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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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zu. Vor acht Jahren habe ich mich selbst aufgegeben, indem ich auf andere gehört habe statt auf mich selbst. Aber ich hatte auch niemanden, der das gleiche wie ich schon mal durchgemacht hatte. Ich habe es durchgemacht. Und ich mache es immer noch durch. Ich würde Ihnen nicht sagen, was Sie tun sollen, wenn ich nicht spüren würde, was zu tun ist. Vertrauen Sie hierbei meinen Gefühlen.«
    Tanya schwieg.
    »Tanya, was wollen Sie tun?« fragte Harley.
    Ihre Stimme zitterte, aber ihre Entscheidung schien festzustehen. »Was immer Allison entscheidet. Das werde ich tun.«
    »Danke«, sagte Allison. »Und wenn es die einzige Stimme ist, die ich diese Woche bekomme - es ist die, die ich wollte.«
    »Rufen Sie mich an«, sagte Tanya. »Halten Sie mich einfach auf dem laufenden.«
    »Das werde ich«, erwiderte Allison.
    Tanya legte auf. Harley blieb noch dran. »Sie bringen sich wirklich in Gefahr, Allison. Wir sollten ein Double einsetzen. «
    »Innerhalb von zwei Stunden wollen Sie eine FBI-Agentin auftreiben, die mir ähnlich genug sieht, um die Entführer hinters Licht zu führen? Kommen Sie, Harley, bleiben Sie auf dem Teppich.«
    »Ich möchte nur nicht, dass Ihnen etwas zustößt.«
    Beinahe wäre ihr der Kragen geplatzt, und sie hätte ihm gesagt, dass sie gut auf sich alleine aufpassen könnte, aber sie schwieg. Er war nicht herablassend, sondern ernsthaft besorgt. »Sehen Sie, Harley, wenn diese Entführung wirklich politisch motiviert ist, dann setze ich mich mit der Übergabe des Lösegeldes keiner größeren Gefahr aus, als sie ein Präsidentschaftskandidat jeden Tag erlebt. Hätte jemand General Howe ins Weiße Haus hieven wollen, indem er mich umbringt, hätte er das längst getan.«
    »Es sind schon unwahrscheinlichere Dinge passiert, Allison. Sie können auch draufgehen, ohne dass die das beabsichtigen. Möglicherweise steckt hinter der ganzen Sache noch mehr, als dass irgendein Verrückter auf Biegen und Brechen siegen will. Vielleicht wollen sie auch nur verhindern, dass General Howe als erster Mann, ob schwarz oder weiß, die Präsidentschaft an eine Frau verliert, und ganz einfach seine Rivalin vernichten. Beispielsweise, indem sie Sie in eine verpfuschte Lösegeldübergabe locken.«
    Allison dachte einen Moment nach. »Genug von der Wahl. Haben Sie die Möglichkeit, dass Kristens Entführung im Zusammenhang mit Emilys Entführung stehen könnte, inzwischen ausgeschlossen?«
    Er seufzte, weil er wusste, wohin diese Frage zielte. »Nein.«
    »Natürlich nicht. Sie glauben doch das gleiche, was ich auch glaube. Warum sonst sollten die Entführer wollen, dass ausgerechnet ich das Lösegeld übergebe? Darauf gibt es nur eine logische Antwort. Es geht gar nicht um Kristen. Und es geht auch nicht um Lincoln Howe. Vielleicht geht es nicht einmal wirklich um Politik. Es geht um mich. Und wenn es um mich geht, dann besteht die Chance, dass es auch um Emily geht.«
    » Sie werden also das Lösegeld übergeben.« Es war weniger eine Frage, es war eher widerstrebende Resignation
    »Was denken Sie?«
    »Ich denke, ich brauche die Zustimmung des Hauptquartiers. Wahrscheinlich die des Chefs persönlich.«
    »Dann sehen Sie zu, dass Sie sie bekommen«, sagte Allison.
44
    Um neun Uhr zog Allison den Mantel an, um sich auf den Weg zu machen. Ihrem Mitbewerber und ihren Wahlkampfstrategen hatte sie jeweils eine Nachricht hinterlassen, dass die Nummer Eins heute nicht für den Wahlkampf zur Verfügung stand, zumindest nicht vor dem Nachmittag. Sie wusste selbst, dass hinterlassene Nachrichten wenig überzeugend waren, aber da sie ihnen nicht den Grund nennen durfte, warum sie ihre für den Vormittag geplanten Veranstaltungen absagte, vermied sie bewusst die direkte Konfrontation.
    Ihr Handy klingelte in der Handtasche, als sie gerade das Haus verlassen wollte. Sie sah zweimal hin. Diese Nummer konnten die Entführer nicht haben. Zögernd ging sie ran.
    Es war ihr Wahlkampfmanager »Was soll der Quatsch mit den Absagen?« stieß Wilcox hervor.
    Ihr Magen drehte sich um. Es war ja klar, dass er sich melden würde. »Es tut mir leid, David. Ich muss mich heute Morgen um einige persönliche Angelegenheiten kümmern.«
    »Persönlich! Die Wahl ist morgen. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, sich die Zähne zu putzen.«
    »David, wenn Sie sich keine Ohrfeige einhandeln wollen, empfehle ich Ihnen, Ihren Ton zu ändern.«
    »Wir werden uns alle eine Ohrfeige einhandeln. Einer meiner Helfer hat mir gerade die Zusammenfassung eines

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