeschüchtert. »Schau mal, Chef. Dieser Manzai is vielleicht 'n Schweine'und, aber er is 'n schlauer Schwei- ne'und. Ihr verschwindet in die große grüne Pampe da draußen, un na- türlich läßt er euch verfolgen, aber er wird doch wohl nich glauben, daß ihr den einzigen Weg weit un breit endgültig verlaßt. Also schickt er Leute, die mal nach schauen sollen. Un die finden unser Versteck voll Prinzessinnen.« Mit heftig zuckenden Schnurrhaaren wandte er sich Jon-Tom zu.
    »Was Vorschläge angeht, so sag ich's zwar nich gern, Kumpel, aber deine Singerei scheint mir schon eher 'ne Idee zu sein, un was anderes fällt mir nich ein.«
    »Was, er?« Umagis Augenwülste zogen sich zusammen, als sie den hochgewachsenen Menschen ins Auge faßte. »Was kann er tun?«
    »Er is 'n Bannsänger, wahr'aftig. Durch seine Musik hat er Gewalt über große, wenn auch etwas launische Gewalten.«
    »Das ist richtig«, warf Naike ein. »Ich selbst habe ihn am Werk ge- sehen.« Er schaute zu Jon-Tom auf, der schon nachdenklich die Finger über die Saiten seiner Duar gleiten ließ. »Benutzt doch den Schlafzau- ber, Magier.«
    »Oder den dummen Zauber«, fügte Heke hoffnungsvoll hinzu.
    Jon-Tom, dessen hoch aufragende Gestalt nun im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, zupfte an den zwei

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