Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
Vom Netzwerk:
APBerichts zugefaxt. Hören Sie sich das an.« Während er vorlas, hörte sie Papier rascheln. » Washington - Während die wichtigsten Umfragen General Howe bei einem Vorsprung von fünf Punkten sehen, hat Justizministerin Leahy anonymen Quellen des Weißen Hauses zufolge bereits in privaten Kreisen ihre Niederlage eingestanden. Führende demokratische Politiker befürchten, dass weitere öffentliche Auftritte von Leahy in bislang unentschiedenen Staaten das Ansehen demokratischer Kandidaten für den Kongress beschädigen könnten. Was für Insider eine bisher nie dagewesene Anerkennung der Zuverlässigkeit moderner Umfragen vor der Wahl offenbart, stellt sich den Wählern lediglich als Untertauchen der Kandidatin am Vorabend der Wahl dar. «
    Allison verzog das Gesicht. »Das ist Howe. Ich weiß, dass er dahintersteckt. Das ist keine Quelle aus dem Weißen Haus.«
    »Von mir aus kann es der Golden Retriever des Präsidenten sein. Der Punkt ist, dass Sie diesen Unfug noch untermauern, wenn Sie Veranstaltungen absagen. Die Leute werden sagen, Sie hätten das Handtuch geworfen.«
    »Daran kann ich nichts ändern, David. Heute Vormittag bin ich für niemanden zu sprechen. Heute Nachmittag bin ich wieder zurück.«
    »Allison!«
    »Machen Sie das Schiff klar bis um dreizehn Uhr. Vorher kann ich nicht da sein. Ich rufe Sie an.« Mitten in seinem Geschrei schaltete sie das Handy aus und wählte dann Harleys Nummer.
    Er war direkt in der Leitung. »Was gibt's?«
    Ihr Tonfall war wütend, obwohl sie ihm nichts vorzuwerfen hatte. »Haben Sie die Bestätigung ihrer Vorgesetzten bekommen, dass ich das Lösegeld überbringen kann?
    »Ja, ich habe doch gesagt, dass ich mich darum kümmere.«
    »Mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Mit Director O'Doud persönlich.«
    »Kann es sein, dass er sich mit Lincoln Howe in Verbindung gesetzt hat?«
    »Ich vermute, ja. Weiß es aber nicht. Warum?«
    »Die wollen mich braten. Die haben gewusst, dass ich meine Veranstaltungen heute Morgen absagen werde, um das Lösegeld zu übergeben. Und jetzt gibt es eine mutmaßliche Quelle des Weißen Hauses, die besagt, dass ich mich absichtlich rar mache, um nicht noch Kandidaten für den Kongress mit in den Abgrund zu ziehen.«
    »Warum sollte das Weiße Haus das sagen?«
    »Das kommt nicht vom Weißen Haus, Harley. Das kommt von Lincoln Howe.«
    »Sie glauben, Lincoln Howe könnte so hinterhältig sein, Sie das Lösegeld überbringen zu lassen, um dann aus der Tatsache Kapital zu schlagen, dass Sie nicht im Wahlkampf sind?«
    »Wer sonst?«
    Sein Schweigen bestätigte nur, dass es keine anderen Verdächtigen gab. »Es tut mir leid, Allison. Ich bin hier nicht der Politiker. Ich halte mich lediglich an die Spielregeln des FBI. Mir war nicht danach, Sie ohne Bestätigung mit dem Lösegeld loszuschicken.«
    »Ich weiß, es ist nicht Ihr Fehler.«
    »Haben Sie Ihre Meinung bezüglich der Übergabe geändert?«
    »Nein. Natürlich nicht.«
    »Wollen Sie es bekanntgeben? Ich meine, wenn Lincoln Howe weiß, dass Sie das Lösegeld überbringen, dann müssen wir vielleicht Ihre Rolle gar nicht mehr geheim halten.
    »Zu riskant«, erwiderte sie. »Wenn ich es bekanntgebe, könnten die Entführer glauben, dass ich die Übergabe des Lösegeldes lediglich als politische Show veranstalte. Das könnte Kristens sofortigen Tod zur Folge haben.«
    »Sie haben recht. Aber sind Sie sich ganz sicher, dass Sie das auf sich nehmen wollen?«
    »Ja, verdammt noch mal. Ich sehe Sie in einer Viertelstunde.« Sie schaltete ihr Handy ab und schob es zurück in ihre Handtasche. Dann raffte sie sich auf und öffnete die Haustür.
    Der grässliche Lärm traf sie zusammen mit der kalten Morgenluft. Der Sicherheitsbeamte des FBI holte sie auf der Treppe ab. Er öffnete das Eisentor, schob die Medienleute zur Seite und bahnte ihr den Weg über den Bürgersteig. Ihre Limousine stand mit laufendem Motor am Bordstein. Ein zweiter Agent, der innen saß, öffnete die hintere Tür. Allison eilte durch die enge Gasse inmitten der Meute und glitt auf den Rücksitz. Ein Mikrofongalgen schlug ihrem FBI-Agenten ins Gesicht, aber niemand außer ihm selbst schien es zu beachten. Ohne Unterbrechung ging das Gebrüll der Reporter weiter, selbst als die Tür schon geschlossen war.
    »Ms. Leahy!« schrien sie, »stimmt es, dass Sie Ihren Wahlkampf abgebrochen haben?«
    Allison ignorierte sie. Ihre Limousine fuhr los, und die Medienbusse waren schon hinter ihr, als sie das Stoppschild an der Ecke

Weitere Kostenlose Bücher