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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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auch das Gebäck wegfutterte, das sie früher einfach weggeschmissen h ätte. Ja, ihre Prioritäten hatten sich geändert, kleine, einfache Dinge hatten an Bedeutung gewonnen, seit sie hier war.
    Als sie fertig war, kuschelte sie sich in den Sessel und ließ ihren Blick über die unendliche Weite des Meers schweifen. Keine Mauern, keine Stäbe, die ihr Sichtfeld einschränkten, was für eine Wohltat.
    Tom, der bis jetzt gestanden und ebenfalls sein Eis vertilgt hatte, zog sich nun ebenfalls einen Korbstuhl heran und setzte sich neben sie.
    »Ich werde dich heute Abend zurück ins Mädchenhaus bringen, aber solange darfst du hier bleiben, wenn du magst.«
    »Dankeschön«, wisperte sie. Es war ihr egal, dass sie sich bei ihm wie ein artiges Kind bedankte und dabei auch noch ehrfürchtig die Lider senkte. Sie mochte ihn nicht, würde ihn nie mögen, aber es war besser, dies vorzuspielen.
    »Sonntag«, er streckte seine Hand nach ihrer aus und sie ließ es geschehen, dass sie Händchen hielten. »Ich liebe dich.«
    Sie drehte langsam ihren Hals und starrte ihn an. Oh Gott, er war so geisteskrank!
    Sie fühlte eine unangenehme Anspannung, als sie den dicken Kloß in ihrem Hals hinunterschluckte und erwiderte: »Ich dich auch.«
    Früher, als Tom van Darkson noch Leon und Ermittler gewesen war, da hatte sie ihn wirklich geliebt. Jetzt liebte sie Tristan. Nicht ihn, das Monster.
    Bei diesem Gedanken legte sich eine unerträgliche Schwere auf ihren Brustkorb. Der junge Sklave hatte ihre Liebe nicht erwidert, sondern hatte es vorgezogen , bei diesem Irren zu bleiben. Warum nur?!
    »Du kannst immer noch nicht sehr gut lügen, Kleines«, schmunzelte Tom und durchbrach somit ihre Grübeleien.
    Ertappt und ängstlich, ob er sie dafür bestrafen würde, stammelte sie: »Doch, doch… sehr … sogar.«
    »Schon gut, man kann Liebe nicht erzwingen«, beschwichtigte sie der Herrscher und ließ ihre Hand los.
    »Bitte … nicht wieder in den Keller.«
    Jetzt wirkte er ehrlich konsterniert. »In den Keller? Warum? Nur weil du mich nicht liebst? Nein, Sonntag, dafür bestrafe ich dich nicht, nur für deinen Ungehorsam und deine Widerspenstigkeit. Aber ich kann nicht erwarten, dass du mir ehrliche Zuneigung entgegenbringst, du kannst es mir nur vorspielen und das reicht mir, denn damit zollst du mir deinen Respekt. Mehr wollte und will ich nicht.«
    Nun war sie an der Reihe, ihn ungläubig zu mustern. Bitte?! Es war für ihn ausreichend, wenn sie so tat, als wenn sie ihn lieben würde?! Manchmal verblüffte er sie doch.
    Tom erhob sich. Sein Gesichtsausdruck war für Sofia nicht deutbar und verriet ihr nichts von seinen wahren Gefühlen und Gedanken, die er im Moment gerade hegte.
    Ob er sie jetzt verabscheute? Hasste? Mochte? Liebte? Schwer, zu sagen.
    Sie konnte sich sogar vorstellen, dass sein Liebesschwur nur ein weiterer Test gewesen war, um ihren Gehorsam zu überprüfen.
    Sie wollte die Stille durchbrechen, aber sie fand keine Worte. Tom schlenderte zur Brüstung und positionierte seine Ellenbogen auf dem weißen Marmorstein. Versunken in eine Gedankenwelt, die Sofia nicht ergründen konnte, blickte er aufs Meer hinaus, den Kopf in die Hände gestützt.
    Schließlich, nach einer Ewigkeit, drehte er sich wieder um. Sein Rücken war gegen das Gelände gedrückt, die Unterarme lagen locker auf der Brüstung auf.
    »Warum bist du nicht geflohen, als du die Chance hattest?«
    »Was?!«, stotterte sie. »Was … meinst du?«
    »Warum bist du nicht in das Flugzeug gestiegen, das Tris für dich besorgt hat. Er wollte es mir nicht verraten.«
    Sie sprang auf, jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Du weißt davon?« Und dann drängte sich ihr ein neuer, fieser Gedanke auf. »Was hast du mit Tristan gemacht?!«
    Der Herrscher wandte ihr wieder seinen Rücken zu und seine Augen schweiften ruhelos über das Meer. »Er hat mich enttäuscht, wie er es in letzter Zeit oft getan hat. Was macht man mit einem Sklaven, der seinem Meister nicht mehr gehorchen will, hm?!«
    Sofia begann, zu zittern. »Was hast du ihm angetan?!«
    Ohne sich umzudrehen, raunte er: »Du liebst ihn, deswegen bist du geblieben, nicht wahr?.«
    »Ja.«
    »Wenigstens bist du in dieser Sache ehrlich.« Er fixierte einen Punkt am Horizont, seine Miene war versteinert und wie immer verschlossen. Kein einziges Gefühl drang an die Oberfläche, er konnte sich gut beherrschen.
    Sie ging zu ihm, es kostete sie Überwindung, sich ihm zu nähern. Bei ihm angekommen, stützte sie

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