Die Entfuehrung der Wochentage
und reichte ihr ein Handtuch. »Es gibt gar nicht so viel kaltes Wasser, um deinen Wangen die Röte zu nehmen, Süße.«
»Idiot«, knurrte sie und entriss ihm das Tuch, rubbelte sich die Haut sowie die Haare trocken und giftete Tristans Spiegelbild an. »Lass mich alleine.«
»Das kann ich nicht«, erwiderte er ihr ernst und half ihr, das Handtuch um ihre feuchten Haare zu wickeln.
»Ich will aber auf die Toilette.«
Er sog die Luft zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen ein. »Du willst also wieder das alte Spiel spielen?« Seine Tonlage nahm einen verschlagenen Unterton an. »Gut, spielen wir, aber nach meinen Regeln.«
Sofia pustete einen Wassertropfen fort, der an ihrer Nasenspitze hing. Das Ebenbild des Dieners glotzte sie erwartungsvoll an und sie drehte sich zu ihm um. »Ich will einfach nur auf die Toilette.«
Er schien unschlüssig, ob er ihr Glauben schenken sollte, doch dann lockerte sich seine angespannte Haltung. »Okay.« Das war sein einziges Wort dazu. Kein Zeitlimit. Keine Drohung. Einfach nur okay. Sofia war ein wenig verwundert, aber gleichzeitig auch sehr erleichtert, als er das Bad verließ und nicht wiederkam.
Nachdem sie ihre Notdurft verrichtet hatte, trat sie aus dem Badezimmer und zuckte zusammen, als sie Tristan davor auf einem Stuhl sitzen sah. In seiner Hand hielt er die Peitsche, die sie so abgrundtief hasste.
»Was soll das?«, fragte sie ihn unwirsch, da sie sich keiner Schuld bewusst war.
»Na, na Sofia. Wie redest du denn mit mir?« Er klopfte mit dem Stiel der Peitsche auf seine Handfläche. »Aber um deine Frage zu beantworten, du erinnerst dich sicherlich an das Sprechverbot, das ich dir gestern auferlegt habe, und an welches du dich nicht gehalten hast, oder?«
Sie wich zurück, bis sie an die Wand stieß. Dieser Mistkerl.
Er erhob sich vom Stuhl, straffte seine Schultern und ging auf sie zu. »Ich hatte eigentlich darauf verzichten wollen, das hier zu tun, aber du scheinst langsam den Respekt vor mir zu verlieren.« Er stand jetzt genau vor ihr, nur eine Handbreit entfernt. »Du entwickelst falsche Annahmen über mich, Süße. Ich habe das Gefühl, du denkst, ich sei milde, nicht durchsetzungsfähig oder vielleicht sogar gnädig.«
Er drückte sie mit seinem Körper gegen die Mauer. »Du bist lediglich eine von hunderten Frauen. Nichts Besonderes. Nur eine Pflicht, eine Aufgabe, Routine. Nein, eigentlich nur eine Ware, die mir zur Verwahrung überlassen wurde, bis sie abgeholt wird.«
Sie stand geschockt da und lauschte seiner verletzenden Ansprache. Sie spürte dabei seine Erektion zwischen ihren Beinen. Machte es ihn etwa geil, sie zu erniedrigen oder genoss er ihren nackten Körper, der unweigerlich gegen seinen gedrückt wurde? Sie fand keine eindeutige Antwort darauf.
»Bist du fertig mit deinen Beleidigungen?«, fragte sie leise.
»Ja«, gab er ebenso leise zurück. »Jetzt können Taten folgen.« Und mit diesen Worten drehte er sie hart herum und presste ihren Leib bäuchlings gegen die Wand.
»Du wirst laut mitzählen und dich für jeden Hieb bedanken. Vergisst du, dich zu bedanken oder verzählst dich, fangen wir wieder bei null an. Solange bis du es gelernt hast.«
Sie hörte das altbekannte Zischen der Peitsche und kurzdarauf trafen die Riemen ihre empfindliche Haut.
Obwohl er ihr wehtat, verbiss sie sich jegliches Kommentar und befolgte auch nicht seine Anordnung.
»Ich höre nichts«, grollte er und die Lederstreifen sausten erneut auf ihren blanken Hintern.
»Wirst du auch nicht, du Bastard!«
Stille.
Dann ein Schlag, der ihr den Atem raubte. Sie sank zusammen und versuchte, den beißenden Schmerz in ihrem Hinterteil zu ignorieren, der ihr die Selbstbeherrschung rauben wollte. Sie war schon im Begriff, den gewünschten Satz auszusprechen, allein aus der Angst heraus, die nächsten neunzehn Hiebe könnten die gleiche Intensität haben, da packte er sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum.
»Ich möchte das nicht. Aber du musst lernen, zu gehorchen, sonst ist dein Leben in Gefahr.«
Jetzt hatte es ihr erst recht die Sprache verschlagen.
Er ließ die Peitsche sinken. »Ich kann es einfach nicht«, murmelte er zu sich selbst gewandt. »Aber wenn nicht ich, wer soll’s ihr dann beibringen?« Während er unablässig redete, zog er seine Kleidung an.
Irritiert verfolgte Sofia sein bizarres Selbstgespräch, das schließlich mit dem unheilvollen Satz endete: »Samir kann es.«
Mit diesem Ausruf verließ er das Zimmer und Sofia
Weitere Kostenlose Bücher