Die Entfuehrung der Wochentage
für jedes gesprochene Wort gibt es einen Hieb. Soweit ich das abschätzen kann, sind wir inzwischen bei fast 20 Schlägen angelangt.«
Sie hielt die Luft an, als seine Finger ihre Oberschenkel berührten und sich gemächlich in Richtung ihrer Scham schoben. Er ließ sich dabei quälend lange Zeit. Seine Daumen kreisten mit sanften Druck über das zarte Fleisch ihrer Innenseiten und bewegten sich nur in Zentimeterschritten vorwärts. Mit jeder Minute wuchs ihre Angst und am liebsten hätte sie ihn angeschrien, dass er sich beeilen und es hinter sich bringen sollte. Die Ungewissheit war unerträglich. Sie schloss die Augen, wartete, dass seine Finger ihre Schamlippen teilen und in sie eindringen würden.
Die Fingerkuppe seines Zeigefingers lag schon auf ihrer Scham, ganz sacht, eher wie zufällig und ungewollt. Dann folgte der Daumen, der beiläufig über ihren Kitzler strich.
Ein Brennen riss sie aus ihrer Nervosität.
Verdutzt starrte sie auf Tristan, der mit einem kalten, wissenden Grinsen, die Wunden, die Rons Schläge auf ihren Innenschenkeln und Scheide hinterlassen hatte, behandelte. Es brannte, als würde eine Horde Feuerameisen über sie hinwegrennen. Er rieb die Verletzungen grob mit dem Desinfektionsmittel ab, mehr tat er nicht, auch wenn er entblößt vor ihr kniete. Als er fertig war, zog er nüchtern seine Finger von ihrem Körper zurück.
Tränen schossen ihr in die Augen, sie wusste selbst nicht, warum sie weinte, denn sie konnte das Gefühl, welches sie so urplötzlich überfallen hatte, nicht deuten.
Er stieg wortlos von der Matratze herunter, klaubte seine Hose auf und zog sich an.
Sie schluchzte, als die Anspannung endgültig von ihr abfiel. Er warf ihr ein Taschentuch aufs Bett und sagte dabei gehässig: »Ich bin vielleicht ein Fickstück, aber noch so viel mehr. Du hingegen bist nichts weiter als ein verzogenes, kleines Mädchen.«
Sie konnte ihm nicht antworten, sie war damit beschäftigt, die Tränen zu stoppen, die ungewollt aus ihr heraussprudelten.
»Spar dir deine Tränen für die 20 Stockschläge auf«, kommentierte er ihre Weinattacke trocken, dann krempelte er sich die Ärmel hoch, zupfte seine Hose zu recht und begab sich zurück ins Wohnzimmer. Die Tür ließ er angelehnt, sodass Sofia ihn sehen und er sie im Gegenzug ebenfalls beobachten konnte.
Sie verkroch sich unter der Bettdecke und rollte sich zusammen. Er mochte sie vielleicht hassen, aber sie tat es ihm nun gleich! Sie verabscheute ihn und verfluchte ihre Sehnsucht nach seiner Nähe. Irgendwann schlief sie ein. Sie hörte nicht, wie er leise das Zimmer verließ und davon schlich.
Geld
»Darf ich eintreten?«, fragte Tristan und beförderte seinen Körper durch den Türspalt, ohne überhaupt Tom die Gelegenheit zu geben, ihm die Erlaubnis zu erteilen.
»Es sieht so aus, als hättest du das schon entschieden«, entgegnete Darkson leicht amüsiert und trat zur Seite, sodass sein Sklave ungehindert in die Kajüte konnte.
»Was gibt es denn so wichtiges, dass du zu mir kommst?«, fragte der Herrscher und fügte lächelnd hinzu: »Deine Sehnsucht nach meiner Gesellschaft hält sich gewöhnlicher Weise in Grenzen.«
Der Diener versteinerte augenblicklich und Tom hob beruhigend seine Hand, um ihm zu signalisieren, dass er lediglich gescherzt hatte.
»Schon gut, sag mir, was dir auf dem Herzen liegt.«
»Sofia.«
»Zweifelsohne eine schwere Last«, grinste Tom und stützte seine Hände in die Hüften. »War sie unartig?«
Tristan schüttelte den Kopf. »Nein.«
Jetzt wirkte der ältere Mann interessiert. »Sondern? Was ist mit ihr?«
»Ich … «, begann der Diener, machte eine verlegene Pause und beendete schließlich seinen Satz in einem Atemzug. »Ich will sie haben und dir abkaufen. Durch meine Aufträge, die ich immer zur vollsten Zufriedenheit erfüllt habe, habe ich viel Geld gesammelt.«
Milde und väterliche Wärme zeichnete sich auf Darksons Miene ab. »Es wäre ein gerechtfertigter Lohn für deine Loyalität. Das stimmt.« Jetzt wechselte seine Mimik ins Ernsthafte. »Trotzdem kann ich sie dir nicht überlassen.«
»Warum nicht?«
Darkson blickte verschlagen drein. »Weil ich noch eine Rechnung mit ihr zu begleichen habe. Sie wollte mich zu Fall bringen. Das kann ich nicht einfach durchgehen lassen. Strafe muss sein.«
Tristan wurde blass, denn die Rachelust des Herrschers war berüchtigt und überall gefürchtet. Er hatte für Sofia gehofft, dass Toms Groll inzwischen verflogen war, aber da hatte er
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