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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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war unsere Aufgabe.«
    »Und warum erzählt der Typ in den Nachrichten dann, es hätte eine Lösegeldforderung gegeben?«
    »Weil ich es ihnen gesteckt habe, deshalb. Das ist bloß Strategie. Der Entführer verlangt, dass die Polizei nicht eingeweiht wird, und dann weiht er selbst die Presse ein. Die auf der anderen Seite sind alle angeschissen, jeder zeigt mit dem Finger auf den anderen.«
    »Ach, die Lösegeldforderung gibt's also nicht wirklich? Ist bloß ein Trick?«
    Tony machte einen Schritt auf ihn zu und tippte dabei mit der flachen Seite der Klinge auf seine Handfläche. »Du stellst einfach zu viele Fragen, Repo.«
    »Für mich steht genauso viel auf dem Spiel wie für jeden anderen hier. Ist das schon zu viel gefragt, wer zum Teufel uns angeheuert hat? Wer bestimmt hier eigentlich?«
    Tony lächelte dünn. » Das sind zwei ganz verschiedene Fragen. Wer uns angeheuert hat? Das geht dich nichts an. Wer hier bestimmt?« Er machte eine schnelle Drehung und jagte das Messer in die Wand, genau ins Schwarze. »Solange wir das Mädchen haben, bestimme ich hier.«
    Um 2:00 Uhr in der Früh lag Repo ruhelos auf der Couch und starrte auf die Schatten an der Decke des dunklen Wohnzimmers. Er musste an Kristen Howe denken, die allein im Keller war. Er wusste, dass sie Angst hatte. Er hatte es in ihren Augen gesehen. Er war das einzige menschliche Wesen, das seit der Entführung in diese Augen gesehen hatte. Tony und Johnny hatten kein Interesse daran, sich um ein zwölfjähriges Mädchen zu kümmern, deshalb machte Repo es freiwillig. Alle drei bis vier Stunden zog er sich die Skimaske über und begleitete Kristen zur Toilette oder gab ihr ein Sandwich und ein Glas Wasser. Tony hatte befohlen, dass ihr die ganze Zeit über die Augen verbunden bleiben sollten, aber Repo dachte sich, dass es weniger beängstigend für sie wäre, wenn sie alle paar Stunden sehen konnte, dass sie weder lebendig in einem Sarg begraben noch an einem Pfahl in einer Schlangengrube festgebunden war.
    Das Geräusch des anspringenden Ofens ließ Repo zusammenzucken. Es war kälter als vergangene Nacht, und es schien unmöglich, das zugige alte Haus angenehm warm zu bekommen. Er zog seine herauslugenden Zehen unter die Decke und dachte weiter an das Mädchen. Im Keller war es kälter als sonst im Haus, und Repo wusste nicht, ob die Heizkörper unten aufgedreht waren. Es konnte gut sein, dass sie fror. Er glitt von der Couch, schlüpfte in seine Hose, griff sich die Skimaske und ging zum Treppenhaus.
    Auf halbem Weg blieb er im Flur stehen. Lautes Schnarchen drang aus dem Schlafzimmer, in dem Tony und sein Bruder nach einem Kasten Bier tief schliefen. Er warf einen Blick ins Zimmer. In ihrer Unterwäsche quer über die Betten ausgestreckt, wirkten sie eher bewusstlos als schlafend. Aber abgesehen von ihrem Schnarchen, sahen sie aus wie tot -nicht gerade eine unangenehme Vorstellung, dachte Repo. Leise trat er in den Flur zurück und schloss die Schlafzimmertür.
    Dann ging er zu der Tür, die zur Kellertreppe führte, ganz langsam, um nur ja kein Geräusch zu machen. Bevor er sie öffnete, zog er sich die Skimaske über. Er warf noch einen Blick zurück über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass die Delgados ihn nicht gehört hatten, und plötzlich erstarrte er. Er sah sich selbst im Toilettenspiegel am Ende des Flurs.
    Sein Anblick war furchterregend.
    Als er die Türklinke hinunter drückte, ging ihm einiges durch den Kopf. Einerseits durfte sie sein Gesicht nicht sehen, aber andererseits wollte er auch nicht wie ein Terrorist wirken. Er nahm die Maske vom Kopf, griff sich ein kleines Handtuch vom Waschbecken in der Toilette und band es sich um die untere Hälfte seines Gesichts. Er überprüfte seinen Anblick im Spiegel. Er sah aus wie einer von diesen Bankräubern in einem alten Western. Effektiv, aber nicht so furchteinflößend. Perfekt
    Er nahm die Taschenlampe von der Wand, öffnete die Tür und ging die enge Kellertreppe hinunter, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Die Holzstufen knarrten bei jedem Schritt. Die Kellerbeleuchtung war kaputt, und nur der schmale Strahl der Taschenlampe wies den Weg hinab. Auf halbem Weg blieb er stehen, ein vertrauter Geruch war ihm in die Nase gestiegen. Dieser Geruch erinnerte ihn an das alte Haus in Philadelphia, wo er als Kind unzählige Stunden in einem regelrechten Kellerloch mit Ping Pong und Bumper-Pool-Billard verbracht hatte. Eigenartig, dass alle Keller gleich rochen.
    Am

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