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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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ihren Augenwinkeln wischte. »Scheißkerl«, wisperte sie und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Halt deinen Mund«, knurrte er und wollte sie weiter maßregeln, aber in diesem Moment traten die Männer ein, die Tristan angefunkt hatte.
    »Wir sollen die Ware in die Zelle bringen?«, brummte der Größere der Wachen gelangweilt und unterdrückte ein Gähnen.
    Darksons Diener nickte und zeigte auf Sofia. »Ja. Kümmert euch den Rest der Reise um sie. Ich hab keinen Bock mehr, den Aufpasser zu spielen. Wenn das Gör sich wehrt, bestraft sie.«
    Die Männer schritten bedrohlich auf Sofia zu. An ihren Gürteln hingen neben Peitschen auch Messer. Ängstlich kauerte sie sich zusammen, aber sie wurde unerbittlich nach oben und aus dem Zimmer gezerrt. Doch bevor die Tür zufiel und ihr somit den Anblick auf Tristan versperrte, konnte sie einen traurigen Schatten über seine feinen Züge huschen sehen.
    »Tristan«, kreischte sie. Vielleicht war doch noch ein Funken Barmherzigkeit in seinem kalten Herz, den sie mit ihrem Geschrei entfachen konnte. Aber sie schien sich geirrt zu haben, denn die Tür blieb verschlossen. Er kam nicht, um sie aus den Klauen der Männer zu befreien.
    »Zick nicht rum, du Biest«, schnaufte der Große und schüttelte sie unsanft, während er sie weiterschob, fort von der Koje des Dieners.
    Sie wurde in einen dunklen Raum geschubst und landete auf dem Boden. Ihre Knie schürften sich am Belag auf, der aus rauen Planken bestand. Es war nicht der gleiche Raum, aus dem sie Tristan herausgeholt hatte, sondern qualitativ um einiges schlechter. Das Zimmer war komplett kahl, hier gab es keinerlei Inventar, stattdessen musste sie mit Schrecken feststellen, dass ein Eimer wohl den Zweck einer Toilette und eine Decke die Funktion einer Matratze erfüllen sollte. Keine künstliche Lichtquelle, sondern nur das fahle Licht, das durch das vergitterte Bullauge fiel, spendete etwas Orientierung.
    Sie raffte die Decke vom Boden, verzog sich in die Ecke, von der sie aus das Bullauge und den Himmel im Blickfeld hatte, und sank dort auf die Erde.
    Sie fühlte sich ohne Tristans Beistand schutzlos. Sie schlang den Stoff fester um ihre Schultern und starrte ins blaue Nichts hinein.
    Jemand trat ein. Hoffnungsvoll drehte sie sich um, aber es war lediglich Ron, der mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf sie zukam. »Sieh an, hat dich Tristan verstoßen? Tja, jetzt wirst du endlich so behandelt, wie es sich für eine Sklavin gehört.«
    Sie schenkte ihm keine Beachtung, sondern zog die Decke abwehrend über ihren Kopf. Sie wollte mit niemanden reden und hoffte, er würde bald wieder verschwinden, aber der Mann hatte andere Absichten.
    Seine Hand tastete sich durch die Stofflagen und griff ihr grob ins Haar. »Verstecken nützt dir nichts, du Schlampe.«
    Mit einem Schmerzensschrei tauchte sie unter dem Laken hervor, als er sie brutal an den Haaren zog.
    Ron hielt ihren Kopf weiterhin fest umklammert und beugte sich über sie. Seine Worte drangen keuchend aus seinem Mund, der wütend verzerrt war: »Du weißt wohl nicht, wie eine Sklavin sich zu benehmen hat, hm? Dann werde ich dir mal Manieren und Respekt beibringen!«
    Seine Hand sauste auf ihr Gesicht und ein Klatschen erscholl. »Wenn ich den Raum betrete, hast du niederzuknien. Du wirst nicht sprechen, solange ich es dir nicht erlaube und wenn ich dich etwas frage, wird jeder Satz mit einem „Ja, Herr“ beginnen.«
    Mit einem knappen Ruck ließ er ihren Kopf nach hinten gegen die Wand knallen. »Hast du das verstanden?«
    Sofia rieb sich ihre brennende Wange, die inzwischen vom Pochen in ihrem Hinterkopf übertrumpft wurde, und presste ihre Lippen bockig aufeinander.
    Er verfolgte ihre Trotzreaktion genüsslich: »Danke, du dummes Gör, dass du mir die Chance gibst, dich zu erziehen!«
    Mit diesen Worten stürzte er sich auf sie und rang sie nieder. Ihr Körper versank unter seinem schweren Leib und sie litt unter Atemnot. Ihre Arme wurden brutal nach hinten gerissen und die grobe Dehnung ihrer Muskeln entlockte ihr ein Aufstöhnen. Mit geübten Handgriffen band er ihre Gelenke zusammen. Die Fesseln bestanden aus dünnen Kabelbindern, die er so fest anlegte, dass sie tief einschnitten. Sofia wimmerte auf, als er sie mit einem Ruck auf den Rücken drehte und sie auf ihren Armen zu liegen kam. Ihre Handballen drückten sich unter ihrem Körpergewicht schmerzhaft in ihr Rückgrat.
    »Du kleines Miststück!«, knurrte er, als sie nach seiner Hand schnappte, die

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